Aufwertung von Ost-Sprechstundenschwestern „dringend erforderlich“

hib-Meldung 041/2009
Datum: 11.02.2009

Petitionsausschuss

Berlin: (hib/LEU) In der DDR ausgebildete Sprechstundenschwestern sollen mit Krankenschwestern gleichgesetzt werden. Ihre Ausbildung sei mit dem Berufsbild der ebenfalls in der DDR ausgebildeten Krankenschwestern vergleichbar. Die Aufwertung des Berufsbildes bezeichnete der Petitionsausschuss am Mittwochmorgen als „dringend erforderlich“ und beschloss einstimmig, die zugrunde liegende Eingabe den Fraktionen des Deutschen Bundestages zur Kenntnis zu geben und dem Bundesministerium für Gesundheit zur Erwägung zu überweisen. Damit soll sichergestellt werden, dass sowohl der Gesetzgeber als auch die Bundesregierung das Anliegen überprüfen und nach Möglichkeiten der Abhilfe suchen.

Im konkreten Fall stellt die Petentin eine Diskriminierung von Sprechstundenschwestern fest und fordert die Anerkennung als Fachkraft in der ambulanten Pflege. Derzeit würden Sprechstundenschwestern nur als pflegerische Hilfskräfte bezahlt, obgleich die Fachausbildung große Übereinstimmungen der Ausbildungsinhalte von DDR-Krankenschwestern aufweise [mehr]

Erwachen der Dritten Gewalt

Neue Richtervereinigung
Zusammenschluß von Richterinnen und Richtern, Staatsanwältinnen und Staatsanwälten e.V.

Gemeinsam auf dem Weg zu einer wirklich unabhängigen
Rechtsprechung auf europäischem Niveau

Am 20.2.2009 stellen die Universität Frankfurt/M, der Justizsenator der Freien und Hansestadt Hamburg sowie die drei Berufsverbände eine gemeinsame Monographie zur Selbstverwaltung der Dritten Gewalt in Deutschland vor.

Wissenschaft, Politik und Justiz unterstreichen damit ihre Absicht, auch weiterhin die mit dem ersten internationalen Kongress zur Selbstverwaltung der Justiz im November 2008 in Frankfurt/M begonnene gemeinsame Arbeit fortzusetzen.

Wilfried Hamm, Sprecher der Neuen Richtervereinigung (NRV):

„Die Neue Richtervereinigung (NRV) fordert seit Jahrzehnten, dass die Macht der Regierungen über die Justiz endlich begrenzt werden muss. Fast alle übrigen Staaten Europas machen uns vor, dass eine unabhängige Rechtsprechung namentlich eine konsequente Gewaltenteilung erfordert. Die gibt es in Deutschland als einem der letzten Länder Europas jedoch nicht. Hier bestimmen Regierungen mittels Einstellung und Beförderung von Richterinnen und Richter, wer sie wie kontrollieren soll. Das Konzept der NRV „Demokratie statt Hierarchie“ sieht eine Demokratisierung, eine durch den Verfassungsauftrag in Artikel 92 des Grundgesetzes vorgegebene eigenverantwortliche Selbstverwaltung sowie eine funktionsunabhängige Einheitsbesoldung für Richterinnen und Richter vor. Damit wird eine nur an Gesetze und den Rechten der Bürgerinnen und Bürger orientierte, der Beeinflussung durch Regierungen entzogene, moderne und effiziente Rechtsprechung möglich.“ [mehr]

Kommentar
Ich wage zu bezweifeln, das sich nachhaltig etwas verändern wird. Zum einen deshalb, weil sich im Namen des Vereins Richterinnen und Staatsanwältinnen befinden und zum anderen, wer gibt schon freiwillig Macht ab…

Familien und Kinder stärken

Die Bundesregierung entlastet Familien: Besonders Familien mit niedrigem Einkommen und jüngeren Schulkindern profitieren vom gerade verabschiedeten zweiten Konjunkturpaket. Die Bundesregierung reagiert damit auch auf die gestiegenen Lebenshaltungskosten [mehr]

Bürokratieabbau – Einfacher zu Elterngeld

Bürokratieabbau: Einfacher zu Wohngeld und Elterngeld: Kanzleramt und Normenkontrollrat geben Startschuss zu Pilotprojekten Gemeinsame Aktion von Bund, Ländern und Kommunen

