Frauenquote… mal wieder

FDP-Politikerin für die Frauenquote
Wenn Kinder politisch machen

FDP-Politikerin Sybille Laurischk fühlte sich unter Männern akzeptiert. Erst als sie Kinder bekam, spürte sie die gläserne Decke und wurde „politisch wach„.[..]

Eine Frauenquote war in den Achtzigern eine Spezialveranstaltung der neu gegrün­deten Grünen und der taz-Redaktion; sonst war Chancengleichheit für Frauen in der alten Bundesrepublik eher kein Thema. Hätte man Laurischk da nach ihrer Meinung gefragt, hätte sie die Quote für „kontraproduktiv“ erklärt. Frauen brauchen keine besondere Unterstützung. Im Wettbewerb zeigt sich, was man kann.“

Heute sieht sie das anders. Sibylle Laurischk ist Erstunterzeichnerin der Berliner Er­klärung – und dass es mal so weit mit ihr kommen würde, dass sie die Frauenquo­te befürwortet, hätte sie selbst am wenigsten gedacht. Verändert haben sie zwei Dinge: ihre Kinder und ihre Erfahrung als Politikerin.[..] TAZ

CDU-Politikerin für die Frauenquote
Zweijahresverträge statt unbefristet

Die CDU-Politikerin Nadine Schön wollte nur nach Leistung beurteilt wer­den. Doch bei der Jobsuche merkte sie, wie Männer grundsätzlich bevorzugt wur­den.[..]

„Ich war wie ziemlich viele in meinem Alter gegen die Quote“, sagt sie. In der Schule seien die Mädchen gut durchgekommen, die SchülersprecherInnen waren meistens weiblich, erinnert sie sich. Es gab ein paar Angebote „nur für Mädchen“, aber die in­teressierten sie nicht. Quoten? „Ich fand es abstrus, dass eine Person einen Posten nur bekommen soll, weil sie eine Frau ist. Das war mir fremd, eine Debatte von vor­gestern.“[..]

Aber vor allem nach dem Studium, als es um den ersten Job ging, da tauchten die ersten Unterschiede auf: „Die Männer wurden unbefristet eingestellt. Die Frauen bekamen nur Zweijahresverträge. Ihr Gehalt war auch niedriger.“ Sie habe den Ein­druck gewonnen, dass „bei den Frauen die Kinder schon mit eingepreist waren“, als würden alle Frauen Mütter und als seien sie dann alle nicht mehr verfügbar. TAZ

CSU-Politikerin für die Frauenquote
Dorothee Bär und die Scheinargumente

Die CSU-Politikerin Dorothee Bär war früher gegen eine Quote für Frauen – heute hält sie Gendervorträge. Für sie ist klar: Selbstverpflichtungen bringen nichts.[..]

Dorothee Bär, 33, familienpolitische Sprecherin der Unionsfraktion im Bundestag und Vizegeneralsekretärin der CSU, sieht keine Alternative zu einer gesetzlichen Frauenquote. „Freiwillige Selbstverpflichtungen bringen nichts.“ Deshalb hat Doro­thee Bär im Dezember die „Berliner Erklärung“ mitinitiiert, eine überparteiliche Peti­tion für eine 30-Prozent-Frauenquote für Aufsichtsräte und Vorstände, getragen von Fraueninitiativen und Parlamentarierinnen.

Darunter sind neben Bär auch Rita Pawelski und Nadine Schön (beide CDU) sowie Sibylle Laurischk (FDP). Deren Fraktionen lehnen eine solche Regelung bisher ab. Online werden Stimmen gesammelt, die im März Kanzlerin Angela Merkel überge­ben werden sollen. Damit soll zudem Frauenministerin Kristina Schröder (CDU) unter Druck gesetzt werden, die für eine Flexi-Quote plädiert.[..] TAZ

Schmollack und Oestreich mal wieder, aber diese stehen mit ihren Argumenten ja nicht alleine da.

Frauenquote bei der „Zeit“
Beste Zeiten für Frauen

Giovanni di Lorenzo ist ein Frauenversteher. Er will alles tun, um die 30-prozentige Quote in den Medien durchzusetzen – alles was in seiner Macht steht.

Am Montag haben Hunderte Medienfrauen eine Quote für Medienfrauen gefordert – auch und gerade in Spitzenpositionen. 30 Prozent Chefredakteurinnen, Hauptabtei­lungsleiterinnen usw. in den nächsten fünf Jahren – so pragmatisch, so schwierig. Mittlerweile haben – zum Zeitpunkt, zu dem diese Zeilen geschrieben werden – 803 Menschen den Aufruf auf pro-quote.de unterschrieben. Darunter sind auch ein paar Männer. Und es hagelt mediale Reaktionen – auch von der gute alten Zeit.[..] TAZ

Der beste Beitrag kommt zum Schluss.

Die Kriegsreporterin
Asthmatisch japsende Quoten-Ablehner

Hallo, taz-Medienredaktion!

Ich stehe hier inmitten eines furchtbaren Spektakels. Frauen. Überall Frauen. Or­ga­nisierte, zusammengeschlossene Frauen. Sie sind entschieden, die Kampfeslust steht ihnen ins Gesicht geschrieben. Es sind Journalistinnen aller Altersstufen und aus allen Bereichen der Medien. Bekannte, prominente und stille Arbeiterinnen. Sie sind gekommen, um ihrer Entschlossenheit Ausdruck zu verleihen. Zu sagen, es reicht jetzt, es ist genug, nicht mit uns.[..] TAZ

Die Wortwahl von Frauen für Männer, die nicht so ticken wie sie selber, ist so facet­tenreich wie die Kosmetik, die die meisten zu Hause rumstehen haben und doch nur dem schönen Schein dienen 😉

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