„Neue Väter“ sind nicht erwünscht

In einem Interview zwischen Arne Hoffmann und dem Männerrechtler Hans A. bestätigt Letzterer, das „neue Väter“ von Feministinnen nicht erwünscht sind. Die meisten Frauen wollten nicht den neuen Vater, sondern die eierlegende Wollmilchsau, so Hans A. Nicht umsonst haben sich Frauen in den letzten Wo­chen in verschiedenen Leitmedien darüber beklagt, dass es keine „richtigen“ Männer mehr gäbe. Davon abgesehen klappt das mit Kind und Karriere auch nicht so, wie etliche Frauen sich das vorstellen.

Hans A.: „Mir wurde vorgeworfen, ich wäre kein Mann, sondern ein Parasit“

Für den heutigen Beitrag habe ich den Männerrechtler Hans A. über die Schwierigkeiten befragt, mit denen ein Leben als Pionier im Bereich neuer Geschlechterrollen noch immer verbunden ist.[..]

Arne Hoffmann: Du berichtest, dass du die größten Anfeindungen we­gen deiner Rolle als Hausmann von Feministinnen erhalten hast …[..]

Hans A.: Da wurde mir vorgeworfen, ich wäre kein Mann, sondern ein Parasit, der seine Frau ausnutzt und sich auf ihre Kosten ein faules Le­ben macht. Das Kind, so hieß es, gehöre vor allem in den ersten Lebens­jahren – aber auch danach – gefälligst zur Mutter.[..]

Man fragte mich, was wäre, wenn meine Frau sich ein weiteres Kind von einem anderen Mann wünschen würde, und es hieß, so wäre die Eman­zi­pation aber nicht gemeint, dass jetzt Väter zu Hausmännern würden! Ich wäre berechnend vorgegangen und hätte meine Frau durch unsere Heirat nur als Versorgerin für mein faules Leben benutzt.[..]

Es klangen auch gefährlichere Töne an, die sich in Formulierungen fanden wie: „Man muss sich fragen, warum ein Mann, statt einem ordentlichen Beruf nachzugehen, sich lieber den ganzen Tag mit Kindern beschäf­­tigt …“ Die gehässigen Andeutungen und Unterstellungen, die mit solchen Sätzen verbunden waren, waren unüberhörbar.

Eine mir bekannte Diplom-Psychologin, die als Betreuerin (Vormund) arbeitet, nannte mich in ihrer Wut einen „verantwortungslosen Verpisser“ und drohte mir an, sie wolle mich durch eine befreundete Psychiaterin entmündigen lassen (was mich natürlich schwer geschockt hat).

Dazu kamen permanente ungefragte Einmischungen in meine Rolle als Vater hinsichtlich der Erziehung meiner Kinder, zum Beispiel ob ich denn auch gesund kochen würde, ob ich den Haushalt überhaupt zur Zufrieden­heit meiner Frau führen würde und so weiter.[..]

Biologische Vaterschaft wäre nur insofern von Bedeutung, als man eben männliches Sperma brauche. Männer werden in diesem Weltbild auf rechtlose Samenspender und finanzielle Versorger reduziert.[..] Cuncti

Das waren aus meiner Sicht die brisantesten Aussagen. Man fragt sich immer öfter, ob Väter überhaupt noch erwünscht sind? Der europä­ische Gerichtshof für Men­schenrechte hat da anscheinend eine klare Vorstellung. Der Spiegel schreibt dazu folgendes:

Europäisches Urteil
Leibliche Väter haben nur eingeschränkte Rechte

Biologische Väter müssen sich in Deutschland mit eingeschränkten Rechten abfinden. Der Europäische Menschenrechtsgerichtshof hat die Klage von zwei Betroffenen abgewiesen: Es gibt keinen Anspruch auf Anerkennung der Vaterschaft, wenn die Mutter mit einem anderen Mann zusammenlebt, der rechtlich als Vater gilt.[..] Spiegel

Als erstes folgt hier die Pressemitteilung ECHR 120 (2012) des European Court of Human Rights auf deutsch.

