Frauen in Führungspositionen werden oft benachteiligt

Führungskräfte-Monitor untersucht Situation von Frauen in Chefetagen der Privatwirtschaft

Wie hoch ist der Anteil von Frauen in Führungspositionen in der deutschen Wirtschaft? Warum verdienen sie meist weniger als ihre männlichen Kollegen? Und warum sind weibliche Chefs seltener verheiratet als männliche? Diesen und anderen Fragen geht der heute in Berlin veröffentlichte Führungskräfte-Monitor nach, den das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung Berlin im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erarbeitet hat [mehr]

Man kann dieses Gejammer nicht mehr hören, trotzdem wird immer und immer wieder darauf hingewiesen.

Da im Haushalt in vielen Fällen eine traditionelle Aufgabenteilung herrscht, leiden Frauen stärker als Männer unter langen Arbeitszeiten, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erschweren. Die höhere Doppelbelastung durch Haushalt und Familie einerseits und den Beruf andererseits dürfte einer der Gründe sein, warum Frauen in Führungspositionen seltener als ihre männlichen Kollegen verheiratet sind und seltener Kinder haben.

Es glaubt doch wohl keiner, das eine Frau in Führungsposition abends um 20 Uhr oder später nach Hause kommt und dann noch Familie und Haushalt versorgt. Hat der Mann einen normalen Job und ist deswegen eher zu Hause, wird er sich wohl nicht vor den Fernseher setzen und warten, bis seine Frau die Hausarbeit macht. Sind beide in Führungspositionen, werden sie vermutlich eine Haushaltshilfe und/oder ein Aupair-Mädchen haben, welche einiges der Belastung auffangen dürfte. Es gibt zwar mittlerweile Hausmänner, aber ich glaube, das ist und bleibt doch eher die Ausnahme.
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Tatsache, das genau jenes Ministerium, welches die Doppelbelastung der Frauen/Mütter beklagt, in ihrem 7. Familienbericht heraus gefunden hat, das dem nicht so ist.

Auszug S. 234
Die aufgrund des immer noch existierenden Lohndifferentials zwischen Männern und Frauen von ca. 15 Prozent (Hinz/Gartner 2005) übernommene Rolle des „Brotverdieners“ führt also dazu, dass Männer ihre Inklusion in die Erwerbsarbeit verstärken, indem sie ihre Stundenanzahl erhöhen. Häufige Überstunden sind dabei in den Augen der Väter durchaus ambivalent: Einerseits erhöht sich das Einkommen, das der Familie nützt; andererseits schränken gerade diese Überstunden die Verfügbarkeit für Sorgearbeit und Erziehung nicht nur rein zeitlich, sondern durch die damit einhergehenden Belastungen ein. Walter/Künzler (2002, 105) zeigen in einer Untersuchung an 514 Familienvätern, dass der durchschnittliche Zeitaufwand für die Erwerbstätigkeit, zu der auch Fahrtzeit und Fortbildungen gezählt wurden, bei den Vätern im Durchschnitt 52 Stunden pro Woche beträgt und bei den Müttern 18 Stunden. Der Zeitaufwand für die Kinderbetreuung lag bei den Vätern bei 18 und bei den Müttern bei 28 Stunden pro Woche. Aufgrund ihrer Daten kommen die Autoren zu der Schlussfolgerung (ebd., 123), dass der Haupteinfluss auf die differentielle Beteiligung der Väter und Mütter in der starken Ungleichverteilung der bezahlten Erwerbsarbeit zu suchen ist; normative Vorstellungen oder Appelle zum Umsteuern sind demnach alleine wenig geeignete Instrumente, um strukturelle Barrieren zu überwinden (Born/Krüger 2002).

Dem bleibt nichts hinzuzufügen.

2 weitere Meldungen aus dem BMFSFJ haben mich soeben noch erreicht.

Bundesministerin von der Leyen zeichnet Kommunalpolitikerin aus

Die erste Preisträgerin des Helene-Weber-Preises für Kommunalpolitikerinnen ist die Stadträtin Dorothea Maisch aus Gaggenau in Baden-Württemberg. Die Auszeichnung, die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in diesem Jahr erstmals verliehen wird, ist mit 10.000 Euro dotiert. Das Preisgeld kann die Gewinnerin in ein kommunalpolitisches Projekt ihrer Wahl investieren. Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen, wird die Auszeichnung am 5. Mai 2009 in Berlin übergeben [mehr]

Stadträtin Dorothea Maisch aus Gaggenau erhält den Helene-Weber-Preis

Der Helene-Weber-Preis wird 2009 zum 60. Jahrestag des Grundgesetzes zum ersten Mal vergeben und soll das Engagement von Frauen in der Kommunalpolitik fördern. Die Auszeichnung ist nach Helene Weber, einer der „Mütter des Grundgesetzes“ benannt [mehr]

Link
Forschungsreihe Band 7: Führungskräfte-Monitor 2001 – 2006
7. Familienbericht – Familie zwischen Flexibilität und Verlässlichkeit
wgvdl – Siebter Familienbericht im Familienausschuss

Klare Worte zu häusliche Gewalt gegen Jungen

Der Mut zu überleben: Gewalttäter – Vergeben und Vergessen?

„Ich habe mir irgendwann gesagt, was willst du eigentlich? Willst du untergehen, willst du eingehen oder willst du überleben? Ich habe mich für das Überleben entschieden.“ Jochen Senf, der ehemalige Tatort-Kommissar, war als Kind Opfer häuslicher Gewalt. Heute engagiert er sich daher seit vielen Jahren für dieses Thema. Eins liegt ihm besonders am Herzen: „Es ist leider so, dass Gewalt gegen Jungen tabuisiert wird und Gewalt gegen Jungen durch die Mütter erst recht.“ [hier]

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Am Anfang des Filmes kündigt die Moderatorin an, das Jochen Senf es als Ritterschlag empfunden habe, als er auf einer Veranstaltung zu Gewalt gegen Jungen sprechen durfte. Nach dieser Einleitung möchte Jochen Senf ein Vorwort loswerden und benennt am Anfang klar und deutlich die Fakten: ihn habe gesprägt, das Gewalt nicht geschlechtsspezifisch ist. Die Aufteilung der Welt in Frauen als Opfer und Männer als Täter würde einfach nicht stimmen. Gewalt gegen Jungen würde tabuisiert und Gewalt von Müttern gegen Jungen würde erst recht tabuisiert. Es stünde auf keinem Programm, das Gewalt von Müttern existieren würde, weil es keiner hören wolle.
Auf Grund meiner eigenen, 19-jährigen erlebten Gewalt durch meine Mutter fällt es mir schwer, darüber hinaus entsprechende Worte zu diesem Themenkomplex zu finden.
Des weiteren möchte ich in diesem Zusammenhang an die kürzlich, von der Universität Leipzig heraus gegebenen Pressemitteilung erinnern.

Kindesmisshandlung gibt es in allen Bevölkerungsgruppen

Kindesmisshandlung ist entgegen landläufiger Meinung kein Problem bestimmter Gruppen der Bevölkerung, allerdings steigt bei allein erziehenden Elternteilen die Gefahr, dass sie ihre Kinder misshandeln. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche am Kinderzentrum der Universität Leipzig, die in Zusammenarbeit mit der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie am Kinderzentrum der Universität Leipzig sowie der Selbstständige Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie der Universität Leipzig entstand und deren Ergebnisse jetzt zur Veröffentlichung gelangt. Zusätzlich ergab die Studie, dass Ärzte in zwei Drittel der untersuchten Fälle diejenigen waren, die als erste den Verdacht äußerten, dass Misshandlungen vorliegen [mehr]

Leider finde ich die entsprechende Studie der Uni Leipzig nicht.

Link
Um Gottes Willen – N24 Ethik

Schavan: Bildung muss weltweit Priorität haben

Ministerin fordert auf UNESCO-Weltkonferenz internationales Netzwerk / „Bildung für nachhaltige Entwicklung globale Anerkennung verschaffen“

Bildung für Nachhaltigkeit muss eine viel stärkere Rolle spielen als bisher, wenn es Fortschritte in Richtung einer dauerhaft lebenswerten Zukunft und einer gerechten Weltgesellschaft geben soll.“ Das forderte Bildungsministerin Annette Schavan am Dienstag in Bonn bei der Eröffnung der dreitätigen Halbzeitkonferenz der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ [mehr]

Viele Worte um nichts oder wie man eine Pressemitteilung ohne Substanz erstellt.

