Auf meiner Lieblingshomepage Stadtmensch-Chronicles wurden zwei Beiträge eingestellt, die wie immer feine Ironie und Charme, aber auch den nötigen Ernst beinhalten. Diese habe ich natürlich nur in Teilen eingestellt, am besten geht ihr direkt auf die Seite und lest dort die kompletten Beiträge.
Geschlechtergerechte Wehwehchen
Studenten sind ein seltsames Volk und ihr Talent, sinnlos Zeit totzuschlagen, ist ein seit Jahrhunderten liebevoll gehegtes Vorurteil, das leider hin und wieder seine Bestätigung findet.
In Hamburg gibt es nämlich eine Internet-Redaktion, die über allerlei studentenrelevante Themen schreibt und dafür eine finanzielle Unterstützung vom Asta erhält. Nun hat sich eben dieser Asta überlegt, dass er nur dann »Pressefreiheit gewähren kann«, wenn die von ihm bezahlte Redaktion (ein Online-Portal namens info-parkour) auch auf die armen Studentinnen mehr Rücksicht nimmt.
Gibt es in Hamburg eigentlich keine Studiengänge bzw. Seminare zum Thema Pressefreiheit? Scheinbar nicht. Insbesondere stößt (noch so ein patriarchalisch versautes Wort) sich der Asta daran, dass die blöden Redakteure nie das Wort »Studierende« verwenden, sondern immer noch das repressive Wort »Studenten«. Mir fällt auf, dass das Fach Deutsch offensichtlich ebenfalls nicht in Hamburg gelehrt wird.
Schade, denn sonst wüsste der Asta, dass er als Asta deshalb kein Pimmelchen hat, weil »der Asta« zwar ein generisches Maskulinum ist, aber kein biologisches. Okay, Biologie fällt also auch aus in Hamburg, merke ich gerade. Stadtmensch-Chronicles
Arbeit lohnt sich nicht mehr
Beim Durchdrücken von Dumpinglöhnen entwickeln bundesdeutsche Konzerne deutlich mehr Fantasie als bei der Entwicklung neuer Marktstrategien oder zukunftsweisender Produkte. Das neueste Buzzword solcher Halsabschneider lautet »Werkvertrag«.[..]
Es ist das Milionenheer der sog. »Aufstocker«; Leute, die den Staat um einen Ausgleich anbetteln müssen, weil sie ihre Existenz durch eigene Arbeit nicht finanzieren können. Im Klartext geht es um Leute, die arbeitswillig und sogar angestellt sind, denen aber niemand ihre Arbeit in einer Weise vergütet, dass sie niemanden anbetteln müssten.[..]
Von der Leyen als zuständige Ministerin sieht natürlich überhaupt keinen Handlungsbedarf. Obwohl sie sonst mit ihrer quäkigen Piepsstimme keine Gelegenheit aus lässt, um über »gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit (wie immer sie das definieren will) bei Männern und Frauen« zu hyperventilieren, lässt sie tatsächliche und belegbare Ungleichbehandlung, von der Hunderttausende im Einzelhandel betroffen sind, links liegen. Nö, für sie sind natürlich solche arbeitsmarktpolitisch mikroskopisch kleinen Probleme wie »Frauen in Führerpositionen« viel, viel wichtiger. Stadtmensch-Chronicles
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