Femokratie News 205-2011

Warum die Pille für den Mann nicht kommt
Über Marktprinzipien, Rollenbilder und Testergebnisse – Angekündigt wird sie schon seit Jahrzehnten. Auf dem Markt ist sie immer noch nicht. Die Pille für den Mann – eine Art Mediengespenst.[..] „Nach der Studie hat man festgestellt, dass die Darreichungsform letztlich nicht so markttauglich ist, also letztlich nicht auf eine breite Akzeptanz stoßen würden. Und man hätte quasi wieder von vorne anfangen müssen mit einer neuen Darreichungsform. Und von daher hat sich Bayer Schering entschlossen, dieses Geld lieber in die Forschung für Frauengesundheit zu investieren.“ [..]“Die Idee, dass Frauen für die Verhütung zuständig sind, hat sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts immer mehr verfestigt“, schreibt die niederländische Technologie- und Genderforscherin Nelly Oudshoorn in ihrem Buch „The male pill“ – Die Pille für den Mann. Das Thema Verhütung sei feminisiert, meint die Autorin. Insofern ist es auch kein Wunder, dass an der Pille oder Spritze für den Mann nur wenig geforscht wird. Die Budgets sind verschwindend gering. dradio

  • Ein lesenswerter Artikel. Es werden u.a. auch die Nebenwirkungen erwähnt und das Männer diese voraussichtlich nicht in Kauf nehmen würden.

Deutsche Urlauber als Retter – Die Helden von Utvika
85 Menschen hat der Attentäter auf der norwegischen Insel erschossen, doch Dutzende konnten ihm entkommen: Sie sprangen ins Wasser, schwammen um ihr Leben – und wurden von Urlaubern in Boote gezogen. Der Deutsche Marcel Gleffe hat mehr als 20 Jugendliche gerettet. Protokoll einer Heldentat. Spiegel

  • Wow… ein deutscher Mann wird als Held auserkoren und das auch noch vom Spie­gel. Dabei ist er „nur“ ein einfacher Mann, nämlich Dachdecker. Aber so war es auch früher schon, in Gefahr haben sich fast immer nur Männer begeben.

Andrea Nahles: Kind und Karriere · Unsere K-Frage 
Egotrip und karrieregeil? Die Deutschen haben immer noch Probleme mit arbeitenden Müttern
Passen Kind und Karriere zusammen? Diese gesellschaftliche K-Frage hielt ich für ausgestanden. Sie ist es nicht. Seit meiner Schwangerschaft sprechen mich immer wieder Frauen an, die mir aus ihrem Alltag berichten. So schilderten mir junge Arzthelferinnen und Ärztinnen, wie wenig Unterstützung sie von ihren Arbeitgebern dabei erfahren, Kind und Karriere unter einen Hut zu bringen. Sie wünschten sich mich als öffentliches Rollenmodell dafür, dass Kind und Karriere vereinbar sind. Mit dieser Vorbildrolle fühle ich mich überfordert. ZEIT

  • Wie so oft, sind die Antworten weitaus interessanter als der Artikel selber 😉

Penis abschneiden ist lustig
In den USA hat eine Frau ihrem Mann den Penis abgeschnitten und danach in den Müllzerkleinerer geworfen. Eine Talkshow auf einem der größeren Sender findet das wohl durchaus lustig (der eigentlich Ausschnitt beginnt ab 4:45):[Video] Man stelle sich den Aufschrei vor, wenn sie sich so über eine Vergewaltigung oder eine Gewalttat gegenüber einer Frau unterhalten hätten. Alles Evolution

  • Auch Arne Hoffmann hat zu diesem Thema einen etwas ausführlicheren Beitrag ge­schrie­ben.

Warum ist Ge­ni­tal­ver­stüm­me­lung lustig, wenn sie Männer trifft?
[..]Es geht um den Fall von Catherine Kieu, die ihrem Mann den Penis abhackte und diesen Kör­per­teil danach in den Müllhäcksler warf. Mehrere Medien berichteten, darunter der FOCUS:[..] Natürlich hatte der Mann die Tat provoziert – er hatte die Schei­dung eingereicht …[..] Bezeichnenderweise sorgte dieses Verbrechen bei so mancher Frau nicht für Entsetzen, sondern für enorme Belustigung. Arne Hoffmann

Michele Bachmann – Sarah Palin reloaded
Gegen Schulden und Schwulen-Ehe: Michele Bachmann ist eine der ge­fähr­lich­sten Gegnerinnen von Barack Obama. Sie könnte Prä­si­dent­schafts­kan­di­da­tin der Republikaner werden. ZEIT

