Bundespräsident für Freiheit, Demokratie und Menschlichkeit

Grußwort von Bundespräsident Horst Köhler bei der Vorstellung des Buches „Der aufrechte Gang“ am 26. März 2009 in Berlin

„Für Freiheit, Demokratie und Menschlichkeit“

horst-koehlerSeien Sie herzlich willkommen in Schloss Bellevue. Ich freue mich, dass Sie gekommen sind, um dabei zu sein, wenn heute unsere Veranstaltungsreihe „Für Freiheit und Demokratie“ nach nun zwei Jahren ihren Abschluss findet. Einige von Ihnen haben tatkräftig mitgewirkt an diesen fünf Gesprächsrunden – und damit auch an dem Buch, das wir jetzt vorstellen. Dafür schon jetzt meinen herzlichen Dank!

[..]Wichtig ist mir die Erinnerung außerdem, weil wir für uns selber und für die Zukunft aus der Geschichte der DDR viel lernen können: Zivilcourage zum Beispiel – den Mut, seinem Gewissen zu folgen, auch wenn der „Mainstream“ anders denkt.

Für Zivilcourage, Mut und seinem Gewissen folgend kommt man auch bei uns ins Gefängnis, Herr Bundespräsident!
Für den Mut, den menschenverachtenden Zwangsdienst – offiziell und zynischerweise als „Allgemeine Wehrpflicht“ deklariert – zu verweigern, werden bei uns Männer verknastet
[Zwangsdienst]
Unsere Meinungsfreiheit wurde beschnitten und aus diesem Grunde sogar ein eigenes Gesetz implementiert [StGB Art. 130 Volksverhetzung]
Wo bleibt ihr Mut, Herr Bundespräsident, z.B. unsere Minister und Abgeordneten an ihre Pflichten aus dem Grundgesetz zu erinnern, welches 20 Jahre nach der Wiedervereinigung immer noch nicht durch eine Verfassung ersetzt wurde und das, obwohl dieses sogar im Grundgesetz verankert ist [GG Art. 146]
Was ist mit dem „Mut“ unserer Bundestagsabgeordneten, die ohne zu zögern über einen EU-Vertrag abgestimmt haben, den sie selber noch nicht einmal kannten/kennen [hier]

[..]Und schließlich sind die Regimegegner in der DDR auch ein Vorbild für politisches Engagement. Von ihrem Mut können viele, die heute bei uns einen bequemen „Ohne-Mich-Standpunkt“ pflegen, sich eine dicke Scheibe abschneiden!

Diesen „Mut“ oder um ihre Worte zu benutzen „Ohne-Mich-Standpunkt“ haben z.B. auch Esther Vilar oder Eva Hermann bewiesen, wobei erstere sogar fliehen mußte, um Leib und Leben ihrer Kinder vor gewalttätigen Frauen zu retten. Beide Frauen haben „nur“ gegen den Mainstream Feminismus geschrieben und wurden dafür medial hingerichtet. Eine Auszeichnung – zumindest für Erstere – wäre das Mindeste, was sie tun könnten, Herr Bundespräsident. Das würde sogar die Frauenquote bei Verdienstorden erhöhen.

Bundespräsident Horst Köhler führt eine Frauenquote bei Bundesverdienstorden ein.

Er werde nur noch die Zehner-Vorschlagslisten der Ministerpräsidenten akzeptieren, wenn sie mindestens drei Auszeichnungsvorschläge für Frauen enthielten, ließ er die Staatskanzleien der Länder wissen, wie FOCUS berichtet.
Die nordrhein-westfälische Regierung empfahl daraufhin den Ministerien, bei Männern einen „restriktiven Maßstab anzulegen“. Anregungen, Frauen mit dem Bundesverdienstorden auszuzeichnen, seien dagegen „großzügig zu befürworten“ [hier]

Ehrlich gesagt, ich persönlich würde diesen ablehnen, denn auf einer Stufe mit Alice Schwarzer zu stehen, die es in Ordnung findet, das man Männern den Penis abschneidet, geht gegen mein Ethikverständnis.

Alice Schwarzer im FOCUS Nr. 5 (1994) zu Penis-Prozeß: Heldin in der Klapse

Eine hat es getan. Jetzt könnte es jede tun. Gewalt ist für Frauen kein Tabu mehr. Es kann zurückgeschlagen werden. Oder gestochen. Amerikanische Hausfrauen denken beim Anblick eines Küchenmessers nicht mehr nur ans Petersilie-Hacken. Diese Revolution in ihren Köpfen verdanken sie einer kleinen, zierlichen, 24jährigen Kosmetikerin namens Lorena Bobbitt [hier]

Nach diesem Beitrag ist es mir unerklärlich, wie eine Alice Schwarzer mit zwei Bundesverdienstkreuzen ausgezeichnet werden konnte, denn von Demokratieverständnis und Rechtsstaatlichkeit ist bei ihr m.M.n. nicht viel vorhanden.

[..]“Unglücklich das Land, das Helden nötig hat“, lässt Bert Brecht seinen Galileo ausrufen. Die DDR hatte Helden bitter nötig. Und es ist ein großes Glück, dass ihr Mut am Ende siegreich war.

In „unserem“ Land, Herr Bundespräsident, werden Helden u.a. weg gemobbt, politisch tot geschwiegen und noch vieles mehr.
Als ich vor vielen Jahren auf einem Elternabend davon sprach, das wir auf dem Weg in eine Demokratur wären, da wurde ich belächelt. Damals hatte ich von Politik noch nicht so viel Ahnung wie heute. Meine Befürchtungen haben sich bestätigt und das macht mich einfach nur traurig.

Link
Rede von Horst Köhler „Für Freiheit, Demokratie und Menschlichkeit“
Weitere Rede von Horst Köhler – Deutschlands Weg zur Demokratie
Homepage des Bundespräsidenten

1 Kommentare.

  1. „Wenn sich ein männlicher Mund öffnet, dann um die gängigen Beschreibungen zur Lage der Frau .. zu bestätigen. Der Feminist ist der erlaubte Mann… Er sitzt heute meistens bequem. Aus Solidarität und Hyperidentifikation hat er die eigene Ratio außer Betrieb gesetzt. … Der Feminist ist aber keineswegs bösartig, er ist nur faul. Er hat eine plausibel erscheinende Interpretation von Wahrheit und Wirklichkeit übernommen. … Die frauenbewegte Frau ist selbstverständlich für den akuten Stand des Geschlechtermonologs im Feminismus, der Feminist als domestizierter Mann jedoch markiert seinen letztendlichen Totalerfolg. Die Frauenbewegung hat sich mit seinem massenhaften Auftreten zu Tode gesiegt.“

    (Quelle : Befreiungsbewegung für Männer, S. 10)