Einfacher zum Wohngeld und zum Elterngeld – mit diesen Zielen starten heute zwei Pilotprojekte zum Bürokratieabbau in ausgewählten Bundesländern und Kommunen. Hierzu trafen sich Vertreter von Gemeinden, Landkreisen, Bundesländern und Bundesministerien heute mit Staatsminister Hermann Gröhe und Wolf-Michael Catenhusen, stellvertretender Vorsitzender des Nationalen Normenkontrollrats [mehr]

Bestmögliche Behandlung für unsere Soldaten

Für eine bestmögliche Behandlung und Vorbeugung gegen die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) hat sich Verteidigungsminister Dr. Franz Josef Jung am 12. Februar im Deutschen Bundestag eingesetzt.

„Seelische Verwundungen sind genauso ernst zu nehmen wie körperliche Verwundungen“ erklärte Verteidigungsminister Jung vor den Abgeordneten des Deutschen Bundestages. Die Bundeswehr habe die Bedeutung der Posttraumatischen Belastungsstörung seit langem erkannt und handele dementsprechend. Wichtig sei vor allem schnelle und gezielte Hilfe.

Diese leistet die Bundeswehr derzeit mit einem dreifachen Ansatz: „Traumapsychologie“ ist ein fester Bestandteil der einsatzvorbereitenden Ausbildung. Während des Einsatzes stehen die psychologische Stabilisierung der Soldatinnen und Soldaten im Vordergrund. Und wenn die Soldaten heimkehren, steht ihnen ein psycho-soziales Netzwerk, bestehend aus Sanitätsdienst, Psychologischem Dienst, Sozialdienst, Militärseelsorge und weiteren Einrichtungen auf Standortebene zur Seite [mehr]

Posttraumatische Belastungsstörungen

Rede des Bundesministers der Verteidigung, Dr. Franz Josef Jung, zum Thema „Posttraumatische Belastungsstörungen“ am 12. Februar 2009 vor dem Deutschen Bundestag [hier]

Link
Angriff auf die Seele

Vereine fördern – Ehrenamt stärken

„Bürgerschaftliches Engagement ist eine tragende Säule unserer Gesellschaft. Wir wissen, dass diese besondere Form menschlicher Solidarität mit Geld nicht zu bezahlen und durch keinen Sozialstaat der Welt zu ersetzen ist. Unsere Zivilgesellschaft braucht Menschen, die bereit sind, sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl einzubringen. Deshalb stehen die rechtlichen Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement seit jeher im Fokus der Regierung. In dieser Legislaturperiode hat das Gesetz ‚Hilfen für Helfer‘ eine Vielzahl von finanziellen Erleichterungen für ehrenamtlich Tätige gebracht. Jetzt verbessern wir die rechtlichen Rahmenbedingungen im Vereinsrecht. Über 550.000 eingetragene Vereine gibt es in Deutschland – um sie zu unterstützen, wollen wir die zivilrechtliche Haftung für ehrenamtlich tätige Vereinsvorstände angemessen begrenzen und das Vereinsrecht noch bürgerfreundlicher machen. Künftig können alle Anmeldungen zum Vereinsregister auf elektronischem Weg erledigt werden. Für diejenigen, die sich kundig machen wollen, wie man einen Verein gründet und worauf man dabei achten muss, haben wir unser Informationsangebot zum Vereinsrecht auf der Internetseite des Ministeriums verbessert“, sagte Bundesjustizministerin Zypries heute in Berlin [mehr]

Link
RegE Gesetz zur Erleichterung elektronischer Anmeldungen zum Vereinsregister , 155 kb

Nachtrag und Zusatzinformation

Nach Überprüfung des Links „Leitfaden zum Vereinsrecht“ bekam ich eine Fehlermeldung. Bei der Suche auf der Homepage des BMJ stieß ich auf folgende Meldung:

Liebe Benutzerinnen und Benutzer, unser Leitfaden zum Vereinsrecht wird derzeit überarbeitet. Die aktuelle Fassung wird voraussichtlich bis Ende März eingestellt.Wir möchten Sie noch um etwas Geduld und um Ihr Verständnis bitten.