Abweisung von Klagen mutmaßlich leiblicher Väter zur Anfech­tung der Vaterschaft nicht konventionswidrig

In seinen heute verkündeten Kammerurteilen in den Verfahren Ahrens gegen Deutschland (Beschwerdenummer 45071/09) und Kautzor gegen Deutschland (Beschwerdenummer 23338/09), die noch nicht rechtskräftig sind1, stellte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) einstimmig fest, dass keine Verletzung von Artikel 8 (Recht auf Achtung des Privat- und Familienlebens) und keine Verletzung von Artikel 8 in Verbindung mit Artikel 14 (Diskriminierungsverbot) der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) vorlag.[..]

Entscheidung des Gerichtshofs

Der Gerichtshof stellte fest, dass einer von ihm durchgeführten rechtsver­gleichenden Untersuchung zufolge mutmaßliche biologische Väter in ei­ner Mehrheit der Mitgliedstaaten des Europarats die Möglichkeit haben, die – durch Vaterschaftsanerkennung festgestellte – Vaterschaft eines anderen Mannes anzufechten, selbst wenn der rechtliche Vater in einer sozial-familiären Beziehung mit dem Kind lebt. In einer signifikanten Min­derheit von neun Mitgliedstaaten hingegen hat der mutmaßliche biologi­sche Vater keine Möglichkeit, die Vaterschaft des rechtlichen Vaters anzufechten. Folglich besteht kein gefestigter Konsens und die Mitglied­staaten verfügen daher über einen weiten Beurteilungsspielraum im Hin­blick auf die Festlegung des rechtlichen Status eines Kindes in einer entsprechenden Situation.

In den meisten Mitgliedsstaaten kann ein Mann die rechtliche Vaterschaft anfechten, aber weil ein paar EU-Staaten dieses nicht zulassen, ist es rechtens, wenn die BRD das nicht will? Gäbe es bei uns nicht so viele Scheidungen, könnte man die Begrün­dung noch irgendwie nachvollziehen. Im Trennungsfaq-Forum gibt es zu dem Urteil ein paar interessante Kommentare. Zu dieser Thematik passt noch ein Beitrag der HNA.

Amtsgericht Hannover
Behörde macht Vater Elternzeit streitig

Mehr Väter sollen in Elternzeit gehen, so fordern es Familienpolitiker im­mer wieder. Aber gilt dies auch für Männer, die für ein Kind aus früherer Ehe aufkommen müssen? Vor dem Amtsgericht Hannover wird dem­nächst ein spannender Fall verhandelt.[..]

Die ersten beiden Kinder hat er mit seiner früheren Ehefrau bekommen. Eines der Kinder lebt bei der Exfrau, eines bei ihm. Mit seiner neuen Lebensgefährtin hat er nun das weitere Kind bekommen – und ist nach der Geburt für ein Jahr in Elternzeit gegangen.[..] HNA

Wenn der Vater ebenfalls eines aus der erste Ehe stammenden Kinder betreut, so muss man sich doch zumindest fragen, ob die Mutter für ihr beim Ex-Mann lebendes Kind zahlt? Dieser Umstand wurde im übrigen in der HNA nicht erwähnt. Diego aus dem WGvdL.com-Forum hat den Beitrag trefflich kommentiert.

2 Kommentare.

  1. Ich könnte mich über Feministinen totlachen, wenns nicht so traurig wäre. Zum Glück ist diese Spezies unter den Frauen nicht so weit verbreitet. Hoffentlich werden mehr Frauen merken wer da wirklich in ihrem Namen spricht.

  2. VäterPower2012

    Man, ist das alles unglaublich krank. Das ist schon derart absurd, dass man es in seiner tatsächlichen Bedeutungstiefe gar nicht mehr wahrnehmen kann. Wenn ich das alles lese, komme ich mir vor wie im Traum.