Gleichstellungsbeauftragte sollen sich auch um Männer kümmern

Als ich die entsprechende Meldung las, dachte ich glatt, mich hauts um. Wow… da dürfen sich also Gleichstellungs­beauftragte zukünftig auch um männliche Belange kümmern – wie nett. Dass das eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte, wenn man schon das Wort Gleichstellung in seiner Berufsbezeichnung führt, fällt den entsprechenden Behörden vermutlich nicht auf. Das geflügelte Schlagwort heißt nicht umsonst „strukturelle Diskriminierung“ – na­tür­lich der Frauen. Für Monika Ebeling kommt dieser Vorschlag indes zu spät.

hib-Meldung · 2013_04/2013_224/02

Gleichstellungsbeauftragte sollen sich auch um Männer kümmern

Petitionsausschuss – 24.04.2013
Berlin: (hib/HAU) Der Petitionsausschuss unterstützt mehrheitlich die Forderung, dass Gleichstellungsbeauftragte künftig – stärker als bislang – auch als Ansprechpartner für Männer zur Verfügung stehen sollen. In der Sitzung am Mittwochmorgen beschloss der Ausschuss mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen, eine dahingehende Petition dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) als Material zu überweisen.

In der Eingabe wird gefordert, das Gesetz zur Gleichstellung von Frauen und Männern in der Bundesverwaltung und in den Gerichten des Bundes (BGleiG) zu ändern, damit bei der von der Gleichstellungsbeauftragten jährlich einzuberufenden Versammlung künftig auch männliche Beschäftigte teilnehmen können. Der Petent verweist darauf, dass sich das Gesetz an Frauen und Männer richte, gleichwohl aber durch die Einberufung einer Versammlung lediglich für weibliche Beschäftigte deren männliche Kollegen benachteiligt würden.

Wie aus der Begründung zur Beschlussempfehlung des Ausschusses hervorgeht, räumt auch das BMFSFJ ein, dass dies eine Ungleichbehandlung darstelle. Zugleich wird darauf verwiesen, dass das Grundgesetz zwar festschreibe, dass der Staat die Gleichberechtigung von Männern und Frauen zu fördern habe – eine Ungleichbehandlung der Geschlechter damit aber nicht ausdrücklich ausgeschlossen sei. Das Ministerium führt weiterhin aus, dass Benachteiligungen aufgrund der „gesellschaftlichen Ressourcenverteilung und der nach wie vor bestehenden Rollenbilder von Frau und Mann“ nach wie vor auf Seiten der Frauen zu finden seien. Da es ein wesentliches Ziel des BGleiG sei, diese abzubauen, bewerte man die ungleiche Behandlung nicht als unzulässig, schreibt das BMFSFJ und findet bei dieser Einschätzung die Zustimmung des Petitionsausschusses.

Gleichwohl macht das Ministerium darauf aufmerksam, dass schon der erste Erfahrungsbericht mit dem BGleiG aus dem Jahr 2006 bereits festgehalten habe, dass künftig geprüft werden müsse, „ob nicht auch Männer in dem Gesetz verstärkt berücksichtigt werden sollten“. Auch der inzwischen vorliegende zweite Erfahrungsbericht komme zu dem Ergebnis, „dass die Gleichstellungsbeauftragten in Zukunft noch stärker als bisher auch als Ansprechpartnerinnen für Männer zur Verfügung stehen und auf deren spezifische Bedürfnisse und Problemlagen eingehen sollen“. Angesichts dessen sieht der Petitionsausschuss die Petition als geeignet an, in die künftigen Überlegungen einbezogen zu werden, heißt es in der Beschlussempfehlung. hib-Meldung

8 Kommentare.

  1. »dass schon der erste Erfahrungsbericht mit dem BGleiG aus dem Jahr 2006 bereits festgehalten habe, dass künftig geprüft werden müsse, ›ob nicht auch Männer in dem Gesetz verstärkt berücksichtigt werden sollten‹«

    Schwer beeindruckend: Vor geschlagenen sechs Jahren hat man also geprüft, ob Männer durch das Bleigesetz (so lese ich das spontan) vielleicht möglicherweise irgendwann eventuell theoretisch benachteiligt sein könnten. Zukünftig will man das also noch stärker auf Eventualität prüfen. Soso.

    Von mir aus kann sich dieser Staat seine Gleichbehandlungssoße da hin schieben, wo die Sonne nicht scheint.

    Und immer diese ominöse Ressourcenverteilung: Wenn man sich ansieht, wer hierzulande die meiste Kohle verpulvert und wer sie auf der anderen Seite erwirtschaftet, dann brauchen wir nicht lange über Ressourcenverteilung zu diskutieren.

    Der Staat möge auch mal just den Frauen erklären, was die von den schlimm-schlimmen »Rollenverteilungen« mehrheitlich halten; z.B. Frauen, die nur nach oben heiraten, Frauen, die sich in Drecksjobs nicht die Finger schmutzig machen wollen und auch Frauen, die sich von Quoten leistungslos an die Fresströge der Dekadenz tragen lassen wollen.

    Es wird Zeit, diesem Staat die männliche Leistungsbereitschaft zu entziehen und den Genderquatsch wo es nur geht zu sabotieren.

    Stadtmensch

  2. Man muss solche „staatlichen Texte“ lesen können: „…. auch als Ansprechpartner für Männer zur Verfügung stehen sollen.“

    Also kann man(n) getrost auch zu einem Psychiater gehen, der hört einem auch ohne greifbares Ergebnis zu.