Noch mehr Einmischung des Frauenministeriums

Bundesfamilienministerium unterstützt Gründung des Nationalen Forums für Engagement und Partizipation

staatssekretar-gerd-hoofeErstmals in der Geschichte Deutschlands entwirft das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine abgestimmte Strategie zur Weiterentwicklung der Engagementpolitik. Ziel ist es, bürgerschaftliches Engagement dauerhaft zu fördern und zu stärken. Dazu ist eine enge Abstimmung des Bundes mit den Ländern, kommunalen Spitzenverbänden, Mitgliedern des Deutschen Bundestages sowie Trägern der Zivilgesellschaft, Kirchen, Wirtschaft und Wissenschaft notwendig. Diese Aufgabe übernimmt ab April das neue „Nationale Forum für Engagement und Partizipation“.

„23 Millionen Menschen in Deutschland engagieren sich freiwillig – sei es in der Kirchengemeinde, im Sportverein oder im Mehrgenerationenhaus. Sie geben Zeit oder Geld, um für Andere da zu sein. Dafür gebührt Ihnen Respekt, Anerkennung und Unterstützung“, sagt Gerd Hoofe, Staatssekretär im Bundesfamilienministerium. „Ihr Engagement braucht jedoch die passenden Rahmenbedingungen – diese zu schaffen ist Aufgabe der Politik [mehr]

Warum empfinde ich diese Ankündigung als Bedrohung? Das Wort Rahmenbedingungen habe ich schon zu oft bei Gesetzen gelesen. Ich befürchte, irgendwann wird das noch zur Pflicht oder glaubt das Frauenministerium allen Ernstes, das wir deren Hilfe benötigen, um uns zu engagieren? Anscheinend, denn sonst würden uns „unsere“ Politiker endlich mal in Ruhe lassen.

Wehrpflicht in ihrer jetzigen Form verfassungswidrig

Verfassungsgericht prüft Rechtmäßigkeit der Wehrpflicht
Staatsrechtler Jörn Ipsen: Pflichtengleichheit beim Wehrdienst in mehreren Punkten verletzt
Jörn Ipsen im Gespräch mit Friedbert Meurer

Der Osnabrücker Verfassungsrechtler Jörn Ipsen hält die Wehrpflicht in ihrer jetzigen Form für verfassungswidrig. Weil nur ein geringer Prozentsatz der betroffenen jungen Menschen eingezogen, werde, könne von Wehrgerechtigkeit keine Rede sein, argumentiert Ipsen. Ein weiterer Verstoß gegen die Pflichtengleichheit sei es, wenn Wehrdienstverweigerer mit größerer Wahrscheinlichkeit zum Zivildienst eingezogen würden.

[..]Ipsen: Um es ganz klar auszudrücken: Unter den gegebenen Umständen nein, denn die Wehrpflicht ist im Vergleich zur Steuerpflicht der tiefste Eingriff des Staates in die persönliche Freiheit eines Menschen, und ebenso wie die Steuerpflicht zur Steuergerechtigkeit führen muss, ist das auch mit der Wehrpflicht. Wenn nicht prinzipiell jeder taugliche junge Mensch eingezogen wird, mit anderen Worten der Bedarf geringer ist, als die zur Verfügung stehenden jungen Menschen, ist dies ein Verstoß gegen die Verfassung.

[..]Meurer: Seit einiger Zeit, Herr Ipsen, dürfen ja auch Frauen zur Bundeswehr, auch zu Kampftruppen, sie müssen es aber nicht. Ist diese Ungerechtigkeit, wenn es denn eine überhaupt ist, dass Frauen nicht müssen, Männer aber müssen, für sie eine Wehrpflicht gilt, spielt dieses Mann-Frau-Thema auch eine Rolle?

Ipsen: Das spielt eine große Rolle, und darüber müssen wir uns in Zukunft unterhalten, denn die Begründung dafür, dass Frauen von der Wehrpflicht verschont bleiben, ist eigentlich immer die gewesen, dass sie typischerweise Kinder bekommen und später durch die Mutterschaft in besonderer Weise belastet sind und dem Gemeinwohl dienen. Ob diese Begründung heute noch trägt, ist fraglich [mehr]

dlf_staatsrechtler-joern-ipsen-zur-wehrpflicht-2009_03_26.mp3

Schade finde ich, dass Herr Ibsen die Begründung zur Verschonung der Frauen nicht weiter ausgeführt hat. Es gibt schließlich weder einen Gebärzwang noch eine Gebärpflicht. Vergessen wird bei den ganzen Diskussionen rund um den Zwangsdienst (Wehrpflicht), dass jungen Männern verschiedene Menschenrechte vorenthalten werden. Ein unter Zwangsdienst stehender Mann darf z.B. die Bundesrepublik Deutschland für einen über 3-monatigen Aufenthalt in einem anderen Staat nicht ohne Genehmigung des zuständigen Kreiswehrersatzamtes verlassen. Welche ähnlichen, gesetzlichen Menschenrechtseinschränkungen gibt es für Frauen? Ich kenne jedenfalls keine.
Bis heute fehlt mir übrigens eine Auflistung über jene Menschenrechte, die einem Zwangsdienstleistenden entzogen werden. Leider hat mein Sohn das entsprechende Schreiben des Kreiswehrersatzamtes nach dessen Ausmusterung vernichtet. In diesem waren einige (alle?) Einschränkungen aufgeführt. Wenn jemand zufälligerweise dieses Schreiben noch haben sollte, wäre ich über eine Benachrichtigung hocherfreut.
Zum Schluß noch eine Meldung von Spiegel-Online, in dem Verteidigungsminister Jung auf das Urteil des Verwaltungsgericht Köln reagiert hat.

Bundeswehr will alle tauglich Gemusterten einziehen

Die Zahl der jungen Männer sinkt – deshalb fürchtet Verteidigungsminister Jung den Streit um die Wehrgerechtigkeit nicht: In den kommenden Jahren plant er, alle tauglich Gemusterten zur Bundeswehr einzuziehen [mehr]

Link
WikiMANNia – Zwangsdienst
Wehrpflichtgesetz

MANNdat Einladung nach Mannheim

Voraufführung „Jungs auf der Kippe“ am 6.4.2009 um 16.30 Uhr im

CINEMAXX Mannheim Kino 6
N7, 17
68161 Mannheim

Nähe Wasserturm – Fußweg vom Hauptbahnhof 5 Min.
mit anschließender Podiumsdiskussion – Eintritt frei

Mit dabei Dr. Bruno Köhler, Dr. Eugen Maus, weitere Mitglieder von MANNdat und meine Person.

Wie sich jeder vorstellen kann, würden wir uns über eine rege Teilnahme freuen. Die Vorankündigung vom SWR zur Sendung „Wann kommt „Boys Days“? Jungs auf der Kippe – Die neuen Sorgenkinder der Nation“ findet man [hier]

Link
CINEMAXX Mannheim
Zusammenstellung der thematischen Schwerpunkte von MANNdat

Jungen – Sorgenkinder der Nation

3SAT Kulturzeit – Sind Jungs jetzt das benachteiligte Geschlecht?

Jungen einer Mainzer Gesamtschule geben sich gelassen. Erst wenn man sie nach den Mädchen fragt, sind sie verunsichert. Der Medienwissenschaftler Arne Hoffmann stützt sich in seinem neuen Buch auf eine Studie des Bundesbildungsministeriums, nach der Mädchen die besseren Noten bekommen, weil sie sich im Unterricht wohlverhalten. „Jungen werden eher drangenommen im Unterricht als Mädchen“, so Hofmann, „aber wenn sie drankommen, werden sie viel eher ermahnt und härter bestraft. Sie bekommen außerdem oft für dieselbe Leistung eine schlechtere Note.“ Jungen fallen auf durch mangelnde Konzentration, Aggressivität und Desinteresse. Nur noch 28 Prozent der Jungen erreichen die Hochschulreife, aber 36 Prozent der Mädchen. Männlichkeit ist verpönt [mehr]

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Man kann meiner Meinung nach nur Absicht vermuten, Jungen vor die Kamera zu bringen, die sich schlecht artiulieren können.
Andererseits gebe ich zu, das es mir auch nicht besser ging, als der SWR bei einer MANNdat-Versammlung war und ich einen Text vor der Kamera erzählen sollte. Ich habe ebenfalls gestammelt und hoffe, das diese Passage im Film am Mittwoch, 8. April, um 20:15 Uhr nicht gesendet wird
😉

Odem.blog zu Internetsperren und Zensur

Soeben erreichte mich eine Mail zu o.g Blog und in diesem Fall mache ich doch gerne Werbung für einen anderen Blogger bzw. der entsprechenden Homepage.

