Männer im Wandel? Was Frauen dazu sagen

Die Gleichstellungsbeauftragte Monika Ebeling (Dittmer) ist derzeit bei vielen Män­­ner­recht­lern positiv im Gespräch. Deshalb stelle ich ein Video mit genanntem Titel hier ein. Es kommen 4 Frauen zu Wort, die über ihre Vorstellung der männ­li­chen Eman­zi­pa­tion sprechen.

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Jürgen Kura und Charlotte Schwalb interviewten Monika Dittmer, Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­te der Stadt Goslar, Dr. Elisabeth Stiefel (Wirtschaftswissenschaftlerin), Su­san­ne Kirchner-Grabisch (Therapeutin) und Marina Mülleneisen (So­zial­ar­bei­te­rin).

Leider hört man manchmal nur auf einem Kanal einen Ton, das liegt be­dau­er­li­cherweise am Original.

Eine kurze und heftige Auseinandersetzung zu diesem Thema habe ich bei Stadt­mensch­-Chronicles gefunden. Aus seiner Verlinkung zum Vorwärts Blog stelle ich einen kurzen Ausschnitt hier ein.

[..]Nein, Frau Dittmer, Ihren Optimismus teile ich – wie viele andere, die sich mit der Thematik auseinandersetzen – nicht. Und die SPD hat gleich jede Nachsicht dauerhaft verspielt. Solange ein solcher Affront wie »Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die männliche über­win­den« im Par­tei­pro­gramm der einst so stolzen Partei steht, ist diese Par­tei schlichtweg nicht wählbar, nicht mal als »kleineres Übel«. Die SPD, die Grünen und die Linken, aber auch weite Teile der übrigen Parteien sowie der gesamte Rat­ten­schwanz der Helfer- und Be­trof­fen­heits­in­dus­trie haben zum Ge­schlech­ter­ver­hält­nis eine extrem bigotte, verlogene Haltung. So­lan­ge hier keine Kar­thasis stattfindet, solange nicht mit der gebotenen Fairness gegenüber Männern gesprochen und noch viel mehr gehandelt wird, ist eine Dis­kus­sions­grund­la­ge schlicht­weg nicht vorhanden Stadt­mensch-­Chronicles

Im WGvdL.com-Forum wurde dieses Video im übrigen schon kurz besprochen [hier]

2 Kommentare.

  1. Eine Antwort an den Femokratieblog
    Oder: Was die Emanzipation von den Männern erwartet…

    …wird in dem Video bereits widergegeben und soll hier nicht Gegenstand der Stellungnahme sein und zwar aus gutem Grund: Denn die Erwartungen, die Frauen an Männer haben, sind sehr vielfältig, teils widersprüchlich und für Männer überwiegend komplett unspannend, weil niemals erfüllbar. Aber der wichtigste Grund ist eigentlich der: Es gibt seit gefühlten 50 Jahren unzählige, langatmige Elaborate, wie Männer denn am besten zu sein hätten und keine einzige Wunschvorstellung seitens der emanzipierten Frauen hat bisher das Zeug gehabt, das Geschlechterverhältnis auf »emanzipierte« Kufen zu stellen, sprich zu einer Win-Win-Situation für beide Seiten zu führen. Was haben sie gebracht? Eine rethorische Frage, natürlich.

    Wir Männer haben bisher schon alles Mögliche gehört, wie wir denn zu sein haben, um den Frauen zu genügen. Vom Softie über den Metrosexuellen und den verschiedenen Ausführungen bzw. Varianten davon haben wir eigentlich schon alles gehört. Sogar die Rückkehr zum »echten Mann« – also zu klassischen Attributen wie »wild, stark, machohaft« war zwischenzeitlich wieder in Mode. Um es mal mit einfachen Worten auszudrücken, liebe Frauen: Es ist schlichtweg ermüdend und langweilig, sich mit derartigen – euren – Forderungen auseinanderzusetzen.

    Ich stelle die Aussage in Abrede, Männer hätten sich in die eine oder andere Richtung zu ändern. Die allermeisten Männer sind genau richtig so, wie sie sind. Wir müssen uns nicht über die unrühmlichen männlichen Exemplare unterhalten, denn die wenigsten Männer sind so. Natürlich gibt es auf allen Seiten Extremisten, keine Frage. Doch wie F. Zappa schon in den 1980ern sagt: »Ladies you can be an asshole, too«. Auch wenn die veröffentlichte Meinung das alle glauben machen will, auch wenn die Politik z.B. mit ihren Kampagnen gegen familiäre Gewalt die Männer pauschal als die Täter brandmarken will – es ist nicht so. Studien sagen das, die persönliche Erfahrung der meisten Männer und Frauen sagt das. Der erste Mensch, der mir Gewalt antat, war meine Mutter. Stellt euch doch einfach genau diese Fragen, ihr Frauen: Ist euer Bruder, euer Vater, sind eure Söhne Gewalttäter? Potenzielle Vergewaltiger? Unverbesserliche Machos?

