Jungs – verweichlicht und verweiblicht

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©by I.Friedrich/Pixelio.de

Kleine Männer wollen laut sein, raufen, sich beweisen und trotzdem geliebt werden. Doch dafür ist in der pädagogisch korrekten Frauenwelt von heute kaum noch Platz. Jungs werden mehr und mehr mit weiblichen Verständnis in Watte gepackt, harmonisiert und verweichlicht. Warum eigentlich?

Die Welt ist für Jungen zu eng geworden. Viel zu normiert. Und langweilig. Was ihnen Spaß macht, ist meistens verboten. Was sie besonders gut können, wird nirgends verlangt – im Kindergarten nicht und in der Schule auch nicht. In der pädagogischen Welt hat sich scheinbar alles verschworen, ihnen ihre „männlichen“ Eigenschaften abzugewöhnen. Jungen werden unruhig dabei, fahrig und eine immer größere Zahl sogar seelisch krank, hyperaktiv oder depressiv [Welt Online]

Ein empfehlenswerter Artikel von Welt Online über (kleine) Jungen, deren Kreativität und Entdeckerdrang. Wolfgang Bergmann schreibt über die Welt – nicht nur – aus Sicht eines 3-jährigen Jungen im Kindergarten und zu Hause. Wie so oft sind die Kommentare zum Teil sehr interessant.

Nachtrag
Zur Jungenthematik gibt es einen interessanten Leserbrief auf Welt Online, den ich Euch nicht vorenthalten möchte. Dort schreibt eine Lehrerin, die sich der Problematik durchaus bewusst ist, das sich anscheinend an einigen Schulen etwas bewegt.

Lasst die Jungs doch länger spielen

[..]Als Lehrerin kann ich bestätigen, dass wir inzwischen in einer Zeit leben, in der die Jungen gestärkt werden müssen. Nicht umsonst gibt es inzwischen an vielen Schulen sogenannte „Jungen-AGs“ (unter Leitung von Männern!), die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Jungen zu stärken und ihnen ein Selbstbewusstsein zu geben, damit sie sich in der von der Gesellschaft ihnen aufgedrängten und zum Teil „unmännlichen“ Rolle zurechtfinden können [mehr]

3 Kommentare.

  1. das problem sind ja nicht die mamas. die jungs brauchen sie, um sich VON IHNEN FORT entwickeln zu können. das problem ist, das es oft keine wege aus der totalen ummutterung heraus mehr gibt – weil die väter fehlen, weil die männer fehlen, weil es keine nicht von frauen dominierten orte mehr gibt.

    nur hören auch mamisöhnchen nicht auf, männlich zu sein. das wird aber große probleme mit sich bringen, wenn sie nie gelernt haben, mit ihrer männlichkeit umzugehen. ihre unausgebildte, unbeherrschte kraft wird sich in form von aggression teils gegen sich selbst (suizid, drogen, krebs, neurosen), teils in unbeherrschbaren ausbrüchen gegen andere richten.

    nicht das männliche ist „böse“, sondern seine verwahrlosung destruktiv.

    und einbettung in rosarote watte ist eine form weiblicher gewalt, die wie jede form der gewalt aggression auslöst. und unterdrückte aggression… wir kennen den kreislauf. zumindest theoretisch.

    obwohl: vielleicht provoziert ihn manch eine person auch (halb-)bewusst?

  2. Jungs sollten zunächst „zu Männern“ erzogen werden. Erst wenn sie sich ihrer Männlichkeit und damit Identität sicher sind, ist es angebracht, ihnen Kompetenzen auf „weiblichem“ Terrain nahezubringen – wenn sie das wollen.

  3. Hallo Jojo, hallo Viktor,

    ich stimme Euren Meinungen zu und wie in der Männerrechtsszene bekannt ist, wird obige Thematik selten wahrgenommen.
    Ich möchte noch ein paar Begebenheit dazu beitragen.
    Über einen Umweg habe ich von einem Jungen Mann obigen Artikel als PDF zugeschickt bekommen, den ich am Schluss einstelle. Dieser Mann hatte nach meinen Informationen weder vor, zu heiraten, noch Familienvater zu werden, da er beruflich massiv eingespannt war/ist. Wie das Leben so spielt und wie wir es kennen, hat seine Freundin die Pille vergessen oder ähnliches. Nun hat er sie geheiratet und entweder wird oder ist er bereits Vater. Seine Sichtweise hat sich durch dieses Ereignis anscheinend auch verändert. Wie sich Wahrnehmungen doch ändern können. Andererseits kann man auch sagen, er versucht womöglich das Beste aus dieser Situation zu machen.
    Die zweite Begebenheit betrifft mich sogar selber. Ich habe losen Kontakt zu einem ehemaligen Freund, den ich mittlerweile seit ca. 35 Jahren kenne. Er ist 52 Jahre jung, ehe- und kinderlos geblieben. In einem Gespräch vertraute er mir an, das er es sehr bedauert, das er keine Kinder habe. Finanziell ist er gut gestellt und besitzt ein Haus. Irgendetwas fehlt ihm aber, denn er ‚beneidet‘ mich um meine 2 Kinder. Darauf sagte ich ihm, das wir über dieses Thema ja gesprochen hätten und da er zum damaligen Zeitpunkt keine Kinder wollte, hatte ich mich dem gebeugt. Daraufhin meinte er, warum ich denn nicht einfach die Pille weggelassen hätten, dann wäre er zwar unfreiwillig Vater geworden, aber heute hätte er dann Kinder, für die sich das Leben und die Arbeit lohnen würde. Er gibt weiter zu, das er ob der fehlenden Perspektiven manchmal in leichte Depressionen verfällt.
    Ein ehemaliger Chef hat mir erzählt, das seine Frau ihn massiv überreden musste, Vater zu werden. Heute sei er der glücklichste Mensch auf der Welt, da es nichts schöneres gäbe, als Vater zu sein. Er glaubte, das sein Beruf in voll und ganz in Anspruch nehmen würde, so das gar keine Zeit für ein Kind übrig bleiben würde. Heute teile er seine Zeit anders ein.
    Nun ja, ich gebe zu, meine Beispiele haben mit dem Thema nicht direkt etwas zu tun, aber diese fielen mir ein, nachdem ich doch etwas irritiert war, das ich ausgerechnet von deinem Deutschen, zunächst familienunwilligen Mann aus Portugal das PDF zugeschickt bekam.

    Gruß – Christine

    Jungenträume