Hier ein Auszug:

Wenn man die Reaktionen auf die Internet-Sperr-Vorschläge von Ursula von der Leyen und der Bundesregierung beobachtet fällt auf, dass die überwiegende Mehrheit der aktiven Internet-Nutzer und technik-affinen Menschen diese weiterhin ablehnen. Aber die Mehrheit der Medien scheint diese im Augenblick eher unterstützenswert zu finden, ebenso wie die Mehrheit der Politiker. Kritik wird – wenn überhaupt – nur vorsichtig geäußert.

Woran liegt das? Sicherlich auch an dem entschlossenen und taktisch guten Verhalten der Familienministerin. Denn dass die Sperren bei Kinderpornographie wirkungslos sein werden, das mag technik-affinen Menschen klar sein. Aber der Bundesregierung bzw. der Familienministerin ist das egal, weil dort von einer vollkommen falschen aber für Laien nachvollziehbaren Ausgangssituation ausgegangen wird:

Für Frau von der Leyen gibt es eine „Datenautobahn der Kinderpornographie“. Für sie ist es ein Massenmarkt, auf den man im Internet dauernd stößt. Und 80% der Leute kommen ja da sowieso nur zufällig drauf, sagt sie. Mit den Sperren könne man verhindern, dass diese Leute angefixt werden [hier]

Link
ODEM – Online-Demonstrations-Plattform  für Menschen- und Bürgerrechte im digitalen Zeitalter

Protokoll der Bundestagssitzung zu Kinderpornografie und Internetsperren

Deutscher Bundestag • Stenografischer Bericht • 214. Sitzung
Plenarprotokoll 16/214 • Berlin, Donnerstag, den 26. März 2009

Nachfolgend stelle ich einige Aussagen verschiedener Politiker hier ein, die ich teilweise nur als verlogen bezeichnen kann. Die einzelnen Reden kann man sich auf der Seite des Bundestag anhören (ab 12:56h), sie sind allerdings nur im Format „ram“ runterzuladen [hier]
Als erstes zitiere ich einen Auszug der „Einleitung des Aktonsplanes der Bundesregierung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt und Ausbeutung“.

Die wirksame Bekämpfung von sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche hat für die Bundesregierung hohe Priorität. Sie hat dies in der Koalitionsvereinbarung vom 16.10.2002 deutlich zum Ausdruck gebracht und mit der Erarbeitung eines Aktionsplans zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt und Ausbeutung festgeschrieben [hier]

Die Bekämfpung der Kinderpornografie stand also schon auf der „Agenda“ der vorherigen Bundesregierung, nur getan wurde in den vergangenen 6,5 Jahren – speziell im Frauenministerium – nicht viel, wie auch diverse Abgeordnete im Bundestag beklagen, siehe weiteren Bericht.
Aus diesem Grunde kann ich dem Kommentator „KS“ meines Blogs nur zustimmen und stelle seine Befürchtung, die auch meine ist, ebenfalls als Zitat hier ein.

Meine Spekulation: Die KiPo-Seiten, auf die der Zugriff gesperrt werden sollen, sind ja vermutlich über das HTTP-Protokoll abrufbar. Das bedeutet, dass der Server-Standort wahrscheinlich einigermassen problemlos feststellbar sein sollte (somit eine Abschaltung durch die lokalen Behörden kein Problem sein sollte).
Könnte es nicht sein, dass irgendein Geheimdienst diese KiPo-Seiten betreibt, um sozusagen als False-Flag-Operation die diversen Regierungen indirekt zu unterstützen? Also, um ein Einfallstor für Zensur zu haben.
Würde mich nicht wundern, wenn es genauso ist. Aber momentan ist das eine reine Spekulation.

Für mich ist das keine Spekulation mehr. Nicht nur „Heise“ dokumentiert, das auf Sperrlisten diverser Staaten überwiegend keine kinderpornografischen Seiten stehen.

Nun also zum Bundestagsprotokoll, das ab Seite 58/23162 losgeht [hier]
Das übliche Betroffenheitsgetue, also wie schlimm doch Kinderpornografie sei und überhaupt, dagegen müsse man nun endlich (technisch) vorgehen, bleibt außen vor. Es gab keinen Politiker, der dieses nicht von sich gegeben hat. Zuerst nenne ich die Zahlen, die ebenfalls von fast Allen genannt wurden.

Wolfgang Bosbach (CDU/CSU):

[..]Die Entwicklung ist besorgniserregend; Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie spiegeln sich in der Polizeilichen Kriminalstatistik wie folgt wider: 1995 gab es 414 Fälle mit 1 350 Tatverdächtigen; 2006 gab es 7 300 Fälle mit 5 700 Verdächtigen; 2007 gab es 11 350 Fälle mit knapp 10 000 Tatverdächtigen.

[..]Bei der Kinderpornografie im Internet gab es von 2006 auf 2007 einen Aufwuchs von 111 Prozent. Wir schätzen, dass es von 2006 auf 2007 im Internet 50 000 bis 60 000 Seiten mit kinder- und jugendpornografischem Inhalt gab. Manche Videos werden bis zu 50 000-mal pro Monat angeklickt. Das zeigt die gewaltige Dimension des Problems.

Ich frage mich, woher haben Politiker diese Zahlen? Diese speziellen Seiten müssen mMn beobachtet worden sein, denn sonst könnte man keine Zahlen liefern. Wieso wurden diese Seiten also nicht sofort entfernt?

[..]Deswegen sollte man noch einmal die benennen, die bereit sind, eine solche Unterzeichnung zu leisten: Bis zur Stunde sind das Telekom, Vodafone/Arcor, Telefónica und O2. Daneben gibt es noch zwei Provider, die auf dem Wege sind und sich ein bisschen beeilen sollten: Das sind Kabel Deutschland und Hansenet/Alice.

Die FDP hat gestern beklagt, dass Ministerin von der Leyen Provider benannt hat, die nicht bereit sind, auf freiwilliger Basis mit dem Bundeskriminalamt zu kooperieren. Für diese Argumentation habe ich sogar Verständnis. Deswegen tue ich das hier noch einmal.
Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms:
Nein, Herr Kollege Bosbach.
Wolfgang Bosbach (CDU/CSU):
Bis zur Stunde sind United Internet/1&1, Freenet AG und Versatel nicht dazu bereit.

Bei diesem scheinheiligen Getue von Bosbach könnte ich (Selbstzensur). Hier soll ganz klar das eigene Versagen auf ein paar Provider abgeschoben werden, damit man auf diese mit dem Finger zeigen kann: Seht her, das sind die Bösen! Die wirtschaftlichen Folgen interessieren einen Herrn Bosbach nicht, Hauptsache ist – er kann sich profilieren. Aber… das es nicht nur Nachteile in einer Angelegenheit gibt, sondern auch Vorteile, sehe ich letzteres hier gegeben und zwar in der Form, das sich die genannten „Verweigerer“ nicht so schnell dem „Diktat“ unserer Politiker beugen.

Christoph Waitz (FDP):

Professor Sieber vom Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht macht in seinem Gutachten zu Sperrverfügungen im Internet nicht nur deutlich, dass diese Sperren auch an DNS-Servern einen Eingriff in Art. 10 Grundgesetz, also sozusagen in die Kommunikationsfreiheit, darstellen, sondern er beschreibt in ihm auch, wie leicht diese Sperren umgangen werden können. Dazu genügt unter Umständen schon der Einsatz einer internationalen Suchmaschine. Die detaillierte Beschreibung, wie man DNS-Sperren umgehen kann, findet sich schon seit vielen Jahren auf der Internetseite des Chaos Computer Clubs.