    Es sind vielmehr die mit blumigen Ansprüchen hausierenden Frauen, die sich zu ändern haben. Es ist nämlich ein grundsätzlich sinnloses Unterfangen zu glauben, dass Männer dazu auf der Welt sind, weibliche oder auch nur emanzipatorische Erwartungen zu erfüllen. Noch viel sinnloser ist es, von Männer zu erwarten, sie müssten irgendeine Kopie weiblichen Verhaltens sein, denn das werden sie niemals sein. Der Reiz zwischen Männern und Frauen ist eben der, dass sie in bestimmten Aspekten grundverschieden denken und handeln (wobei es viel weniger Aspekte sind, als Frauen glauben), aber es verliert jeden Reiz, wenn die eine Seite sich der anderen durch Verhaltensnachahmungen anzubiedern versucht. Männer lieben keine Frauen, die sich wie Männer gebärden und so ist es vice versa.

    Ich stelle weiterhin in Abrede, Frauen hätten sich emanzipiert – im klassischen Wortsinn. Der Feminismus, wie wir ihn seit mehreren Jahrzehnten erleben, emanzipierte sich zwar von eigenen angestaubten Rollenvorstellungen (heiraten müssen, finanziell abhängig sein) bzw. von bestimmten Nachteilen und Einschränkungen, die diese Rollenerwartungen mit sich brachten. Aber er übernahm keineswegs die Pflichten, die mit einer Adaption des männlichen Daseins verbunden sind. Zum Beispiel führte die finanzielle Unabhängigkeit vieler Frauen mitnichten dazu, dass sie in den Familien auf breiter Front die Rolle der Alleinernährerin übernahmen – was doch ihrem »neuen Rollenverständnis« entsprochen hätte. Die meisten Männer, deren Frauen nach der Kleinkindphase wieder die Erwerbsarbeit aufnehmen, kennen vielmehr dieses Phänomen: Solange der Mann der Alleinverdiener ist, sind seine Einkünfte »unser Geld«, sprich Familiengeld. Das Geld der Frau beim Wiedereinstieg in die reguläre Arbeitswelt ist aber immer »ihr privates, persönliches Geld«. Ehen, in denen der Mann den Haushalt bewältigt und die Frau im Beruf steht, sind nicht nur extrem selten (sprich unattraktiv für Frauen), sie sind zudem auch wie keine andere Eheform von Scheidung bedroht (entsprechende Zahlen gibt’s bei Herrn Google). In der Summe bedeutet dies, dass von denselben Frauen, die soviel auf die Aufweichung der bisherigen Rollenbilder geben, ihrerseits keine wirkliche Rollenänderung zu erwarten ist. Und sie sind nicht die einzigen mit diesem merkwürdig dehnbaren Begriff der »Rollenerwartung«. Es kommt auch so gut wie keinem Familiengericht in den Sinn, von der grundsätzlichen Erwerbspflicht der Ehefrau nach der Scheidung auszugehen und dem Mann die eigenen kleinen Kinder anzuvertrauen. Im Gegenteil, dieses Terrain der Häuslichkeit und des Kinderhütens wird bei einer Scheidung von den meisten Frauen (und mit der einseitigen Sichtweise der meisten Familiengerichte) vehement verteidigt, notfalls mit dem Mittel der Missbrauchs-Falschbeschuldigung. Die Ressentiments gegenüber der männlichen Bevölkerungshälfte, die geschlechtsrassistischen, pauschalisiert formulierten Unterstellungen gegenüber Männern gerade auf diesem emotional aufgeladenen Gebiet sind Legende. Nochmal die Frage an die Frauen: Sind eure Brüder, Väter, Söhne so? Ich verrate euch mal was: Nicht mal im Knast, also dem Ort, an dem sich all eure abstrakten Ängste vor Männern im allgemeinen konzentrieren, haben irgendwelche Kinderschänder Sympathisanten, ganz im Gegenteil.

    Der Feminismus als politische Bewegung war von vornherein auf Konfrontation gepolt und hatte nie die Bedürfnisse im Auge, die Männer haben – trotz aller »ganzheitlichen« Lippenbekenntnisse. Unabhängig davon, ob einzelne Forderungen der Frauenbewegung berechtigt waren oder nicht, so waren männliche Forderungen zu keiner Zeit Gegenstand der Geschlechterdiskussion. Dennoch formulierte der Feminismus seine zu weiten Teilen hochgradig selbstfokussierten Ansprüche an die Gesamtheit der Männer. Und diese Männer taten wie erwartet: Es waren nicht die Frauen, die die entsprechenden Gesetze auf den Weg brachten, es waren keine Hungerstreiks und keine relevanten Protestaktionen (nein, ein Frauenbuchladen voll mit Räucherstäbchenqualm ist kein Protest), es war dieser »böse patriarchalische Überbau«, der den Frauen diskussionslos das Feld der gesetzlichen Vergünstigungen überließ.

