Femokratie News 227-2011

Spiel mir das Lied vom Tod
Paar ist mit Kind (11) auf Feier. Paar streitet sich. Er geht gegen 22.00 Uhr vorzeitig nach Hause. Sie kommt gegen 02.30 Uhr mit Kind nach. Er hat im Wohn­zim­mer auf sie gewartet und pfeift die Titelmelodie aus o.g. Film. Sie übernachtet mit Kind bei Freundin. -> am nächsten Tag: Ge­walt­schutz­an­trag (Woh­nungs­zu­wei­sung, Näherungsverbot) von ihr ist bei Gericht ein­ge­gan­gen. Es soll mündlich verhandelt werden. 12.00 Uhr wäre der Termin gewesen. 11.55 Uhr kam der Anruf von ihrer Anwältin auf der Geschäftsstelle: Der Antrag wird zu­rück­ge­nom­men, die Be­tei­lig­ten haben sich versöhnt. beck-blog

  • Das zeigt doch ganz klar, wie leichtfertig nicht nur Frauen, sondern auch die Justiz mit diesem Gesetz umgeht. Es glaubt doch keiner, dass der Mann eine Chan­ce ge­habt hät­te, wenn diese Angelegenheit vor Gericht gekommen wäre. Die Frau hat sich be­droht gefühlt und dann ist es nun mal Gewalt. Basta.

…dann kam das Kind dazwischen
Wie eine Mutter und Soldatin um Gleichberechtigung kämpfte – und schließ­lich Erfolg hatte. Vier Jahre rang sie mit der Bundeswehr um finanzielle Unterstüt­zung. Die Welt

Allein mit Kind
Mein Ex-Mann zahlt 400 Euro mehr, damit es uns gut geht

[..] Mein Ex-Mann zahlt Unterhalt für Aaron und unterstützt auch mich finanziell. Bis 2014 zahlt er jeden Monat 400 Euro extra. Aber wenn mal die Waschmaschine kaputtgeht oder das Auto zur Inspektion muss, wird es knapp. Deshalb bessere ich mir nebenbei an den Wochenenden mein Gehalt mit Hostessen- oder Kellner-Jobs auf.[..] Dass ich überhaupt arbeiten gehen kann, verdanke ich auch meiner Mutter, meinem Lebensgefährten und guten Freundinnen. Sie unterstützen mich, wo sie können, holen Aaron von der Schule ab oder kochen eine Portion Essen für uns mit. BILD

  • Unter „Alleinerziehend“ stelle ich mir irgendwie vor, das jemand allein erzieht, wie das Wort schon ausdrückt. Wieso diese Frau in einer Jammerserie erwähnt wird, erschließt sich mir nicht so richtig.

Profeministischer Vater und die Rollenverteilung bei der Kin­der­er­zie­hung
Ein „profeministischer Vater“ (also ein männlicher Feminist, der es aber so genau nimmt, dass er sich nicht selbst als Feminist bezeichnet, weil er ja ein Mann ist) zu seinen Erlebnissen beim Vatersein (via):[..] Also er hat ge­merkt, dass durch das Kind alles wieder in die alte Rollenverteilung wechselte. Und noch nicht einmal er, mit seiner profeministischen Einstellung konnte das ver­hin­dern.[..] Interessant finde ich hier auch den Satz, dass er zwar zuhause bleiben will, aber nicht kann, weil es die Mutter ebenfalls will. Es ist nicht klar, ob er meint, dass der Mann sich dann nicht durchsetzen kann oder er nur ent­ge­gen­ste­hen­de Willen ver­deutlichen will. Mir scheint er viel zu ideologisch. Er scheint mir die Frage der Kin­der­er­zie­hung mehr unter dem Gesichtspunkt von „was muss man machen, um die Rol­len nach dem feministischen Ideal zu verteilen?“ zu sehen und eine davon ab­wei­chen­de Aufgabenverteilung nicht als optimale Lösung zu sehen. Dabei sollte es ja letzt­end­lich darum gehen, was beide Partner wollen, nicht was sie wollen soll­ten. Weder in die eine noch in die andere Richtung. Alles Evolution