Pressemitteilung des Max-Planck-Institutes zur Studie
Kurze Abhandlung des Max-Panck-Institutes zur Studie
Ergebnisse des Rechtsgutachtens von Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich Sieber und Malaika Nolde
Lesenswertes und aufschlussreiches Interview zwischen c’t und Professor Sieber vom Max-Planck-Institut

Wie die Analyse internationaler Filterlisten ergeben hat, befinden sich die Server, auf denen kinderpornografische Inhalte abgelegt sind, zumeist im Ausland. Betroffen sind insbesondere – das habe ich schon gestern in der Fragestunde erwähnt – Nordamerika, Australien und Westeuropa. In diesen Staaten und Regionen steht Kinderpornografie unter Strafe. Eine Schutzlücke ist aus strafrechtlicher Sicht weder in Deutschland noch in den anderen erwähnten Staaten vorhanden. Aus Sicht der FDP-Fraktion ist es entscheidend, durch die Verbesserung der internationalen Strafverfolgung und eine verbesserte Kooperation der Strafverfolgungsbehörden dafür zu sorgen, dass kinderpornografische Inhalte möglichst weitgehend aus dem Internet verschwinden. Es geht also nicht nur darum, sie zu sperren, sondern man sollte sie schlichtweg verschwinden lassen

Den Strafverfolgungsbehörden stellen sich im In- und Ausland die gleichen Herausforderungen. Wenn ich die Stellungnahme des Bundes Deutscher Kriminalbeamter richtig verstanden habe, dann brauchen wir in Deutschland zur Bewältigung dieser Aufgaben mehr und besser qualifizierte Ermittler. Darüber hinaus ist der internationale Druck auf diejenigen Staaten notwendig, die Kinderpornografie nach wie vor unzureichend und schleppend verfolgen.

Wir können es nicht bei mehr oder weniger symbolischen Sperrermächtigungen oder Sperrverfügungen belassen. Wir müssen das eigentliche Problem angehen. Das sind meines Erachtens die Produzenten und Vermarkter kinderpornografischer Inhalte. An dieser Stelle muss der Verfolgungsdruck weiter erhöht werden.

Wer Milliarden EUR in Banken und Frauenförderung steckt, der hat nun mal kaum Geld für Kinder und deren Prävention zu Gewalt übrig, so einfach ist das!

Jörn Wunderlich (DIE LINKE):

Liebe Kolleginnen und Kollegen, je größer ein Eingriff in die Freiheiten der Bürgerinnen und Bürger ist, desto stärker gilt die Verpflichtung, diesen Eingriff gesetzlich zu regeln. Dabei gilt immer der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit.

Frau von der Leyen, was ist denn in den Jahren Ihrer Regierung passiert? Was ist aus den Initiativen der 15. Wahlperiode geworden? Was ist mit dem Rahmenbeschluss zur Bekämpfung der sexuellen Ausbeutung von Kindern und Kinderpornografie, der am 20. Januar 2004 in Kraft getreten ist? Was ist mit den Ergebnissen der Arbeitsgruppe zur Kooperation im Kinderschutz im Ostseeraum?

[..]Im Übrigen muss man auch sagen, dass die neulich öffentlich gewordenen geheimen Sperrlisten aus Dänemark zu 90 Prozent keine Seiten mit Kinderpornografie betrafen; deswegen muss man die entsprechenden Zahlen eventuell ein bisschen korrigieren. Am gestrigen Tage konnte ich auf der nationalen Folgekonferenz zu Rio mit Vertretern von UNICEF reden. Sie haben mir bestätigt, dass das, was in Skandinavien geschieht, zwar schön klingt, aber kaum Wirkung entfaltet, schon gar nicht im Kampf gegen Kinderpornografie.

[..]In der gestrigen Pressemeldung von den Unionskollegen Börnsen und Dr. Krings wird nämlich klargestellt, dass es nicht um Kinderpornografie allein geht. Erst die Kinderpornografie, dann Rassismus, dann Gewaltverherrlichung – und dann? Terroristische Propaganda? Vielleicht Verstöße gegen Urheberrechtsgesetze? Und dann?

(Dr. Maria Flachsbarth [CDU/CSU]: Eine Unverschämtheit so was!)

– Das finde ich auch. Was die CDU da plant, ist unverschämt.

Pressemitteilung Wolfgang Börnsen, Dr. Günter Krings

Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ein Mädchen im Grundschulalter wird mit einem Besenstiel missbraucht. Ein Säugling hängt gefesselt von der Decke und wird vergewaltigt. So schildert die Staatsanwältin Hantel-Maschke öffentlich, was sie bei ihrer Anklagevorbereitung im Bereich „Kinderpornografie im Internet“ hundertfach auf Bildern und auf Filmen sieht. Sie sagt: Einige der Kinder überleben das nicht; wenn ein Säugling vergewaltigt wird, ist innen alles kaputt. Das ist das Grauen, über das wir hier sprechen.

Den weiteren Text erspare ich mir, man kann sich diesen entweder im Bundestagsprotokoll oder aber im Web-TV des Bundestages ansehen. Da Frau von der Leyen behauptet hat, von dem Ausmaß der sexuellen Gewalt keine Ahnung gehabt zu haben, stelle ich nachfolgend noch den Link auf ein Dokument aus dem BMFSFJ ein. Dieses wurde ja nicht in ein paar Tagen erstellt, so das sie sehr wohl gewußt haben muß, was Sache ist. Ich vermute allerdings schon seit einiger Zeit, das man Frau von der Leyen hier instrumentalisiert (hat), aber leider ist sie nicht fähig, das zu realisieren. Federführend wird mit Sicherheit Wolfgang Schäuble sein, der sich in dieser Diskussion auffallend zurück hält.

Sachstandsbericht zum Aktionsplan der Bundesregierung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt und Ausbeutung vom 13.11.2008

Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):

Frau Ministerin, ich frage Sie: Wir hatten in der rotgrünen Regierung diesbezüglich einen sehr guten Aktionsplan ausgearbeitet. Warum haben Sie diesen Aktionsplan nicht weiter verfolgt? Warum ist in den letzten drei Jahren nichts passiert? Warum gibt es keine Projektmittel, und mehr noch, warum sind die zuständigen Mitarbeiter im Ministerium inzwischen mehr oder weniger ins Archiv versetzt worden? Sie sind zuständig! Handeln Sie! Geben Sie Antworten darauf! Wo ist der Aktionsplan?
Ich frage Sie, Frau Ministerin: Wie kommt es, dass 100 Teilnehmer einer Konferenz der Meinung sind: Wenn in Deutschland etwas passiert, dann beruht es auf der Handlungsfähigkeit der Nichtregierungsorganisationen und der Ehrenamtlichen? Wo sind Ihre Programme? Wo sind Ihre Antworten? Wo ist Ihr nationaler Aktionsplan?
Warum haben Sie das Engagement von damals gestoppt?

Brigitte Zypries, Bundesministerin der Justiz:

[..]Aber auch wenn es um die Bekämpfung von fürchterlichen Verbrechen geht, kann doch der Rechtsstaat nicht vor der Tür bleiben.

Wir können nicht einfach so tun, als bräuchten wir da keine Regeln, als wäre die Tatsache der Fürchterlichkeit des Verbrechens alleine Grund genug, alles zu rechtfertigen, was man meint, tun zu müssen. Das geht nicht. Wir bekämpfen Kinderpornografie seit vielen Jahren. Eine der Maßnahmen, die seit vielen Jahren existiert und für die allen Providern in Deutschland Dank gebührt, ist, dass von allen Seiten, die in Deutschland gehostet werden, rechtswidrige Inhalte immer sofort heruntergenommen werden. Das gilt nicht nur für Kinderpornografie, sondern zum Beispiel auch für Rechtsextremismus. Man muss nur mitteilen, dass jemand rechtswidrige Inhalte deponiert hat, dann werden diese vom Provider entfernt. Das läuft seit vielen Jahren so.