    Nicht einmal das Etikett einer »sozialen Bewegung« charakterisiert die feministische Bewegungen korrekt. Oder glaubt jemand, dass die indertat erbärmliche Situation von unzähligen Frauen an den Supermarktkassen oder als Putzfrauen all die selbsternannten feministischen Gallionsfiguren wie u.a. Alice Schwarzer oder die »neue deutsche F-Klasse« oder »die Alpha-Mädchen« interessiert? Im Leben nicht. Der Feminismus kreist lieber um sich selber und bedient lediglich die vielseitigen Empörungsgelüste einer existenziell abgesicherten Gesellschaftsschicht, meist der gehobenen Mittelschicht und bestimmten akademischen Kreisen (überwiegend der Geistes- bzw. Sozialwissenschaften) entspringend – alle leider ohne tieferen Lebenssinn. Um sie herum schart sich ein ganzer Wirtschaftszweig, bestehend aus professionellen Helfern, Erklärern, Gutachtern, Esoterikern und Frauenverstehern jeder Art, flankiert von öffentlich bezahlten Gender-Adepten und meinungspolitisch gleichgerichteten Medienleuten mit Binnen-I-Syndrom.

    Die Diskussion zwischen Männern und Frauen ist zu einer Sackgasse geworden. Nicht zuletzt, weil mit behördlichem Übereifer versucht wurde (und wird), Regeln in privaten Beziehungen zu etablieren, um eine »geschlechtergerechte« Situation für »die Frauen« herbei zu stempeln. Symptomatisch und als Lehrstück aus dem Land Absurdistan war z.B. (irgendwann in den 1980ern) die palavermentarische Diskussion darüber, wie oft Männer zu spülen hätten. Oder die Befürwortung von ausschließlich für tote Frauen reservierten Friedhöfe. Oder das Anpreisen von negerfreien, pardon männerfreien Zonen, nicht selten gefördert mit öffentlichen Mitteln – die übrigens Männer überwiegend erwirtschaften. Es wäre ein Zeichen der Größe zu sagen, dass es solche Gifte der kollektiven Vorwürfe an Männer waren, die eine ursprüngliche Neugier und ein Grundvertrauen zwischen den Geschlechtern fast ausgerottet haben. Aber zu einer Bewusstwerdung darüber, wieviel Hass gesät wurde, kommt es bei den meisten femnistischen Vortänzerinnen überhaupt nicht. Im Gegenteil: Die Männer sollen sich noch mehr ändern – siehe Video.

    Wenn ich dann solche Pauschalvorwürfe höre, Männer hätten einen »emotionalen Panzer«, ist meine Geduld mal wieder über die Maßen strapaziert. Man muss sich mal vorstellen, was passieren würde, wenn Männer die Frauen pauschal als »unberechenbare Heulsusen« bezeichnen würden. Ehrlich: In solchen Augenblicken bin ich mit meinem Latein am Ende. Warum sollte man in diesem Stil noch mit Frauen diskutieren?

    Es haben sich über Jahrzehnte haushohe Ansprüche, Pauschalvorwürfe und staatliche Regularien zwischen den Geschlechtern aufgetürmt – und das einzige, was die Frauenwelt uns zu bieten hat, ist dass wir Männer uns ändern sollen? Meine persönliche Geduld ist zu Ende und wie ich weiß, die vieler anderer Männer auch. Ich wünsche den feministisch verstrahlten Frauen die gleiche Fantasie bei der Lösung des Geschlechterproblems, wie sie die bei der Erzeugung dieses überaus destruktiven und – um mal eine blass gewordene Erinnerung aufzufrischen – hochgradig unerotischen »Bollwerks« Emanzipation an den Tag gelegt haben.

    We didn’t start the fire.

  2. Lieber Stadtmensch,

    vielen Dank für Deinen unglaublich langen und substantiellen Kommentar 🙂

    Ich wollte ursprunglich noch Ergänzendes dazu beitragen, allein – mir fehlt die Zeit. Trotzdem weise ich zum Schluss noch auf einen Beitrag von Roslin aus dem WGvdL.com-Forum hin, der kurz und knackig zusammen gefaßt, zum Thema Männer meint:

    ERKENNE DICH SELBST!

    Ein kurzer Ausschnitt:

    [..]… es gibt ja in der Tat vertrauenswürdige Frauen, aber es kann so sein und die Versuchung für Frauen, ihren Egoismus, der nicht größer ist als der der Männer, mit Hilfe des femizentrischen Systems straf-und rücksichstslos durchzusetzen, die ist groß, weil sie es unter den herrschenden Bedingungen können, die ihren Egoismus viel eher begünstigen als den der Männer.

    [..]Um diese realen Machtverhältnisse muss ein Mann wissen, BEVOR er sich entscheidet.

    http://wgvdl.com/forum/forum_entry.php?id=152377