Kindergarten – Vorlesen reicht nicht
Planlosigkeit bestimmt die Arbeit in vielen Kindergärten. Gerade für die Sprachförderung der Jüngsten fehlen gute Konzepte.[..] Kein Kin­der­gar­ten will mehr nur betreuen und aufbewahren; es gilt längst als selbst­ver­ständ­lich, die Kita als Bildungsort zu verstehen. Und doch können diesen Anspruch nur wenige Ein­richtungen wirklich erfüllen. Während Lehrkräfte für die Vor- und Nach­be­rei­tung des Unterrichts Arbeitszeit angerechnet bekommen, wird vom Personal einer Kita verlangt, die Planungen in Anwesenheit der Kinder nebenbei zu tätigen. Diese Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit führt in vielen Kitas zu einer merk­wür­digen Scheinpädagogisierung. Statt kritisch zu erkunden, was unter den ge­ge­be­nen Umständen an Förderung tatsächlich möglich ist, wird so getan, als ob in einer »mo­dernen« Einrichtung Bildung sozusagen von selbst stattfände. Schlichte Plan­lo­sig­keit kommt im Gewand wohlklingender Konzept-Namen daher. Die Zeit

Oslo, Breivik und Nar­ziss­mus
[..]Ich glaube, dass sie durch reale Zustände vor Ort nicht gerechtfertigt ist, weil in einem freien, demokratischen Land eine Durch­set­zung von Mei­nun­gen mit Waffengewalt kein zulässiges Mittel sein darf. Das mag in ei­ner Diktatur anders sein, aber eben nicht in einer Demokratie. Ich glaube auch nicht, dass man aus der Handlung Einzelner auf eine Unterdrückung oder schlechte Zu­stän­de in einem Land schließen kann („wie muss ihn die Unterdrückung durch ir­gend­je­man­den be­las­tet haben, damit er so handelt“). Man kann aus dem Vor­han­den­sein einer extremen Einzeltat nicht schlie­ßen, dass es in der Gesellschaft eine star­ke Unterdrückung in einem bestimmten Aspekt oder eine Ungerechtigkeit gibt. Alles Evolution

WDR 5 Politikum vom 11.08.2011
Gier, Umverteilung und die Grenzen des Wachstums – Warum Wer­te­wan­del Not tut sagt Frank Lübberding; Feminismus 3.0 – Klaus Walter über «Slutwalks» – Schlampenmärsche – in deutschen Großstädten; Was hat Gendermainstreaming gebracht? – Ein Gespräch mit Barbara Stiegler; Moderation: San­dra Pfister. WDR (23:42 min)

Das Schauspiel geht in die nächste Runde
Das Drama geht weiter vom Frauenhaus Goslar inszeniert. Immer noch kein Aufgeben in Sicht. Trotz öffent­lich Ma­chens der Adresse durch eine Mitarbeiterin und der Aussage der Staatsanwaltschaft, dass es tat­­säch­­lich stimmt, beharren die Damen auf die Fort­set­zung dieses Schauspiels. Wa­rum das so ist, ist nicht nach­voll­zieh­bar. Die Frage taucht auf, was sie damit bezwecken wollen. Die Schriftliche Auf­for­de­rung zur Stel­lung­nah­me zur Sach­lage der Adresse gab die Anwältin damit an, dass Astrid Lutter eine Eidesstattliche Erklärung abgab, indem sie be­haup­tet, nicht die Adressen ins In­ter­­net gestellt zu haben. Was ei­gent­lich unvorstellbar ist, denn nur wer die Zugangsdaten besitzt, kann sowohl dort etwas veröffentlichen und aber auch löschen. Was na­tür­lich auch in Anspruch genommen wurde. Nur eben angeblich plötzlich nicht von Frau Lutter persönlich. Gleichstellung der Geschlechter

Bürgerliche Werte
„Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat“
Im bürgerlichen Lager werden die Zweifel immer größer, ob man richtig ge­le­gen hat, ein ganzes Leben lang. Gerade zeigt sich in Echtzeit, dass die Annahmen der größten Gegner zuzutreffen scheinen. FAZ

  • Erstaunliche Worte von Frank Schirrmacher.

Vom betrogenen Ku­ckucks­vater zum Buhmann der Familie – Die Geschichte von Kuckucksvater René
Welch seltsamen Auswüchse und Folgen das Unter­schie­ben eines Kin­des auch nach Jahrzehnten noch haben kann, schildert hier Ku­ckucks­va­ter René*: Kuckucksvater

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