Frauen, Mütter und Gewalt

Wie gerecht es im deutschen Strafsystem zwischen Männer und Frauen bei ungefähr gleichen Taten zugeht, hat adler im WGvdL.com-Forum dokumentiert. Der kom­plette Thread ist recht interessant, stehen sogar Tatsa­chen drin, die selbst ich noch nicht kannte. Nachfolgend nun einige dokumentierte Fälle, die ich im Laufe der letz­ten Wochen (2011)  gesammelt habe.

Ein Frauenrabatt ist gerechtfertigt, weil es Frauen im Leben schwerer haben und Strafen deshalb bei ihnen härter wirken.
Richter a.D. Prof. Ulrich Vultejus

  1. Kindermord
    Die Auswertung der Kriminalstatistik (Deutsche Kriminalstatistik 1987-2009) zeigt, dass Tötungen von Kindern fast nur von Frauen verübt werden. So wurden 97% der Kinder durch Frauen getötet und 3% durch Männer. Von Tötungen betrof­fen sind Buben mit 58% und Mädchen mit 42%. WGvdL.com
  2. Baby in Berlin aus dem fünften Stock geworfen
    [..]Erst im Dezember 2010 hatte eine junge Frau ihr Neugeborenes aus dem Fenster ihrer Berliner Wohnung in den verschneiten Hinterhof geworfen. Das Kind starb kurz darauf an Unterkühlung. Die Frau wurde im Juni vom Berliner Land­gericht zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. T-Online und WGvdL.com-Forum
  3. Totes Baby auf dem Schwartauer Friedhof – Polizei will der Mutter helfen 
    Aus dem Plakat
    „Wir nehmen an, dass Stellas Mutter sich in einer für sie ausweglosen Situation befunden hat und dringend Hilfe benötigt“  WGvdL.com-Forum
  4. Hungertod der Tochter in Kauf genommen 
    Die Mutter von Lara Mia ist zu drei Jahren Jugendstrafe verurteilt. Anders als im ersten Schuldspruch wurde der Notruf der Mutter nun nicht mehr strafmildernd bewertet. 
    Im zweiten Prozess erhoffte man sich, die genaue Todesursache ermitteln zu kön­nen, doch auch die Vernehmung eines rechtsmedizinischen und eines kinderärzt­lichen Sachverständigen brachte das Gericht in diesem Punkt nicht weiter. Zwar bezeichnete ein Gutachter die chronische Mangelernährung des Kindes als wahr­scheinliche Hauptursache für den Tod. 
    [..]Letztlich könne auch plötzlicher Kindstod nicht ausgeschlossen werden. Nach Anhörung von 20 Zeugen kam die Kammer zu dem Schluss, dass die Verurteilte den lebensbedrohlichen Zustand spätestens zwei Wochen vor dem Tod erkannt haben musste. „Ihr war bewusst, dass das Kind sterben würde, und sie fand sich damit ab“, sagte die Richterin. Welt Online
  5. Geboren und erstickt – Babyleiche zwischen alten Kleidern
    Schwarzenberg im Erzgebirge, 19.Januar 2011. Als der Angestellte einer Textilre­cycling-Firma den Altkleider-Container im Stadtteil Sonnenleithe leert, fällt ihm eine Tüte mit ungewöhnlichem Inhalt in die Hände: In der Tüte befindet sich ein Säugling. Er ist tot. 
    [..]Ein anonymer Hinweis geht ein: Eine junge Frau soll angeblich schwanger ge­wesen sein, dann aber doch kein Baby gehabt haben. Kurz darauf vernehmen die Ermittler die Verdächtige. Es stellt sich heraus, dass die Frau tatsächlich ein Kind zur Welt gebracht und kurz darauf getötet hat. Doch die Ermittlungen ergeben auch:Bei dieser Frau handelt es sich nicht um die Mutter des toten Säuglings aus dem Altkleider-Container. e110
