EU irritiert über deutsche Jugendämter

Normalerweise würde ich bei diesem Thema sagen, es geschehen noch Zeichen und Wunder. Da der EU-Petitionsausschuss schon einmal tätig geworden ist, dieser sich aber vom BMFSFJ damit abspeisen ließ, das alles in Ordnung sei und nur hier und da mal Probleme auftauchen würden, traue ich der Sache nicht über den Weg. Man fragt sich sowieso, warum ausgerechnet das BMFSFJ für Fragen rund ums Kindschaftsrecht zuständig sein soll. Das Bundesjustizministerium müsste doch eher der richtige Ansprechpartner sein.

EU-Parlament irritiert über deutsche Jugendämter

Der Petitionsausschuss des Europaparlaments ist der Auffassung, dass die Bundesrepublik Deutschland die Menschenrechte missachtet hat, indem die Organe des Staates zugelassen haben, dass einige von ihren Kindern getrennt lebende Väter und Mütter keinen Umgang mehr mit ihren Kindern haben. „Wir haben den Eindruck, dass es sich hier um ein wiederkehrendes und strukturelles Problem handelt, dem niemand wirk­lich zu Leibe rücken möchte. Man steckt lieber den Kopf in den Sand. Das finden wir unmöglich und schockierend“, sagt Philippe Boulland, Lei­ter einer Arbeitsgruppe im Petitionsausschuss, die sich mit dem Thema Jugendämter befasst, und Abgeordneter der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP).

Mehrere Verstöße gegen die Europäische Menschenrechtskonvention, die UN-Kinderrechtskonvention und die Charta der Grundrechte der Europäischen Union seien wahrscheinlich. Ursache dafür seien Fehler der Jugendämter, die sich über Anweisungen von Familienrichtern hinwegge­setzt hätten oder andere Fehler gemacht hätten, die von keiner übergeord­neten Instanz bemerkt oder unterbunden worden seien. FAZ

Letztendlich möchte ich diese Initiative dann doch loben. Es ist allemal besser, als tatenlos zuzusehen, was deutsche Jugendämter teilweise so treiben. Auch vom Jugendamt ausgesuchte Pflegefamilien können für Kinder todbringend sein. Da wäre zum einen der Mordfall Talea aus Wuppertal und aktuell der Fall einer Pflegemutter, die wegen Mordes an dem ihr anvertrauten Kind verurteilt wurde.

Allerdings frage ich mich auch, wofür wir im deutschen Bundestag eine Kinderkom­mission haben? Was machen die eigentlich und für wen setzen diese sich ein? Ob Frau Schröder sich damit genauso intensiv beschäftigt wie mit dem Thema Frauen­quote? Fragen über Fragen…

Früher gab es einen konkrete Menschen, an den man seinen Unmut loswerden konnte. Heute ist keiner mehr zuständig.

2 Kommentare.

  1. erst kamen die für die juden, niemand hat was unternommen.
    Dann kamen die für unsere kinder, niemand hat was unternommen
    Dann kommen die für uns, dann is niemand was zu unternehmen.

  2. Öffentliche Empörung über Jugendämter « FemokratieBlog - pingback on 16. August 2012 um 11:02

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