[..]Wir haben, meine Damen und Herren, in den letzten Jahren eine Menge unternommen. Wir haben nicht nur die freiwillige Vereinbarung mit den Providern getroffen, dass von deutschen Servern alles, was rechtswidrig ist, heruntergenommen wird, sondern wir haben auch die Gesetze verändert. Wir haben das Herstellen, das Verbreiten und den Besitz von Kinderpornografie lückenlos unter Strafe gestellt. Es gibt nirgendwo mehr eine Gesetzeslücke. Schon der Versuch, sich im Internet kinderpornografisches Material herunterzuladen, ist eine Straftat. In diesem Bereich gibt es immer wieder großartige Ermittlungserfolge. Ich erwähne in diesem Zusammenhang nur die Operation „Himmel“ der Behörden in Sachsen-Anhalt, die zur Feststellung von 12 000 Verdächtigen in Deutschland geführt hat. Es funktioniert also. Diese Leute kann man verfolgen, und man kann ihrer habhaft werden.

[..]Wir wissen von ihnen, dass es drei bis sechs Monate dauert, bis sie die technischen Voraussetzungen geschaffen haben, um das machen zu können, was wir von ihnen wollen, nämlich das Access-Blocking zu realisieren.

Renate Gradistanac (SPD):

Frau Ministerin, Sie haben sich des Themas wohl erst in Vorbereitung des Weltkongresses in Rio gewidmet. Sie haben vor einigen Tagen in Vorbereitung auf diese internationale Konferenz gesagt – das steht auf der Homepage der Bundesregierung

–Da ist mir zum ersten Mal klargeworden, was eigentlich Kinderpornographie ist. Ich habe das Ausmaß des Grauens vorher nicht gekannt.

Dafür fehlt mir schlichtweg die Fantasie, dass Sie als mehrfache Mutter und Ärztin, als ehemalige Landesministerin und seit mehr als drei Jahren nunmehr als Bundesministerin für Familie und Jugend solche Kompetenzlücken aufweisen. Jetzt wird mir auch klar, warum Sie erstens beim dritten Weltkongress gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen Ende November 2008 in Rio nicht anwesend waren, warum es zweitens uns überhaupt nur durch sehr viel Überzeugungsarbeit und viel Druck seitens der Kinderkommission gelungen ist, eine Regierungsdelegation durchzusetzen, und warum drittens von Ihrem Ministerium drei Jahre lang nichts an Initiativen ausgegangen ist.

Monika Griefahn (SPD):

Wir haben den Aktionsplan gehabt und Provider dazu bewegt, Seiten herunterzunehmen, die in Deutschland gehostet werden. Aber wir haben noch nicht alle erforderlichen Maßnahmen umsetzen können, was auch daran liegt, dass dieses Thema 2005 noch nicht in der gesamten Bundesregierung angekommen war; wir hätten seit 2005 den Aktionsplan fortsetzen und eine gesetzliche Grundlage haben können. Bislang haben wir sie leider noch nicht. In diesem Zusammenhang wundere mich auch darüber, warum es so kompliziert sein soll – dies verfolgt mich schon seit 20 Jahren –, die Kinderrechtskonvention zu unterzeichnen. Damit würde man die Kinderrechte wirklich einmal in den Mittelpunkt stellen.

[..]Der Verweis auf andere Länder, die bereits ähnliche Sperrungen eingeführt haben, nützt nur bedingt; denn auch da hören wir immer wieder von Protesten. Es ist nicht wahr, dass es keine Proteste gibt. Absolut legale Seiten werden ebenfalls gesperrt. Wir brauchen eine Lösung, die dies verhindert. Ich möchte nicht in die Situation kommen, die es in China gibt, wo selbst harmlose Seiten wie die Seite der Deutschen Welle über Fußballergebnisse gesperrt werden.

Dorothee Bär (CDU/CSU):

Bei diesem Thema geht es natürlich nicht nur um die rein politische Aufgabe, die gesetzliche Grundlage dafür zu schaffen – dieser Verantwortung müssen wir uns bewusst sein –, sondern auch um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, also um eine Aufgabe unserer Zivilgesellschaft. Deswegen möchte ich an dieser Stelle auch dem Verein „Innocence in Danger“ danken, namentlich seiner Präsidentin Stephanie von und zu Guttenberg, die sich seit Jahren ehrenamtlich engagiert, sich für Prävention stark macht und versucht, traumatisierte Kinder wieder ins Leben zurückzuholen. Dieser Verein hat internationale Studien erstellt, um diesen Missstand zu bekämpfen, weil das eine gemeinsame…

(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, ja! Erst die Abteilung auflösen und sich dann hier auf dem Rücken der Kinder gesundbeten! Das ist mal wieder typisch! So geht das aber nicht!)

Frau Künast, ich verstehe, ehrlich gesagt, nicht, warum Sie bei diesem Thema so herumgeifern. Das kann ich nicht nachvollziehen.

(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ganz einfach! Weil Sie sich hier mal wieder auf dem Rücken der Kinder gesundbeten! Ich verstehe nicht, dass Sie sich für Ihren Redebeitrag nicht schämen! Das sollten Sie nämlich tun!)

Jetzt verstehe ich auch, warum Wirtschaftsminister Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg im Zusammenhang mit Kinderpornografie in letzter Zeit in den Medien so oft genannt wurde. Nicht Herr Guttenberg ist die treibende Kraft, sondern seine Frau, weshalb ich unten auch 2 entsprechende Links eingestellt habe.

Ansonsten ergeht sich Frau Bär in unendlicher Dankbarkeit gegenüber Frau von der Leyen und deren fast unmenschlichen Anstrengungen.

Zum Schluß noch eine kleine Anmerkung: Nach alledem wundert mich nicht mehr, das Jörg Tauss rechtzeitig „abgeschossen“ wurde. Ich zitiere aus seiner Pressemitteilung:

[..]Am Donnerstag wurde ich unmittelbar vor Beginn einer Sitzung, die ausgerechnet den Kampf gegen Kinderpornographie zum Inhalt hatte, von einem Kollegen in „ernster Angelegenheit“ vor die Tür gebeten.
[..]Mit der Begründung eines „rechtsfreien Raumes“ wurden jedoch in den letzten Jahren immer mehr Bürgerrechte, gerade auch unter dem Vorwand der Bekämpfung des Missbrauchs von Kindern, abgebaut. Um ein Beispiel zu nehmen: Als es kürzlich unter anderem darum ging, die Rechte von Journalistinnen und Journalisten durch eine Ausweitung der Online-Überwachung einzuschränken, wurden zur Einführung in die Debatte vom Präsidenten des BKA den anwesenden Bundestagskolleginnen und -Kollegen in voller Länge unter anderem scheußliche Videosequenzen von der Vergewaltigung eines kleinen Mädchens gezeigt.
Mit derselben „Einstimmung“ versuchte die Ministerin im Familienministerium die Öffentlichkeit und das Parlament davon zu überzeugen, dass ein höchst bedenklicher Vertrag zwischen der Internetwirtschaft und dem BKA ohne gesetzliche Grundlage auf den Weg gebracht werden soll, den nicht nur ich massiv kritisiere. Seitens des Koalitionspartners wurde beantragt, sich vor einer kürzlich stattgefundenen Anhörung zu diesem Thema zunächst einmal kinderpornografisches Material anzusehen, um die Notwendigkeit der von dieser Seite erwünschten Grundrechtsbeschränkungen zu erkennen [hier]

Die Pressemitteilung ist ebenfalls sehr lesenswert. Des weiteren möchte ich noch auf meinen Beitrag zu Ursula von der Leyen und Internetsperren hinweisen, in dem ich bereits ausführlich auf de Problematik eingegangen bin [hier]

Nachfolgend noch ein paar Links, die sich speziell mit der Thematik Kinderpornografie beschäftigen.

Die Legende von der Kinderpornoindustrie
Ausführliche Beschreibung über Einblicke in die Kinderpornoszene
Internetzensur: CareChild-Versuch blamiert Deutsche Politiker

Artikel 34 UN-Konvention über die Rechte des Kinder (1989)

Die Vertragsstaaten verpflichten sich, das Kind vor allen Formen sexueller Ausbeutung und sexuellen Missbrauchs zu schützen

Links
Reputation von Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich Sieber, Direktor des Max-Planck-Institutes
UN-Konvention über die Rechte der Kinder vom 20. November 1989
Fakultativprotokoll zum Übereinkommen über die Rechte des Kindes
Studie zur Versorgung kindlicher und jugendlicher Opfer von Kinderpornografie in Deutschland
Eine Zusammenfassung der Studie als PowerPointPräsentation – gefördert durch „Aktion Mensch
Innocence in danger –  Gegen Kindesmißbrauch im Internet
Interview mit Stephanie zu Guttenberg
taz.de: Zensur an der Schule – Pazifismus doch okay

Radiomitschnitt – Das schwache starke Geschlecht

SWR2 Forum – Gibt es eine Krise der Männlichkeit?