  6. Friedhofsbesucher findet totes Baby
    Auf einem Friedhof in Bad Schwartau hat ein Besucher einen toten Säugling ent­deckt. Die Leiche des kleinen Mädchens ist stark verwest. Die Polizei rätselt über die Hintergründe des Fundes. Spiegel
    auchndepp hat das in seinem Blog rührend kommentiert.
  7. Neue Studie · Sexueller Kindesmissbrauch nimmt ab – scheinbar 
    [..]Ein positiver Faktor ist auch die Einführung des Gewaltschutzgesetzes zum 1. Januar 2002, das sich vor allem auf Gewalt bezieht, die im familiären Umfeld stattfindet. Die Vorgängerstudie von 1992 hat gezeigt, dass Väter, die ihre Kinder massiv schlagen, nicht selten auch Missbrauchstäter sind. Ein besserer Schutz der Kinder vor körperlicher Gewalt könnte sich auch im Hinblick auf die sexuelle Gewalt positiv ausgewirkt haben. Spiegel
  8. Mutter ersticht ihren Sohn 
    Aalen (dapd). Nach der Messerattacke einer Mutter auf ihren sechsjährigen Sohn im baden-württembergischen Aalen ist das Kind gestorben. Es erlag seinen schweren Verletzungen am Freitag im Krankenhaus, wie die Staatsanwaltschaft Ellwangen und die Polizei am Samstag mitteilten.
    Die 44-jährige Mutter hatte den Jungen vor etwa einer Woche gewürgt und mit einem Messer in den Bauch gestochen. Danach verletzte sie sich selbst. Als Mo­tiv für die Tat werden familiäre Probleme vermutet. Die Frau hatte einer Bekann­ten die Tat am Telefon angekündigt. e110
  9. Töchter getötet – Frau in die Psychiatrie?
    Stade (dapd). Über die Unterbringung einer 41-Jährigen aus Hammah (Kreis Sta­de) in einer psychiatrischen Klinik wird das Landgericht Stade am Montag (24. Oktober) entscheiden. Der Frau wird vorgeworfen, ihre drei und fünf Jahre alten Töchter im Schlaf getötet zu haben. Ein Gutachter habe festgestellt, dass die Frau im Zustand der Schuldunfähigkeit gehandelt habe, teilte ein Gerichtssprecher jetzt mit.
    Die getrennt von ihrem Mann lebende Beschuldigte hatte ihren Töchtern zunächst ein Schlafmittel verabreicht. Anschließend erdrosselte sie die Mädchen mit ei­nem Bademantel-Gürtel und stach mit einem Messer mehrfach auf sie ein. Nach der Tat lief sie zu Bekannten im Dorf und teilte mit, dass mit ihren Kinder etwas «ganz Schlimmes» passiert sei. e110
  10. „Ich wollte, dass er leidet“
    Justiz – Zweifache Mutter wegen versuchter Anstiftung zum Mord verurteilt
    „Die Katze liegt im See“ – das hätte der Code sein sollen, wenn beim Mord am Vater ihrer Tochter alles glatt gelaufen wäre. Eine 23-jährige Vöhringerin hatte ei­nen Freund aufgefordert, ihren Ex-Mann aus dem Weg zu räumen und ihr danach Bescheid zu geben. Den Sekt, den sie dann trinken wollte, hatte sie schon bereit­gestellt. Aber es kam anders. Denn statt zum geplanten Mordopfer zu gehen, fuhr der Freund der jungen Frau nach Hause. Nach einer schlaflosen Nacht ging der 27-Jährige zur Polizei. Deswegen saß die Vöhringerin gestern wegen versuchter Anstiftung zum Mord vor dem Memminger Schwurgericht. Augsburger Allgemeine
  11. Kindesmisshandlung – Mutter darf Marie jede Woche sehen