Sobald mir ein neuer Link bekannt wird, werde ich diesen ändern.

Leitfaden zum Vereinsrecht

Weitere Verbesserungen beim Meister-BAföG

Novelle im Bundestag verabschiedet / Förderung künftig auch für Pflegeberufe und Erzieher

Der Bundestag hat am Donnerstag den Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (AFBG bzw. Meister-BAföG) verabschiedet. In ihrer Rede im Plenum des Deutschen Bundestages erklärte Bundesbildungsministerin Annette Schavan: „Das Meister-BAföG ist ein Kernelement der Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung. Mit den nun eingeführten Leistungsverbesserungen sorgen wir für die richtigen Weichenstellungen, um noch mehr Menschen als bisher für Fortbildungen zu gewinnen und einen qualifizierten Fachkräftenachwuchs sicher zu stellen.“ Die Ministerin appellierte zugleich an den Bundesrat, den Weg für diese Verbesserungen frei zu machen, um so die Erfolgsgeschichte des Meister-BAföG fortschreiben zu können.

[..]Auch Fortbildungswillige mit Kindern werden in Zukunft noch stärker finanziell unterstützt. Der Kinderzuschlag wird von derzeit 179 Euro auf 210 Euro pro Monat angehoben und zu 50 Prozent bezuschusst, statt wie bisher nur als Darlehen gewährt. Zugleich wird es einen Kinderbetreuungszuschlag von 113 Euro pro Kind und Monat als Zuschuss für Alleinerziehende geben. Darüber hinaus sollen der Unterhaltsbeitrag und der Kinderbetreuungszuschlag auch während der neu eingeführten Prüfungsvorbereitungsphase für bis zu weitere drei Monate als Darlehen gewährt werden [mehr]

„Leben hat Gewicht“

Angebote vernetzen und Betroffene früh ansprechen

Vor gut einem Jahr startete die Initiative „Leben hat Gewicht“, um die Öffentlichkeit für das Thema Essstörungen zu sensibilisieren und ein Signal gegen ein unnatürliches und ungesundes Körperideal zu setzen.

Ein weiteres Ziel ist, Angebote der Prävention, Beratung und Therapie besser zu vernetzen und den fachlichen Dialog zum Thema Essstörungen zu verstärken. Dazu treffen sich ab heute 150 Expertinnen und Experten in Berlin (12. und 13. Februar).

[..]Der Kinder- und Jugendsurvey des Robert-Koch-Instituts belegt, dass jeder 5. Jugendliche in Deutschland – in den meisten Fällen sind es Mädchen und junge Frauen – bereits Symptome einer Essstörung bzw. eines gestörten Essverhaltens aufweist. 56 Prozent der 13-14 Jährigen wären gerne dünner. [mehr]

Kommentar
Für mich hat das mal wieder einen schalen Beigeschmack, obwohl die Problematik mit Sicherheit nicht zu unterschätzen ist. Wie immer, wenn Mädchen und Frauen besonders betroffen sind, frage ich mich direkt, was in anderen Bereichen unternommen wird, wo z.B. Jungen (Bildung), Männer (Zwangsdienst) und Väter (Sorgerecht) besonders betroffen sind. Desweiteren taucht mal wieder das Robert-Koch-Institut bei der Problematik von Mädchen und Frauen auf. Dazu hatte ich bereits am 01.11.2008 einen längeren Beitrag geschrieben, ihr findet ihn [hier]
Nachtrag
Die Initiative „Leben hat Gewicht“ wird u.a. von Alice Schwarzer unterstützt. Möge sich jeder seinen Teil denken…

Links
IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung
Leben hat Gewicht – gemeinsam gegen den Schlankheitswahn
Ermutigende Signale für die Umsetzung der Initiative IN FORM

Protest gegen Einsatz von Kindersoldaten

– Köhler bekommt 100 000 „rote Hände“

Aus Protest gegen den Einsatz von Kindersoldaten in vielen Ländern der Welt hat Bundespräsident Horst Köhler am Donnerstag (12.02.) die Abdrücke von mehr als 100 000 Händen überreicht bekommen. Die „Roten Hände“ wurden ihm in Berlin vom Sänger der Rockgruppe BAP, Wolfgang Niedecken, und einer Gruppe von Jugendlichen übergeben [mehr]

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Empfehlungskatalog „Das Kinderbuch“ neu aufgelegt

Der Arbeitskreis für Jugendliteratur hat den Empfehlungskatalog „Das Kinderbuch“ neu aufgelegt. In der 6. völlig überarbeiteten Auflage stellt ein Team unabhängiger Expertinnen und Experten aus Buchhandel, Literaturkritik, Bibliothek, Pädagogik und Forschung rund 150 empfehlenswerte Kinderbücher in Rezensionen und mit Angaben zum Lesealter vor.

