Die aktuelle Meldung der Wirtschaftswoche zum Thema Frauenquote auch im öffentlichen Dienst veranlasst mich, den längst fälligen Bericht des statistischen Bundesamtes zum Personalstand im ÖD mitzuteilen. Vergleicht man die Zahlen mit allen Erwerbstätigen in Deutschland – 2010 waren das im Jahresdurchschnitt 40.37 Mil. Beschäftigte – so sind mittlerweile mehr als 10% der arbeitenden Bevölkerung im ÖD tätig. Wenn man dann noch bedenkt, das der Anteil der Personalkosten am Bundeshaushalt im Jahr 2009 laut hib-Meldung (am Ende des Beitrages eingestellt) 292,3 Milliarden € beträgt, dann kann man nur noch sagen: ein beachtliches Sümmchen!
Personalanstieg im öffentlichen Dienst
WIESBADEN – Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand von Ergebnissen der Personalstandstatistik mitteilt, waren zum Stichtag 30. Juni 2009 rund 4,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst tätig. Das waren 42 500 Personen oder 0,9% mehr als noch ein Jahr zuvor. Damit ist das Personal im öffentlichen Dienst erstmalig seit 1991 wieder angestiegen. Der Anstieg geht jedoch zu großen Teilen auf eine Zunahme der befristeten Arbeitsverhältnisse zurück Destatis
Dazu passt dann noch folgendes Mitteilung von Destatis:
Mehr Pensionäre bei Bund, Ländern und Gemeinden
WIESBADEN – Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse der Versorgungsempfängerstatistik mitteilt, gab es zum Stichtag 1. Januar 2010 bei Bund, Ländern und Gemeinden insgesamt rund 723 200 Pensionäre und Pensionärinnen. Das waren 3,0% mehr als noch ein Jahr zuvor. Hinzu kommen rund 250 000 Hinterbliebene, die auch Leistungen aus dem öffentlich-rechtlichen Altersicherungssystem der Gebietskörperschaften beziehen – 0,6% gegenüber dem Vorjahr. Destatis
Angesichts der seinerzeitigen Haushaltsdebatte in England und der Einsparung von 500.000 öffentlich Bediensteten ergibt sich aus o.g. Zahlen für Deutschland ebenfalls ein enormes Einsparpotential 😉
Zurück nach Deutschland – Die Steuereinnahmen des Bundes und der Länder im Jahr 2009 betrugen 484 Millarden €. BMF
[..]Effizienter Staat
Die deutsche Staatsquote, also der Anteil der staatlichen Ausgaben an der gesamten volkswirtschaftlichen Leistung, liegt mit 43,8 Prozent (Anm. im Jahr 2008) so niedrig wie seit 30 Jahren nicht mehr. BMF
Staatsquote • Begriffsbestimmung
Die Staatsquote zeigt den Anteil der staatlichen Ausgaben an der gesamten volkswirtschaftlichen Leistung auf. Die Quote besteht in dem Verhältnis von Staatsausgaben zum Bruttoinlandsprodukt (BIP). Eine Quote von 50 Prozent bedeutet, dass die Hälfte der Wirtschaftsleistung durch die Hände des Staates fließt, z.B. für Personal, Investitionen, Militär, aber auch für Subventionen und Sozialleistungen. BMF
In der Antwort der Bundesregierung (hib-Meldung) (Drucksache 17/748) zur Situation des öffentlichen Dienstes und seiner Beschäftigten im Kontext der Tarifrunde 2010 gibt es einige interessante Zahlen, getrennt nach Alter und Geschlecht. So waren z.B. zum Stichtag 30.6.2008 beim Bund insgesamt 278.602 Personen beschäftigt, davon 96.985 Frauen und 181.617 Männer (Seite 3). Das Geschlechterverhältnis bei Ländern und Kommunen sieht etwas anders aus. Hier waren zum Stichtag 30.6.2008 insgesamt 3.205.582 Personen beschäftigt, davon waren 1.786.397 Frauen und 1.419.185 Männer (Seite 4).
Vorbemerkung der Fragesteller
Der öffentliche Dienst ist unverzichtbar für eine soziale und solidarische Gesellschaft. Die Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ hochwertigen öffentlichen Dienstleistungen ist jedoch nur bei einer ausreichenden Personalausstattung gewährleistet. Darüber hinaus ist eine angemessene Bezahlung und die fachliche Kompetenz der Beschäftigten im öffentlichen Dienst für die Qualität der öffentlichen Dienstleistungen von entscheidender Bedeutung.
Diese Bemerkung von der Partei ‚Die Linke‘, entnommen aus der Antwort der Bundesregierung, kann ich Euch nicht vorenthalten 😉
Uni Leipzig: Die Entwicklung der Öffentlichen Finanzen und Personalkosten
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