    MERSEBURG/MÜCHELN/MZ. Es war unvorstellbar, was sich am Abend des 11. Februar 2011 in einem Dorf nahe Mücheln abgespielt hat: Eine junge Mutter misshandelt ihr noch nicht einmal vier Wochen altes Baby so schwer, dass das Mädchen mit einem Schädelbruch, einem doppelt gebrochenen linken Ärmchen und mit mehreren Hämatomen am Kopf in die Uniklinik Halle gebracht werden musste. Dort kämpften die Ärzte um Maries Leben. Mitteldeutsche Zeitung
  12. USA – Mutter füllt Baby mit Bier und Kokain ab
    Sie bekannte sich vor Gericht schuldig: Im US-Bundesstaat Connecticut hat eine Mutter zugegeben, ihren Kindern Alkohol und Kokain verabreicht zu haben. Die Frau verlor das Sorgerecht, zudem drohen ihr zwei Jahre Gefängnis. Spiegel
  13. Tragödie in Trient: Frau begeht Mord und Selbstmordversuch
    Trient – Ina Celma, eine Frau aus Moldawien, wird des Mordes an ihrem Verlob­ten Marco Chiapparoli beschuldigt.
    Der Mann war Lehrer und stammte ursprünglich aus Vigevano in der Provinz von Pavia. Er wurde gestern erstochen in seiner Wohnung in Carisolo im Trentino aufgefunden.
    Die Ermittler gehen von vorsätzlichem Mord aus. Die Frau befindet sich derzeit im Krankenhaus Santa Chiave in Trient und wird im künstlichen Koma gehalten. Sie hatte versucht, sich das Leben zu nehmen, indem sie sich die Pulsadern und den Bauch aufgeschlitzt hatte. Südtirol News
  14. Ehemann getötet? Nein, Freispruch!
    Kaiserslautern (dapd). Das Landgericht Kaiserslautern hat eine 71 Jahre alte Frau vom Vorwurf des versuchten Totschlags an ihrem pflegebedürftigen Ehe­mann freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte der Frau zur Last gelegt, im August 2009 ihren Mann durch Schläge und Tritte schwer verletzt zu haben. Er starb zehn Tage später im Krankenhaus an Herzversagen. Das Gericht sei nach der Anhörung eines Gutachters aber zu dem Ergebnis gekommen, dass die Misshandlungen nicht die Ursache für den Tod waren, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Donnerstag. e110
  15. Estibaliz C.
    Die Beichte der Eislady
    Sie soll zwei Männer getötet und die Leichen in einem Keller einbetoniert haben, jetzt spricht die Mordverdächtige Estibaliz C. gegenüber NEWS erstmals über ihre Tatmotive. Und verrät: Noch vor der Geburt ihres Babys will sie im Gefängnis hei­raten. NewsAt

2 Kommentare.

  1. Ja, die ungerechte, „geschlechtergerechte“ Justiz ist im Abendland weit verbreitet.
    Wenigstens in Deutschland gehören die verantwortlichen Richter wegen Rechtsbeugung nach dem Strafgesetzbuch angezeigt, vom Amt enthoben und ins Gefängnis gesperrt.

    Ich kann Ungerechtigkeiten nicht leiden. -.-

    Traurige Grüße, Deine Auc

  2. Also Adlers Zahlen sind schwer zu glauben, zumal ich jetzt auch nicht die Kriterien weiß. Ich hatte mal von Verhältnissen 60:40 gehört, aber gut.

    Zu den Urteilen und auch den Artikeln darüber kann ich nur sagen das in meinen Augen die meisten Journalisten und Richter der Beweis dafür sind, dass das Gehirn kein lebensnotwendiges Organ ist. Bei Verbrechen zwischen Erwachsenen will ich nicht zu sehr mich von Vorurteilen beeinflussen lassen, weil man ja nicht die genauen Tatabläufe und Ursachen kennt. Aber für Verbrechen gegen Kinder gibt es keine Rechtfertigung, wie da solch milde Urteile und mitfühlende Artikel zustande kommen ist mir einfach unbegreiflich.