Ob Bücher für Leseanfänger, Alltagsgeschichten, Gedichte, Märchen und Klassiker, im Kinderbuch ist alles vertreten. Ein Einführungsbeitrag gibt einen Überblick über die aktuelle Kinderbuchproduktion und legt Bewertungskriterien dar. Das Kinderbuch bietet eine ideale Orientierungshilfe für Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, Pädagoginnen und Pädagogen sowie für Bibliothekarinnen und Bibliothekare. Der Empfehlungskatalog „Das Kinderbuch“ ist beim Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V. zu beziehen.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert den Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V. aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes. [hier]

Link
„Das Kinderbuch“: Informationen und Bestellmöglichkeit

Fortschritte der Gleichstellungspolitik in Deutschland

CEDAW-Ausschuss der Vereinten Nationen zeigt sich zufrieden mit den Fortschritten der deutschen Gleichstellungspolitik

Deutschland hat in den vergangenen Jahren wichtige Schritte zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern unternommen. Dies ist das Ergebnis der Anhörung vor dem CEDAW-Ausschuss der Vereinten Nationen am 2. Februar in Genf. Dort hat eine Regierungsdelegation unter Leitung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die Entwicklung der deutschen Gleichstellungspolitik seit 2004 vorgestellt. Der Vertragsausschuss der Vereinten Nationen zeigte sich sehr zufrieden mit der Qualität der deutschen Berichterstattung. Dass der nächste Staatenbericht erst im Jahr 2014 vorgelegt werden soll und nicht schon 2011, ist ein deutliches Signal des Vertrauens. [mehr]

Anmerkung
CEDAW = Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination Against Women – auf Deutsch – „Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau“

Kritische Lage der Menschenrechte im Land

[..]Die Gewaltenteilung wird zunehmend ausgehöhlt, die Grundfreiheiten sind bedroht. Die Justiz entscheidet de facto nicht mehr unabhängig, so dass es keinen effektiven Rechtsschutz gegen staatliche Eingriffe in Grundrechte gibt.

Zahlreiche Eingriffe in die Presse- und Meinungsfreiheit sowie weit reichende Korruption sind an der Tagesordnung. Menschenrechtsaktivisten und regierungskritische Journalisten werden bedroht und müssen sich oft wegen haltloser Vorwürfe vor Gericht verantworten.

Kommentar
Was glaubt ihr wohl, von welchem Land hier die Rede ist? Grübel, grübel… die Antwort findet ihr
[hier]

UNESCO Projekt „Kulturwelt“ wird auch als Ersatzdienst für Wehrpflicht anerkannt

[..]Der Freiwilligendienst „kulturweit“ basiert auf den Regelungen für das Freiwillige Soziale Jahr und gilt damit auch als Ersatzdienst zum Wehrdienst. Er dauert sechs oder zwölf Monate. Die Partnerorganisationen bieten den Freiwilligen Einsatzstellen in Afrika, Asien, Lateinamerika sowie Mittel- und Osteuropa mit vielfältigen Aufgaben an. Typische Einsatzfelder sind: Einsatz in einer deutschen Schule (Hausaufgabenbetreuung, Schultheater, Unterstützung des schulischen Angebotes) und Organisation von Projekten in einer Außenstelle des DAAD, des Goethe Instituts oder des Deutschen Archäologischen Instituts.  [mehr]

Link
Zivildienst mal anders – Startschuss für Freiwilligendienst „Kulturweit“

Gerechte Rentenaufteilung nach der Scheidung

Der Deutsche Bundestag hat heute die von Bundesjustizministerin Zypries vorgeschlagene Reform des Versorgungsausgleichs beschlossen. Das Recht des Versorgungsausgleichs wird damit grundlegend neu geordnet und inhaltlich verbessert. Das Gesetz bedarf noch der Zustimmung des Bundesrates. Es soll am 1. September 2009 in Kraft treten.