    Es ist sinnlos. Mit diesen Leuten wird es keine Lösung geben. Die lamentieren über etwas, aber es ändert sich faktisch nichts. Ansprechpartner gibts mittlerweile genug, aber niemand ist für etwas verantwortlich und ändern kann gleich gar niemand etwas.

    Den Feminimus beendet man nicht mit einer Petition oder Bittbriefen.

  3. „Strukturelle Benachteiligung“
    (der Frauen natürlich …)

    Das wird niemals aufhören, mit diesem Opfer-Gesabbel. Aktuell ist es nun eine Strukturelle, davor war es die Doppel- und Dreifach- und noch weitere Dekaden zuvor die Hexenverbrennung (die i.Ü. mehr Männer als Frauen betraf).

    Es wird Zeit, aktiv(!), diesem Schlagwort-Gekreische etwas entgegen zu halten. Aber so lange selbst „Linguistinnen“ (so bezeichnet sich übrigens ein Sprachwissenschaftler im Interview über die „Herren Professorinnen“ an der Uni Leipzig) über irgendwas mit Strukturell und Benachteiligung echauffieren, so lange liegt noch ein weiter Weg vor dem Thema, an welchem sich Interessengruppen nicht nur finanziell laben!

    Ich hatte schon vor Jahren prophezeit, dass die Forderungen und Schuldzuweisungen wegen dieser Depriviertheit niemals aufhören werden. Und wenn die angebliche Strukturelle B. beseitigt ist, dann kommt eben die nächstes Säuin, welche man Opfer-schuldigst durchs Land jagen bzw. hetzen wird.

    Ein ekelhaftes Getue von diesen ‚FrauInnen‘ (m/w),
    welche noch nie etwas Produktives im Leben leisteten.

    Und etwas für den Therapeuten eigentlich …

  4. Männer sind u. a. bei der „Stellung“ (Musterung) in Österreich benachteiligt. Siehe dazu
    http://www.musterung.us
    Und siehe meinen Blog (bitte auf meinen Nick klicken).

  5. Vielen Dank Christine,

    Dich hat es möglicherweise umgehauen, ich lag aber flach!
    Klar ist auch, wie bei den Kommentaren bereits angemerkt, das es nicht ernst gemeint ist, besonders unter dem Gesichtspunkt, dass das bisherige feministische Gleichstellungsregime nicht ausgewechselt wird.
    Monikas sind dort ohnehin in der einstelligen Minderheit, die das „Gleichstellungsproblem“ neutral anpacken könnten, ganz gleich in welcher politische Stelle wie etwa der Petitionsausschuss, da eine Änderung einzuleiten. Alles ist nur halbherzig, es ist eben politisch nicht gewollt!
    Ich persönlich lasse ab vom Thema GB, lasse diese Feministinnen ihre „Gesetze“ durchdrücken, sie sollen doch alle auf die Schnauze fallen und im eigenen Dreck ersticken. Dagegen zu Kämpfen, dazu verwende ich bestimmt nicht mehr meine Kräfte, diese setze ich nützlicher ein und nicht bei unbefriedigenden alt Jungfrauen 😉

    Dir Christine noch ein ganz schönen Tag mit, meinen herzlichster Dank hast Du immer, auch für solche Meldungen.
    LG

  6. Meiner Ansicht nach gibt es trotz aller Bemühungen, die Gleichberechtigung der Geschlechter in Polen durchzusetzen, noch immer keine klare Antwort, welcher der richtige Weg dazu ist. Obwohl die Frau einen hohen sozialen Status genießt, ist die Frage der Gleichberechtigung noch lange nicht vom Tisch. Mit dem Ende der kommunistischen Herrschaft wurde eine Debatte über die Rolle der Frau in der polnischen Gesellschaft und vor allem in der Familie losgetreten. Viele begannen, die Rechte der Frauen mit der erzwungenen Gleichberechtigung der Vergangenheit zu verbinden. Ein großer Teil der Gesellschaft sah die politischen Veränderungen als passenden Zeitpunkt für die Frauen an, sich wieder voll ihren Tätigkeiten als Hausfrauen zu widmen, nachdem sie der Kommunismus in die Betriebe gezwungen und dadurch die polnische Familie geschwächt hatte. Dadurch wird das Problem jedoch nicht gelöst. Ich glaube an die Familie als Einheit und ich glaube, dass wir innerhalb dieser Einheit auf eine Art und Weise Ebenbürtigkeit und eine gleichmäßige Aufgaben- und Ressourcenverteilung schaffen müssen, die zu einem stärkeren sozialen Zusammenhalt und zu größerer sozialer Harmonie führt. Den Frauen sollte selbst die Wahl gelassen werden. Von diesem Standpunkt aus gesehen ist es wichtig, wie weit die aktive Rolle einer Frau von den Mitgliedern ihrer eigenen Familie akzeptiert wird. Die Rolle des Mannes (ihres Ehemannes) ist in dieser Frage entscheidend. Ohne eine Einigung innerhalb der Familie laufen alle gesetzlichen Bestimmungen über den gleichberechtigten Status von Mann und Frau ins Leere. Die Probleme der Rollenverteilung zwischen Mann und Frau müssen unbedingt umfassend behandelt werden; die Gewährung einzelner Rechte allein reicht nicht aus.

  7. GünterderTreckerfahrer

    Interessant war, was sich im letzten Jahr in den Stadtgrenzen der Glitzermetropole Hannover abspielte. Es wurde nach der Landtagswahl eine neue Gleichstellungsbeauftragte gewählt, auch ein Mann trat an, der wurde nicht für die Wahl zugelassen, da eine städtische Verordnungen verbot, dass sich Männer für dieses Amt bewerben dürfen.
    Vor 3 Monaten ist dieses Gesetz abgeschafft worden.