Laut einer aktuellen Studie des Bundesfamilienministeriums wissen rund dreißig Prozent der Männer in Deutschland nicht genau, was das ist: Männlichkeit. Diese wachsende Gruppe ist vom Wandel der Geschlechterverhältnisse verunsichert, schwankt zwischen traditionellen Rollenbildern und dem Versuch, sich einem idealisierten Männertypus anzunähern, der alles zugleich sein soll: erfolgreicher Geldverdiener, engagierter Vater, selbstbewusster Hausmann und begehrenswerter Verführer. [mehr]

Es diskutieren:
Prof. Dr. Rolf Pohl, Sozialpsychologe, Universität Hannover
Dr. Ines Kappert, taz-Redakteurin, Berlin
Prof. Dr. Walter Hollstein, Männerforscher, Basel
Moderation: Carsten Otte

Der User „Roslin“ aus dem wgvdl- Forum schreibt dazu:

Eine Sendung über die „Krise der Männlichkeit“. Die Gästeschar, wie üblich, „pluralistisch“ zusammengesetzt: 2 FeministInnen (Rolf Pohl und Ines Kappert,taz-Redakteurin) und Walter Hollstein, ein Ex-Feminist, immerhin. Wird wohl eine Einübung in die Tugend der Duldsamkeit. Wer es sich antun will.

Mit Links zu Taz-Beiträgen der beiden Feministen [hier]

Der User „Paul“, ebenfalls aus dem wgvdl-Forum, hat gestern abend noch den Mitschnitt der Sendung eingestellt, den ich anhängen werden. Vielen Dank an Roslin und Paul fürs einstellen.

SWR2-Mitschnitt zu „Gibt es eine Krise der Männlichkeit“?

Ausreichend Plätze in Frauenhäusern vorhanden

Berlin: (hib/SKE) Die Bundesregierung hält gleichwertige Lebensverhältnisse in Deutschland für gesichert. Das geht aus der Antwort (16/12045) auf die Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (16/11863) hervor. Das Rechtsgut gleichwertiger Lebensverhältnisse sei erst dann bedroht, wenn sich die Verhältnisse in den Bundesländern in einer solchen Weise auseinanderentwickelten, dass das bundesstaatliche Sozialgefüge beeinträchtigt werde. Die Linksfraktion hatte wissen wollen, ob die Regierung die Bedingungen in Deutschland für gesichert halte, obwohl Frauenhäuser je nach Bundesland zwischen 3 und 70 Prozent ihrer Mittel selbst einwerben müssten. Nach Angaben der Regierung wird die Anzahl der in Frauenhäusern und Zufluchtswohnungen zur Verfügung stehenden Plätze von den Bundesländern als bedarfsgerecht oder weitgehend bedarfsgerecht eingeschätzt [hier]

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Neue Wege für Jungs – Newsletter 3

Coole Jungs sind fit im Haushalt! Anleitung zur Durchführung eines Haushaltsparcours’

Mit dem neuen Haushaltsparcours von NEUE WEGE FÜR JUNGS – bestehend aus verschiedenen, leicht einsetzbaren Aufgaben aus dem Haushaltsbereich – sollen Jungen „den Haushalt“ aktiv kennenlernen und dabei zusammen mit anderen Jungen entdecken, dass „Bügeln und Kochen“ auch Spaß machen kann – obwohl vieles nicht ganz so einfach ist, wie sie vielleicht dachten. Der Haushaltsparcours ist eine schöne Idee für einen Projekttag in Schule oder Jugendzentrum [mehr]

Materialien des NEUE WEGE FÜR JUNGS-MedienSets im kostenlosen Download

Speziell für den Einsatz in der Schule und in der Jugendarbeit hat NEUE WEGE FÜR JUNGS ein didaktisches MedienSet konzipiert. Es enthält leicht einsetzbare Arbeitsblätter, Folien und Broschüren für eine geschlechterbezogene Berufs- und Lebensplanung von Jungen der Klassen 5 bis 10. Die Materialien können Sie ab sofort auch kostenlos herunterladen [mehr]

NEUE WEGE FÜR JUNGS auf dem WoMenPower Kongress 2009 in Hannover

Der Fachkongress WoMenPower findet in diesem Jahr zum 6. Mal im Rahmen der Hannovermesse statt. Am 24. April geht es um das Thema „Karrieren in Zeiten der Globalisierung“. NEUE WEGE FÜR JUNGS ist mit einem Stand im Eingangsfoyer vertreten. Der wissenschaftliche Fachreferent des Projekts, Miguel Diaz, nimmt an einer Podiumsdiskussion teil zum Thema „Vollzeitjob und Karriere – Wie wollen Männer morgen leben und arbeiten?“

Podium: Barbara David (Commerzbank), Walter Lochmann (ver.di), Volker Baisch (VÄTER e.V.), Marc Gärtner (genderWerk Organisations- und Männlichkeitsforschung) Miguel Díaz (NEUE WEGE FÜR JUNGS), Isabelle Krok (DJI)

Moderation: Kathrin Mahler Walther, Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin e.V. [mehr]

NEUE WEGE FÜR JUNGS sammelt Berichte von Jungen zu Jungen-Aktionen am Girls’Day

Schnupperpraktika in sozialen Einrichtungen, Workshops zu den Themen Rollenbilder und Sozialkompetenzen, Haushaltsaktionen oder Betriebsbesichtigungen – die Angebote für Jungen am Girls`Day – Mädchenzukunftstag sind vielfältig. In diesem Jahr können die Jungen zum ersten Mal auf der Internetseite www.respekt-jungs.de von ihren Erlebnissen berichten. Für die Jungen, die die schönsten Berichte einreichen, gibt es hochwertige Preise! [mehr]

Artikel über NEUE WEGE FÜR JUNGS im Magazin „deutsche jugend“

Die Autoren (Anm.: Jürgen Budde und Michael Cremers) geben zunächst einen Einblick in das Projekt „Neue Wege für Jungs“, stellen dann die wichtigsten Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung dieses Pilotprojekts dar und erörtern anschließend die Situation von Jungen und Mädchen beim Übergang in Ausbildung und Beruf unter Gender-Aspekten. Anschließend wird Jungenarbeit als ein Baustein von geschlechtsbezogener Pädagogik vorgestellt, die den Übergang zwischen Schule und Beruf mit dem Know-how der Jugendarbeit gestalten hilft.

Im Auftrag von Neue Wege für Jungs hat das Forschungsinstitut Dissens e.V. im Jahr 2006 und 2007 unterschiedliche Jungenangebote evaluiert. Dabei wurden ca. 4.000 Jungen, die an Förderangeboten teilnahmen und ca. 550 daran beteiligter Frauen und Männer aus unterschiedlichen Institutionen, wie Schule, Verwaltung, Jungentreffs, mittels standardisierter Fragebögen befragt. Die Ergebnisse können Sie hier (s.u.)  kostenlos herunterladen [mehr]

Wie bewerten Kinder ihre Lehrerinnen und Lehrer?