[..]Reformbedarf besteht, weil der Versorgungsausgleich bisher so kompliziert ist, dass ihn nur noch wenige Experten verstehen.

Kommentar
Das Justizministerium gibt zu, das es bisher – zumindest in diesem Bereich – Gesetze erlassen hat, die selbst Experten in vielen Fällen nicht verstanden haben. Man mag sich gar nicht ausdenken, was da bisher schon alles falsch berechnet wurde.

Außerdem hat er mittelbar häufig die Frauen benachteiligt.

Das war klar und ist auch der einzige Grund für diese Gesetzesänderung.

Unsere Reform sorgt für mehr Klarheit und mehr Gerechtigkeit.

Davon sind wir 100%ig überzeugt!

Künftig werden durch die Aufteilung jeder Versorgung die Chancen und Risiken der jeweils erworbenen Versorgungsanrechte gleichermaßen auf beide Ehegatten verteilt.

Die Ehe ist tot, es lebe die Ehe – oder was soll uns die Erklärung nun sagen? Der Satz: „Bis das der Tod uns scheidet“ trifft zumindest auf die finanziellen Ressourcen zu, wobei auch das nicht richtig ist. Versorgungsansprüche, natürlich nicht die gesetzlichen, können – bei entsprechender Kenntnis – sogar auf die Erben übergehen.

Jeder Ehepartner erhält ein Konto und muss sich nicht mehr bei Eintritt in die Rente um seine Bezüge kümmern“, erklärte Bundesjustizministerin Zypries heute in Berlin.

[..]In bestimmten Fällen findet ein Versorgungsausgleich nicht mehr statt: Bei einer kurzen Ehezeit von bis zu drei Jahren ist der Ausgleich ausgeschlossen, es sei denn…

Ja, was denn nun? Entweder ist etwas ausgeschlossen oder nicht.

…ein Ehegatte beantragt die Durchführung.

Hat jemand geglaubt, es gäbe eine klare Gesetzesvorlage? Noch profitieren überwiegend Frauen davon, aber in meinem Fazit werde ich dazu noch etwas schreiben.

Geht es nur um einzelne geringe Ausgleichswerte oder ergeben sich auf beiden Seiten bei gleichartigen Anrechten ähnlich hohe Ausgleichswerte, soll das Familiengericht ebenfalls von der Durchführung des Ausgleichs absehen.

Auch hier sei wieder die Frage erlaubt, was denn nun gelten soll?

Außerdem erhalten die Eheleute größere Spielräume, Vereinbarungen über den Versorgungsausgleich zu schließen und so ihre vermögensrechtlichen Angelegenheiten nach ihren individuellen Bedürfnissen zu regeln.

Soll das nun heißen, Eheverträge werden anerkannt und auch der Gesetzgeber hat sich daran zu halten? Hmmm… Skepsis darf erlaubt sein, oder?

„Die Reform reagiert damit auch auf die gewachsene Sensibilität der Bürger für ihre Altersvorsorge. Wir bestärken sie darin, sich bei einer Scheidung eigenverantwortlich damit auseinander zu setzen und ihre Vorsorgeplanung selbst zu gestalten„, unterstrich Bundesjustizministerin Zypries.

Aha… nicht während der Ehe ist Eigenverantwortung angesagt, sondern während der Scheidung. Wer diese „Eigenverantwortung“ während Trennung und Scheidung übernimmt, brauche ich hier wohl kaum erläutern. Für diese Fälle stellt der Staat in Form von Prozesskostenhilfe dem wirtschaftlich schwächeren  ein Heer an Helfern zur Verfügung. Da Frau Zypries selber betont, das dieses häufig Frauen sind,  geht das komplette Risiko einer Scheidung weiterhin der Mann ein. Dem Mann steht diese Helfer Industrie allerdings kaum zur Verfügung, außer in Form von Rechtsanwälten, die er natürlich bezahlen muss inkl. der PKH (Prozesskostenhilfe) der Frau.Nicht verwunderlich ist die Tatsache, das der wirtschaftlich stärkere Partner – wie bisher – auch dann für alles aufkommen muss, wenn er betrogen und belogen wurde.

