Beim Frühstück sagt Anna, wie gut, daß wir die Politik haben. Im Kindergarten haben sie gesagt, wir müssen der Regierung dankbar sein, daß wir alle etwas zu essen und anzuziehen haben. Als ich ihr zum Schutz gegen die klirrende Winterkälte dieser Tage die wattierte Winterjacke überziehe, sagt sie, ihr tun alle Kinder leid, die nicht in einer Demokratie leben, weil die da keine dicke Winterjacke haben. Anna hüpft fröhlich zur Haustür hinaus, ich schließe hinter uns beiden ab. Wenn wir vom Staat keine Unterstützung bekommen hätten, hätten wir auch kein Haus, trällert Anna. Ich bin sprachlos. Und das alles lernt man heute schon im Kindergarten?[..]
Wie soll die kleine Anna verstehen, was Demokratie wirklich ist, wenn selbst mir beim bloßen Gedanken daran schon schwindelig wird! Die Freie Welt
Ein sehr guter Artikel. Was Kindern alles im Kindergarten erzählt wird, hat auch mich fassungslos gemacht. Auf jeden Fall versteht man nach dem lesen wesentlich besser, warum alle Kinder so früh wie möglich in eine Krippe sollen und der Widerstand gegen das Betreuungsgeld so vehement ist. In einem weiteren, lesenswerten Artikel von Karin Pfeiffer-Stolz geht es um Behördenfilz und Parteienlandschaft.
Man muss dem Sozialstaat dankbar sein, aber sicher nicht den Regierungsvertretern.