Der Kriminologe Christian Pfeiffer hat die Studie „Lehrer im Urteil ihrer Schüler:Ergebnisse einer neuen repräsentativen Schülerbefragung“ vorgelegt. Dabei wurde auch nach geschlechtsspezifischen Unterschieden gefragt [mehr]

Amoklauf in Winnenden: Positionspapier des Deutschen Jugendinstituts

Ein 17-Jähriger erschießt mit der Waffe seines Vaters 15 Menschen und zum Schluss sich selbst. Nicht zum ersten Mal läuft ein bislang unauffälliger, junger Mann aus gut situiertem Umfeld in Deutschland Amok. Zu Amokläufen an Schulen, Opfern und Tätern, der Bedeutung von Computerspielen, Problemlösungsansätzen sowie gesetzgeberischem Bedarf hat die Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkriminalitätsprävention am DJI (Deutsches Jugendinstitut) ein Positionspapier zusammengestellt [mehr]

Ich habe aus der Email des Newsletter die Projekte heraus gesucht, die aus meiner Sicht entweder fragwürdig oder aber mit Studien verbunden sind. Letztere habe ich selber noch nicht gelesen, aber alleine die Namen Christian Pfeiffer vom KFN und das Deutsche Jugendinstitut (Anita Heiliger) stehen wohl eher für Jungenfeindlichkeit. Zu Dissens e.V. habe ich unten einen Link aus dem gelben Forum eingestellt, damit sich Jene, die in der Thematik noch nicht so bewandert sind, eine Meinung bilden können. In den hier genannten Artikel geht es natürlich um Gender und ihre Perspektiven. Ein neues Wort wurde auch kreiert: WoMenPower. Ob Jungs tatsächlich das „Men“ auf sich beziehen und nicht doch eher Women lesen, sei dahin gestellt. Ich glaube, das sind dann für heute erst einmal genug Informationen.

Link

Neue Wege für Jungs startet Netzwerk zur Berufs- und Lebensplanung.pdf
Veranstaltungen von „Neue Wege für Jungs“ im April 2009
Grafiken zu den wichtigsten Erkenntnissen der Studie
Gender in der Pflege – Expertise der Friedrich-Ebert-Stiftung.pdf
Deutsches Jugendinstitut – Der Amoklauf von Winnenden – Argumente
Gelbes Forum: Strafanzeige gegen Dissens e.V.

Michaela Noll zu Kinderpornografie

Jeder neue Aufruf kinderpornographischer Bilder ist ein neuer Missbrauch der Opfer
Rede in der Aktuellen Stunde zur Bekämpfung der Kinderpornographie im Internet

ZP1) Aktuelle Stunde auf Verlangen CDU/CSU, SPD

foto-noll_hochaufloesendNorwegen 2004, Schweden 2005, Schweiz 2006 – Warum betone ich das so deutlich? Das sind die Länder, die Access-Blocking eingeführt haben.

Und Deutschland? Wo stehen wir? Seit Jahren diskutieren wir über eine freiwillige Selbstverpflichtung – aber bis heute hat sich nichts getan. Viele Länder sind an uns vorbei gezogen und Deutschland ist nicht mit im Boot. Deshalb müssen wir den Schritt der Sperrung gehen, denn er ist wichtig für den Schutz der Kinder.

Wie groß ist die Kinderporno-Szene in Deutschland? Es gibt eine riesige Dunkelziffer. Kinderpornographie im Internet nimmt zu und wird immer brutaler.

Es gibt: Immer mehr Konsumenten – Zuwachs von 2006 auf 2007 um 111 Prozent. Immer mehr Bilder und Videos – Pornografische Videos, auf denen Kinder gequält und gefoltert werden, werden allein in Deutschland bis zu 50.000mal pro Monat heruntergeladen. Immer jüngere Opfer – Bilder und Videos zeigen immer mehr Gewaltausübungen, sogar gegen Säuglinge. Immer mehr Geld – mit der sexuellen Ausbeutung von Kindern wird immer mehr Geld verdient. Immer größere Verfahren – allein von 2006 bis 2008 kam es zu drei Verfahren mit tausenden Beschuldigten [mehr]

Ich möchte hierzu an die Durchsuchungen wegen angeblicher Kinderpornografie im Dezember 2007 erinnern, die ein kompletter Flop war, nachzulesen im gelben [Forum]

Unglaubliches Tempo wegen Internetsperren

Guttenberg drückt beim Kampf gegen Kinderpornos aufs Tempo

Politik im Schnelldurchgang: Am Vormittag beschloss das Kabinett Eckpunkte für den Kampf gegen Kinderpornografie, nur Stunden später konkretisiert Wirtschaftsminister Guttenberg das Vorhaben. Man werde das Telemediengesetz ändern, um den Zugang zu den Sites zu sperren – noch vor der Bundestagswahl [mehr]

Hausdurchsuchung bei Inhaber der Domain wikileaks.de

Am gestrigen Dienstagabend fand beim Inhaber der Domain wikileaks.de eine Hausdurchsuchung statt. Die sächsische Polizei gab laut der Dokumentation auf Wikileaks als Begründung ein Verfahren wegen der „Verbreitung pornographischer Schriften“ und das „Auffinden von Beweismitteln“ in diesem Verfahren an. Weitere Gründe wurden bislang nicht angegeben, es sei folglich nicht vollkommen klar, wieso durchsucht wurde, heißt es bei Wikileaks: „Allerdings hat Wikileaks, in seiner Rolle als Verteidiger von Pressefreiheiten, Zensurlisten aus Australien, Thailand, Dänemark und anderen Ländern publiziert. Diese Listen enthalten unter anderem Links zu pornographischen Seiten.“ [mehr]

Nun geht sie also los, die Jagd auf unliebsame Seiten bzw. deren Domaininhaber. Ich wage mir gar nicht vorzustellen, was da in den nächsten Tagen und Wochen passieren wird.

Im übrigen war die gestrige Sitzung des Bundestages eine Fragestunde, weshalb es darüber kein Protokoll gibt. Heute wurde dieses Thema zusätzlich in die Bundestagssitzung aufgenommen. Die Reden dazu kann man sich ab 12:50h live auf Phoenix anschauen oder aber direkt über die Bundestagsseite [hier]

„Neue Wege für Jungs“ bewegt sich

„Neue Wege für Jungs“ präsentiert Datenbank für Sozialpraktika für Jungen

Ab sofort bietet das Projekt „Neue Wege für Jungs“ einen neuen Service an: Eine Datenbank für Schülerpraktika in Sozial- und Gesundheitseinrichtungen soll Schülern helfen, gezielt in soziale und erzieherische Berufe hineinzuschnuppern.

Soziale und pflegerische Einrichtungen, die sich für männlichen Nachwuchs öffnen wollen, können sich in der Datenbank als Anbieter für Schülerpraktika präsentieren. Interessierte Jungen und junge Männer haben so die Chance, Ansprechpersonen in ihrer Nähe zu finden und direkt Kontakt aufzunehmen. Das Angebot beinhaltet auch Schnupperpraktika zum diesjährigen Girls‘ Day-Mädchen-Zukunftstag am 23. April [mehr]

Ich habe mich beim lesen des Beitrages gefragt, ob dieses nun ein weiteres Hau-Ruck-Projekt ist, um uns zu zeigen: Seht her, wir sind tätig und machen was für Jungs. Nun kommt die alles entscheidende Frage: sollen wir froh darüber sein, das den Jungens jetzt zusätzlich etwas geboten wird? Leider kann ich darauf nur mit Jein antworten. Ein Ja deshalb, weil etwas Bewegung immerhin besser ist als gar keine Bewegung. Das Nein – welches allerdings überwiegt – kommt von mir deshalb, weil es zum einen in der Tat zu wenig ist und zum anderen, weil der Link unter dem Beitrag des BMFSFJ zum Girls Day führt. Zwar tituliert das Frauenministerium den Beitrag mit „Initiativen zur Berufswahl von Frauen und Männern“, nichtsdestotrotz wird hauptsächlich auf die Berufswahl der Mädchen und den damit verbundenen Nachteilen hingewiesen [hier]
Wenn man auf der Homepage von „Neue Wege für Jungs“  rechts auf „Sozialpraktikum für Jungen finden oder anbieten“ geht, sieht man als erstes dick, fett und rot: Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag. Dieses steht zwar im Zusammenhang mit einem Praktikum, aber ich frage mich, wie sich ein Junge wohl fühlt, wenn er das liest? Im Suchfeld unten steht dann schon wieder „Schnupperpraktikum für Jungen am Girls’Day“. Mein Gefühl sagt mir da schlicht und einfach: Das ist eine Unverschämtheit Jungen gegenüber.