[..]Stimmt der Bundesrat zu, wird das neue Recht am 1. September 2009 in Kraft treten, zeitgleich mit der Reform des familiengerichtlichen Verfahrens (Anm.: FGG-Reform). Es wird für Scheidungen gelten, die ab diesem Zeitpunkt beim Familiengericht eingeleitet werden. Bereits bei Gericht anhängige Versorgungsausgleichssachen, die nicht mehr mit der Scheidung verbunden sind, werden nach neuem Recht entschieden, wenn sie nach dem 1. September 2009 weiter betrieben werden. Spätestens ab dem 1. September 2010 soll das neue Recht für alle Versorgungsausgleichssachen gelten, die in der ersten Instanz noch nicht entschieden sind [Pressemitteilung des BMJ]

Verstehe ich das richtig, das jederzeit ein Gerichtsverfahren zum Versorgungsausgleich eingeleitet werden kann, obwohl die Scheidung z.B. schon mehr als 10 Jahre zurück liegt?

Fazit
Da es nicht nur Nachteile, sonder wie überall im Leben auch Vorteile gibt, kann man Männern eigentlich nur raten: Lasst die Frauen ihre Karriere machen und wenn eine wirtschaftlich stärkere Frau einen Ehevertrag will, macht es wie diese: „Schatz, wenn du mich liebst, dann brauchen wir keinen Ehevertrag oder vertraust Du mir etwa nicht?“. Aber.. wie wir alle wissen, bei Geld hört die Freundschaft auf.
Da alle politischen Parteien darauf bedacht sind, Frauen gleichzustellen, kann man nur empfehlen, achtet darauf, das Frauen ihre „Karriere“/Beruf nicht aufgeben.
Gewinner sind wie immer die Helfer Industrie und der Staat, der die Rentenanteile sofort verteilt und im Falle des Todes des Ex-Partners diese selbst behält. Wenn Frauen erst einmal begriffen haben, das auch sie vom Staat betrogen werde, könnte es sein, das irgendwann ein Umdenken stattfinden wird.

Links des Bundesjustizministerium
Strukturreform des Versorgungsausgleichs

Gesetzgebungsverfahren
RegE Gesetz zur Strukturreform des Versorgungsausgleichs (PDF – 132 Seiten)
Diskussionsentwurf „Gesetz zur Strukturreform des Versorgungsausgleichs“ (PDF  – 183 Seiten)
Ergänzung zum Diskussionsentwurf „Gesetz zur Strukturreform des Versorgungsausgleichs“ (PDF – 19 Seiten)

Abschlussbericht der Kommission
Abschlussbericht der Kommision „Strukturreform des Versorgungsausgleichs“ (PDF – 114 Seiten)
Anhang zum Abschlussbericht (PDF – 83 Seiten)
Zusammenfassung des Abschlussberichtes (PDF – 10 Seiten)

Schulen mit einem hohen Migrantenanteil brauchen mehr Unterstützung“

Staatsministerin Maria Böhmer hat die Länder aufgefordert, Schulen mit einem hohen Anteil von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien stärker als bisher zu unterstützen.

[..]Zugleich erinnerte Maria Böhmer an die Ziele, die sich die Länder im Integrationsplan verbindlich gesetzt haben. Die Länder haben sich verpflichtet, bis 2012 die Leistungen der Jugendlichen aus Zuwandererfamilien an das Leistungsniveau der Einheimischen heranzuführen. Außerdem soll die Zahl der Schulabbrecher halbiert werden [mehr]

Kommentar
Ich wage zu bezweifeln, das diese Zusage der Bundesländer umgesetzt wird. Das Dilemma fängt ja bereits in der Grundschule an. Viele Migrantenkinder sind vor ihrer Einschulung kaum mit der deutschen Sprache in Berührung gekommen, da sie selten einen Kindergarten besuchen und hauptsächlich in ihrer Familie aufwachsen. Vielleicht ist die Idee des verpflichtenden Vorschuljahres gar nicht die schlechteste, auch und gerade für einheimische Kinder.

