MANNdat: “Hexenjagd” in Goslar?

MANNdat e.V. • P R E S S E M E L D U N G

“Hexenjagd” in Goslar?

Darf eine Geschlechterpolitik für Frauen und Männer auch jungen- und männerfreundlich oder muss sie zwangsläufig jungen- und männerfeindlich sein?

Um diese Frage geht es derzeit in der Stadt Goslar. Die dortige Gleichstellungsbeauftragte Monika Ebeling steht für eine moderne Gleichstellungspolitik des Mit­ein­an­der von Männern und Frauen. Sie ist eine Gleichstellungsbeauftragte, die sich ne­ben der Frau­en­för­de­rung auch zu einem Herz für Jungen und Männer bekennt. Sie ist eine Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­te, die die zunehmenden Bildungsmisserfolge männ­li­cher Jugendlicher nicht als tollen Erfolg einer einseitigen Geschlechterpolitik feiert, son­dern als Problem erkennt, dem man sich stellen muss. Sie ist eine Gleich­stel­lungs­be­auf­tragte, bei der nicht nur Gewalt gegen Frauen, sondern auch Gewalt ge­gen Männer nicht „in die Tüte“ kommen sollte.

Das ist offensichtlich zu viel für das ewig gestrige geschlechterpolitische Estab­lish­ment. Denn genau diese Gleichstellungsbeauftragte ist nun Ziel einer un­glaub­li­chen „He­xen­jagd“ in Goslar. In der Stadt Goslar wurde von der Fraktion der Goslarer Lin­ken ein Ge­such zur Abberufung der Gleichstellungsbeauftragten eingebracht. Diese soll münd­lich nachgereicht werden, wie uns mitgeteilt wurde. Der Antrag wurde ohne schrift­li­che Be­grün­dung eingereicht. „Wenn der Hass feige wird, geht er mas­kiert in Ge­sell­schaft und nennt sich Gerechtigkeit“, sagte Arthur Schnitzler.

Wie werden sich die großen Ratsfraktionen in Goslar verhalten? Die Gleich­stel­lungs­be­auf­tragte ist SPD-Mitglied. Wird sich die Goslarer SPD mit der Linken gegen ihr eigenes Mitglied verbünden? Oder wird gar die CDU mit der Linken paktieren? Die Bun­des­re­gie­rung propagiert mit Frauenministerin Schröder ja eine neue Ge­schlech­ter­po­li­tik, die die Anliegen von Jungen und Männern berücksichtigen will. Wird die Goslarer CDU diese Po­li­tik der Bundesregierung in der Praxis umsetzen oder sie Lü­gen strafen? Es ist span­nend.

MANNdat solidarisiert sich mit Frau Ebeling und wünscht ihr viel Mut und Kraft, ihre Gleichstellungspolitik des Miteinanders weiter fortzusetzen. Wir rufen auch Sie zur Solidarität mit Frau Ebeling auf.

Wie Sie helfen können, erfahren Sie unter http://manndat.de/geschlechterpolitik/darf-eine-gleichstellungsbeauftragte-jungen-und-maennerfreundlich-sein.html

MANNdat e.V. ist ein bundesweit tätiger Verein, dessen Ziel es ist, Be­nach­tei­li­gun­gen von Jungen und Männern bekannt zu machen und zu beseitigen. MANNdat e.V. bietet auf seiner Internetpräsenz umfassendes Informationsmaterial und detailliertes Hin­ter­grund­wis­sen zu jungen- und männerpolitischen Themen wie Jungenarbeit, Jun­gen­förderung, „Väter und Beruf“ oder Männergesundheit. MANNdat e.V. er­kämpf­te die gleichberechtigte gesetzliche Hautkrebsfrüherkennung für Frauen und Männer! MANNdat-Pressemitteilung: „Hexenjagd“ in Goslar

4 Kommentare.

  1. Sosehr ich Frau Ebeling auch viel Glück wünsche und so sehr dieser Vorgang in Goslar auch die als GleichSTELLUNGSpolitik getarnte Privilegienförderung für das weibliche Geschlecht enttarnt, so sehr stört mich, daß der Bergriff GLEICHSTELLUNGs-Beauftrage von ihr, wie auch hier, unhinterfragt benutzt wird!
    Es besteht doch ein deutlicher Unterschied zwischen GelichBERECHTIGUNG und GleichSTELLUNG! Ersteres ermöglicht einem Individuum eine Möglichkeit in Anspruch zu nehmen, oder auch nicht! Letzeres ermöglicht aber Dritten – unter Vorgabe eines von diesen bestimmten Zieles – Zwangsmaßnahmen (Quote) gegen Individuen und (in diesem Falle) einem Geschlecht, und legitimiert die (angeblich vorübergehende) Mißachtung von Grundrechten.
    Sorry, aber da fält mir nur die Oktoberrevolution, das NS-Regime,der „realexistierende Sozialismus“ und Mao ein.
    Das Denken ist das Gleiche! Die Opfer wären leider nötig/unvermeidbar um den anschließenden paradiesischen Zustand zu erreichen!
    Der Begriff GLEICHSTELLUNG verbirgt lediglich geschickt das gleiche menschenverachtende Denken!

  2. Hallo dentix07,

    Sie haben völlig recht: Es gibt einen Unterschied zwischen Gleichberechtigung (gleiche Startvoraussetzungen) und Gleichstellung (gleiche Zieleinläufe, z.B. Frauenquoten). Das ist den hier Schreibenden/Lesenden durchaus bekannt; auch Monika Ebeling weiß das. Aber Frau Ebeling ist unter den Gleichstellungsbeauftragten (meines Wissens) die Einzige (die ihrem Namen Ehre macht), die nicht nur einen Blick für Frauenbelange hat, sondern sich genauso für Probleme und Benachteiligungen von Jungs und Männern interessiert. Die Stadt Goslar hat scheinbar andere Prioritäten. Probleme, die Jungs und Männer haben, sind eben nicht hip. Betonkopffeministen sind halt überall zu finden- auch in Goslar. Grüße Günter

  3. @dentix07

    Grundsätzlich bin auch ich gegen Gleichstellung und habe das in diesem Blog schon mehrfach benannt.

    Bei den Aktionen gegen Frau Ebeling geht es mir aber ums Prinzip und deswegen unterstütze ich entsprechende Aufrufe. Ich war auch aktiv bei der Hetzjagd gegen Eva Hermann, obwohl ich deren Thesen ebenfalls z.T. nicht zustimme.

    Man kann natürlich über das Für und Wider solcher Aufrufe diskutieren, allerdings stellt sich dabei die Frage, ob es etwas bringt. Die Gleichstellung zu bekämpfen ist für mich eine extra Aufgabe und wird in diesem Blog auch in Zukunft immer wieder ein Thema sein. Ich habe das auch woanders klar und deutlich benannt: Unterstützung für Frau Ebeling bzgl. der Aktivitäten gegen sie – ja – bei gleichzeitiger Ablehnung des Themas Gleichstellung.

  4. femifaschismus2.0

    @fxblog
    Natürlich ist Hetze gegen eine Person immer zu verurteilen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man die Dame nicht unterstützen sollte. Sie nennt sich Gleichstellungsbeauftragte, und Gleichstellung ist falsch. Da gibt es nichts zu beschönigen.

    Lassen wir die Gender-Faschisten diese, ihre (!) Gleichstellungsbeauftragte doch medial lynchen. Das bringt den einen oder anderen eher zum Nachdenken.