Vater kann Umgang erzwingen
Die Verhinderung des Umgangs durch den allein sorgeberechtigten El­tern­teil verletzt das Recht des Kindes auf den Umgang in erheblichem Maße. Zwar kann der Vater in diesem Fall mit Hilfe eines Gerichts erwirken, den Umgang durchzusetzen, jedoch kann das Gericht deswegen der Mutter nicht das Sorgerecht im Wege der einstweiligen Anordnung entziehen. Auf eine entsprechende Entscheidung des Kammergerichts Berlin vom 18. Juni 2010 (AZ: 19 UF 22/10) macht die Ar­beits­ge­mein­schaft Familienrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) aufmerksam.  
Eine allein sorgeberechtigte Mutter verweigerte den Umgang der gemeinsamen, 2000 und 2003 geborenen Kinder mit dem Vater. Unter anderem machte sie einen mög­lichen künftigen Umgang von der Abgabe bestimmter Erklärungen abhängig. Sie lehnte außerdem beispielsweise die Teilnahme des Vaters an für die Kinder wich­ti­gen Ereignissen wie etwa der Einschulung ab. Das Amtsgericht entzog der Mutter wegen Verhinderung des Umgangs der Kinder mit dem Vater durch einstweilige An­ord­nung das Sorgerecht und übertrug dieses dem Vater. Die Beschwerde der Mutter hatte Erfolg. Presseschleuder

  • Aus meiner Sicht ist die Überschrift irreführend und der Bericht drückt das ja auch aus. Warum trotzdem so ein Titel gewählt wurde, kann ich nicht nach­voll­ziehen.

SKANDAL Kinderheim aufgedeckt! 100.000 Euro pro Monat ohne Kontrolle aus öffentlicher Hand
Die Zahl von Kindesabnahmen steigt in Österreich seit Jahren rasant an. Jüngsten Sta­tis­ti­ken zu Folge verbringen über 12000 Minderjährige Jahr für Jahr nicht im Elternhaus. Ihre Versorgung sollen Heime, Wohngruppen, Kin­der­dör­fer und Pfle­ge­fa­mi­lien sicherstellen. Immer öfter stehen die staatlichen Pfle­ge­stel­len den häuslichen Verhältnissen nichts nach, oder weisen mitunter weitaus mehr Män­gel auf, als bisher angenommen. Einblicke gewähren die von öffentlicher Hand be­dien­ten sogenannten „Freien Träger der Jugendwohlfahrt“ niemandem, nicht einmal den ei­ge­nen Auftraggebern – der Jugendwohlfahrt. Auf Beanstandungen der leiblichen Eltern reagieren derlei Einrichtungen gleichermaßen aggressiv, wie ihre Auftraggeber – die öffentliche Jugendwohlfahrt. XLARGE

  • Ob in deutschen Heimen bessere Zustände herrschen, ist bisher nicht bekannt geworden.

21,96 Millionen Euro für die Unterbringung im Heim
[..]In 3405 Hausbesuchen begleiteten neun vom Land Hessen finanzierte Fa­mi­lien­he­bam­men 277 Familien durchs erste Lebensjahr. Geringes Fa­mi­lien­ein­kom­men oder mangelnde Deutschkenntnisse bil­den oft den Hin­ter­grund der Aufgabenstellung für die Familienhebammen. In Darmstadt-Dieburg gibt es 2.500 Geburten im Jahr. Statistisch weisen sie­ben Prozent der Familien „ein ho­hes Störungsbild auf“, so das Sozialamt. Das wären 150 Familien. Von denen ver­wei­ger­ten – so Erfahrungswerte – zwei Drittel solche Beratungshilfen, so dass etwa 50 Familien im Jahr zu betreuen wären. Bei 20 Stunden pro Familie wären Aus­ga­ben von 40 000 bis 60 000 Euro pro Jahr aus der Kreiskasse zu erwarten.[..] Die Kosten für den Pflegefamilienplatz pro Monat sind nach dem Alter des Kindes ge­staf­felt: 0 bis 5 Jah­re 699 Euro, 6 bis 11 Jahre 774 Euro, 12 Jahre und älter 856 Euro. Echo online

  • Fast 22 Millionen EURO für eine einzige mittelgroße Stadt in Deutschland. Da bleibt für Prävention kein Geld mehr üb­rig. Hauptsache, die Helferinnenindustrie ist versorgt 🙁

ABorn to work-A battle of a survivor by Gmb Akash
In diesem Video (in englischer Sprache) geht es um den Über­le­bens­kampf der Familien in Bangladesh. 6.8 Millionen Kinder müssen dort arbeiten, damit ihre Familien nicht Hungers sterben müssen. In dem Film werden nur Jungen ge­zeigt, die für ihr Alter fast unmenschliche Arbeiten verrichten müssen. Youtube

1 Kommentare.

  1. betr. „Warum die Pille für den Mann nicht kommt “
    Während des Studiums in der Embryologievorlesung protestierte eine Mitstudentin lautstark als der Prof. sich ausführlich über Verhütungsmittel ausließ und dabei erwähnte das die Pille das derzeit zuverlässigste Mittel sei. „Warum müssen immer wir Frauen uns um Verhütung kümmern? Das ist doch ungerecht, sollen doch gefälligst die Männer auch was tun!“
    Antwort des Profs. – der wohl schon mit diesem Einwurf gerechnet hatte: „Ausgerechnet wenn es um ein so wichtiges Thema wie Verhütung geht, wollen Sie die dummen, unzuverlässigen, unfähigen Männer an der Verantwortung beteiligen, sich auf die verlassen?“
    Danach war – dauerhaft – Ruhe!