Menschenrechtsbeauftragter ruft zur Verhinderung von Gewalt gegen Kinder auf

Anmerkung
Zunächst einmal muss ich gestehen, das ich den Internationalen Tag gegen den Einsatz von Kindern in bewaffneten Konflikten selber vergessen habe und erst durch Nachrichten und Pressemitteilungen verschiedener Ministerien darauf aufmerksam gemacht wurde. Nachfolgend nehme ich mir die Pressemitteilung des Auswärtigen Amtes vor, weil diese charakteristisch zu Gewalt gegen Kinder im allgemeinen ist.

Anlässlich des morgigen Internationalen Tages gegen den Einsatz von Kindern in bewaffneten Konflikten (12.02.) erklärte der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt, Günter Nooke, heute (11.02.) [mehr]

[..]Kinder sind von krisenhaften Situationen und gewaltsamen Auseinandersetzungen in besonderem Maße betroffen und der Situation meist völlig schutzlos ausgeliefert. Häufig wird ihr ganzes Leben zerstört.
Kinder sind auf unseren Schutz angewiesen. Wir müssen daher unsere Anstrengungen, schwerste Verbrechen an Kindern zu verhindern, auf allen Ebenen weiter verstärken. Alle Staaten sind aufgerufen, diese Verbrechen entschieden zu bekämpfen.

Kommentar
Ich werde jetzt nicht hergehen und die Gewalt, die Kinder in Kriegs- und Krisengebieten erleiden, verharmlosen. Allerdings kann kaum einer von uns mitreden, weil wir bisher noch keinen Krieg erlebt haben. Nimmt man aber die Aussage des AA wörtlich, trifft das auch auf in Deutschland lebende Kinder in vielfältiger Weise zu. Der international bekannte Fall Kazim Görgülü und sein Sohn kann hier gut als Beispiel dienen, denn man kann zumindest von einem psychologischen Krieg reden. Ich wage zu bezweifeln, das diesem Kind kein Schaden entstanden ist und das auch noch mit behördlicher, willkürlicher Unterstützung durch Jugendamt und Gerichte. Deutschland wurde dafür vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte – nicht nur in diesem Fall – verurteilt. Anscheinend interessiert dieses aber weder Jugendämter, noch Gerichte und schon gar nicht Politiker und deren Ministerien/Behörden, sonst wären schon längst gravierernde Veränderungen veranlasst und durchgeführt worden.

[..]Für die Bundesregierung und ihre Partner in der Europäischen Union ist die Situation von Kindern in bewaffneten Konflikten ein Schwerpunkt ihrer Menschenrechtspolitik.
Die Bundesregierung unterstützt allein in Afrika umfangreiche Projekte zur Reintegration von Kindersoldaten mit deutlich über 100 Millionen Euro. Wir werden in unserem Einsatz für eine friedliche Zukunft der Kinder nicht nachlassen.

Kommentar
Es ist ja schön zu lesen, das im Internationalen Kampf gegen den Einsatz von Kindern in bewaffneten Konflikten überhaupt etwas getan wird. Gerade deswegen weise ich noch einmal auf die Prinzipien der deutschen Menschenrechtspolitik hin
.

Menschenrechtspolitik fängt im eigenen Land an. Nur auf dieser Grundlage kann internationale Menschenrechtspolitik glaubwürdig sein. Deutschland hat sich daher in zahlreichen internationalen Konventionen Kontrollinstrumenten unterworfen, die der internationalen Staatengemeinschaft das Recht und die Möglichkeit geben, die Einhaltung der Menschenrechte in Deutschland zu überwachen und zu überprüfen [hier]

Auf Grund dieser Aussage fragt man sich ob der Nichtbeachtung: sind diese den Politikern überhaupt bekannt? Nichtsdestotrotz habe ich kurz in den bekannten Online-Medien wie Spiegel, Focus und Stern nachgeschaut und nichts zu diesem Gedenktag gefunden. Nachdem wir am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen landauf, landab in sämtlichen Medien damit konfrontiert werden, gibt es noch nicht einmal einen internationalen Tag gegen Gewalt an Kinder, siehe Google. Wir können ja froh sein, das Kinder an diesem Tag gegen Gewalt an Frauen überhaupt erwähnt werden. Zum Schluss möchte ich noch erwähnen, das nicht einmal Amnesty International Deutschland über diesen Gedenktag für Kinder berichtet.

Links

VafK- Der Fall Görgülü
Wieczorek-Zeul: Missbrauch von Kindern muss ein Ende haben
Der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe

Google – Internationaler Tag gegen den Einsatz von Kindern in bewaffneten Konflikten

Google Scholar – Wissenschaftliche Artikel zu Internationaler Tag gegen den Einsatz von Kindern in bewaffneten Konflikten

Gesetzesreform beim Versorgungsausgleich beschlossen

hib-Meldung 042/2009

Rechtsausschuss

Berlin: (hib/BOB) Der Ausgleich von Versorgungs- und Rentenansprüchen bei Scheidungen soll neu geregelt und gerechter werden. Dazu beschloss der Rechtsausschuss am Mittwochmorgen einstimmig einen entsprechenden Entwurf (16/10144). Die Reform soll zum 1. September dieses Jahres in Kraft treten. Es ist geplant, dass der Bundestag am späten Donnerstagnachmittag (12. Februar) das Gesetz verabschieden wird [mehr]

Kommentar
Das PDF-Dokument besteht aus 132 Seiten und einige können sich bestimmt vorstellen, was diese Reform alles beinhaltet. Zu diesem Thema habe ich bereits hier, hier und hier einiges geschrieben und verlinkt. Ob der Antrag der Grünen über Bessere Versorgung für vor 1992 Geschiedene berücksichtigt wurde, wird man wohl nur beim lesen des o.g. PDF-Dokuments feststellen können.

Die Unfähigkeit unserer Bundestagsabgeordneten

Anmerkung
Wie ja allgemein bekannt ist, werden Politiker, die ihr Bundes- oder Landtagsmandat verloren haben, gerne nach Brüssel abgeschoben. Auf Grund dieser Tatsache können wir uns gut vorstellen, welche Politiker die EU regieren. Auf Spiegel Online ist ein Interview mit dem Bundestagsabgeordneten
Thomas Silberhorn eingestellt, der stellvertretend seine Unfähigkeit zum Besten gibt. Nachfolgend ein paar Auszüge:

[..]SPIEGEL ONLINE: Sie haben aber selbst für den Vertrag gestimmt.

Silberhorn: Ja, allerdings habe ich es immer begrüßt, dass das Verfassungsgericht durch die Klagen Gelegenheit erhält, die verfassungsrechtlichen Grenzen zu konkretisieren.

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Steinmeier verteidigt EU-Reformvertrag

Außenminister Steinmeier und Innenminister Schäuble haben den EU-Reformvertrag vor dem Bundesverfassungsgericht verteidigt.“Der Vertrag von Lissabon stärkt die demokratischen Grundlagen der Europäischen Union nachdrücklich“, sagte Steinmeier während der Anhörung in Karlsruhe.

Das Bundesverfassungsgericht befasst sich derzeit mit einer Reihe von Klagen gegen den Vertrag von Lissabon und prüft diesen auf seine Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz. Für die Bundesregierung, das stellte Steinmeier klar, ist der Vertrag eindeutig grundgesetz-konform. Er garantiert die Zukunftsfähigkeit der Europäischen Union in mehrfacher Hinsicht [mehr] Weiterlesen »

Lesestunde im Kanzleramt

Nachfolgend mal etwas Positives unserer Kanzlerin

Der Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels spornt seit fünfzig Jahren Schulkinder in ganz Deutschland zum Lesen an. Zum Jubiläum lud Bundeskanzlerin Angela Merkel sechzig Berliner Schülerinnen und Schülern zu einer Lesestunde ins Kanzleramt ein.

„Liebe Bücherwürmer“, begrüßte die Bundeskanzlerin die Schülerinnen und Schüler in der Skylobby des Kanzleramtes. Sie freute sich über die rege Teilnahme von Kindern an dem Vorlesewettbewerb. „15 Millionen Kinder haben teilgenommen, das sind vier mal so viel Menschen wie in Berlin wohnen“, sagte die Kanzlerin. „Das ist eine tolle Sache“ [mehr]

Kommentar
Es gibt nichts Gutes, außer –  man tut es. Dieser Satz von Erich Kästner fiel mir passenderweise spontan zu obigem Artikel ein und ein kurzes Essay dazu findet man
[hier]