Nachtrag 1
Gestern Abend habe ich noch eine Auflistung der Aktivitäten von „Neue Wege für Jungs“ eingestellt, siehe
[hier]

Der Perlonstrumpf an einem Jungenbein bringt Schwung in die Koedukation

Links
Ministerin v.d. Leyen mit Doppelmoral in der Jugendpolitik
Jungenfeindliche Aussage des BMFSFJ
Offener Brief zu Fachkräftemangel und Bildungspotenzial von Jungen
Homepage – Neue Wege für Jungs
Gender und Schule
Spiegel online: Der neue Mensch – Rene Pfister schreibt über Gender Mainstreaming

Förderung durch Lehrer mit Migrationshintergrund wirkt

Schülerinnen und Schüler aus Zuwandererfamilien, die von Förderlehrern mit Migrationshintergrund unterrichtet werden, steigern ihr Leistungsvermögen deutlich. Das belegt eine Studie des „europäischen forums für migrationsstudien“ (efms) der Universität Bamberg.

Das emfs hatte im Auftrag der Stiftung Mercator deren Projekt „Förderunterricht für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund“ untersucht. Dabei zeigte sich, dass 70 Prozent der Förderschüler mit anfänglich mangelhaften Noten in Deutsch und Mathematik ihre Leistungen um mindestens eine Note steigerten. Die Schülerinnen und Schüler profitierten insbesondere dann von dem Förderunterricht, wenn sie von Lehrerinnen und Lehrern gleicher ethnischer Herkunft unterrichtet wurden [mehr]

Mädchen werden gefördert, Migranten werden gefördert – hierbei ist von Mädchenfokussierung noch  keine Rede – und wo bleibt die Förderung unsere Jungs? Sind diese dafür nicht würdig genug? Sogar zum Abitur gibt es Extra-Förderung für Migranten, damit diese es einmal leichter in ihrem Leben haben. Leider ist es kein Trost, zu wissen, das sich die Vernachläsigung unserer Jungs irgendwann bitter rächen wird.
Da möchte ich am liebsten vor lauter Wut
knueppel

Link
Pressemitteilung der Stiftung Mercator zur o.g. Studie
Kurzfassung der Studie
Pressemitteilung der Stiftung Mercator – Mit Förderunterricht zum Abitur

Bundeskabinett beschließt Eckpunkte zur Bekämpfung der Kinderpornografie im Internet

vdl-portraet-kinderschutzkonferenzDas Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend setzt beim Kampf gegen Kinderpornografie im Internet weiter auf das Instrument von Zugangssperren („Access Blocking“).

Alle deutschen Internet-Zugangsanbieter sollen in die Pflicht genommen werden

Gleichzeitig hat das Bundeskabinett Eckpunkte für die Bekämpfung der Kinderpornografie im Internet beschlossen. Damit dokumentiert die Bundesregierung ihre Entschlossenheit, der Kinderpornografie im Internet den Kampf anzusagen. Nach Schätzungen könnten in Deutschland täglich 300.000 bis 450.000 Zugriffe geblockt werden [mehr]

Ein weiterer Bericht zur Vorgehensweise der Ministerien, des BKA und anderer Institutionen bereite ich in einem neuen Beitrag auf.

Links
BMFSFJ: Eckpunkte zur Bekämpfung der Kinderpornografie im Internet
BMFSFJ: Fragen und Antworten zu Zugangssperren im Internet (Access Blocking)
Spiegel Online – Regierung beschließt Eckpunkte für Web-Sperrgesetz
Zeit.de – Mediengesetz Regierung beschließt Sperre von Kinderpornoseiten

Kampf gegen Kinderpornos – Gesetz noch vor dem Herbst

Im Ringen um ein Gesetz gegen Kinderpornografie hält Bundesjustizministerin Brigitte Zypries eine Regelung noch vor der Bundestagswahl für möglich. Sie sagte der „Passauer Neuen Presse“: „Wenn man es wirklich will, kann man sehr zügig eine Regelung finden. Ich bin da sehr zuversichtlich. Die Vorarbeiten sind gemacht.“

Vor dem Hintergrund ihres Streits mit Familienministerin Ursula von der Leyen sagte Zypries: „Die Familienministerin sieht inzwischen ein, dass es eines gesonderten Gesetzes zur Verhinderung des Zugangs auf kinderpornografische Seiten im Netz bedarf. Deshalb hat sie Eckpunkte für das Gesetz vorgelegt, über die wir heute im Bundeskabinett beraten und entscheiden werden.“ [mehr]

Telekom stellt sich noch quer

[..]Grundsätzlich hat sich Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble ebenso wie Zypries gegen eine strengere Internet-Zensur – mit Ausnahme der Kinderpornografie – ausgesprochen. Schäuble sagte der ARD: „Bei der Kinderpornografie besteht jetzt Handlungsbedarf und Handlungsmöglichkeit.“ Mit Blick auf den Amoklauf von Winnenden betonte er: „Das andere muss ein bisschen gründlich diskutiert werden, deswegen möchte ich es auch nicht vermischen.“ Zypries warnte vor hektischem Aktionismus: „Wir machen ein Gesetz zur Verhinderung der Nutzung von Kinderpornografie im Internet, so muss der Titel sein. Wir dürfen jetzt nicht anfangen, das Telemediengesetz oder andere Gesetze zu ändern.“ [mehr]

Warten wir also ab, welche Beschlüsse heute im Bundestag ausgearbeitet werden. Am Abend müßte es bereits ein Vorabprotokoll der heutigen Plenarsitzung geben. Sollte das zutreffen, werde ich dieses noch (in Teilen) veröffentlichen.

Link
wgvdl-Forum: Weitere (techniche) Informationen

Ursula von der Leyen zu Internetsperren wegen Kinderpornografie

Wenn man den Missbrauch von Kindern ächten wolle, dürfe man nicht so tun, als sei das Internet ein „Ozean der Rechtslosigkeit“. Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen fordert zum Handeln auf, gegen die Verbreitung von Kinderpornografie im Netz.

FAZ: Kritiker aus der Internetwirtschaft führen an, es gehe ihnen nicht nur um geschäftliche Interessen, sondern um die Sorge vor Zensur im Internet.

von der Leyen: Diese Sorge ist unbegründet.

Wer’s glaubt, wird selig…

von der Leyen: Wir haben von Anfang an deutlich gemacht, dass es ausschließlich um die Sperrung von Kinderpornographie geht. Ein zweites Argument, das immer wieder vorgeschoben wird, sind technische Hürden.

Hier hat sich unsere Ursel wohl versprochen und meinte bestimmt „gesetzliche“ Hürden 😉

von der Leyen: Wenn man sieht, dass Internetanbieter in den skandinavischen Ländern, in der Schweiz, England und sogar in Italien das technisch beherrschen, dann muss man sich fragen, ob wir in Deutschland dazu nicht fähig sind.

Vielleicht sollte sie Herrn Schäuble fragen, wieso das BKA angeblich so unfähig ist.

von der Leyen: Die meisten Anbieter sind kooperativ. Diejenigen, die, aus welchen Gründen auch immer, eine Blockadehaltung einnehmen, schmeißen eine Nebelkerze nach der anderen.

Ach.. und Frau von der Leyen wirft nicht mit Nebelkerzen…

FAZ: Was mögen das für Gründe sein?

von der Leyen: Das ist völlig diffus. Es gibt da die Vorstellung, die Freiheit des Internets bedeute, dass das Internet ein rechtsfreier Raum sei. Aber es kann kein rechtsfreier Raum sein.

Das Grundgesetz durch Zugangssperren verletzten, soll aber möglich sein oder habe ich da etwas falsch verstanden? In diesem Zusammenhang möchte ich noch an den traurigen Fall eines Vaters erinnern, der sich und seinen Sohn umgebracht hatte. Dieser Vater besaß eine Domain und hatte seinen Fall akribisch dokumentiert. Innerhalb von 24 Stunden nach der Tat war nicht nur die Domain gelöscht, selbst bei Google-Cache konnte man nichts mehr finden. Diese Geschichte kann man im paPPa.com-Forum finden.

Die Freiheit der Kommunikation, die im Übrigen grundrechtlich durch unsere Sperrungen nicht berührt wird, kann kein höheres Gut sein als die Würde eines Menschen und die Unverletzlichkeit eines Kindes. Das andere ist, dass dies einer der größten Märkte der organisierten Kriminalität ist, wie der Verband Bitcom selbst sagt. Das heißt, da stehen mächtige Geldinteressen dahinter, und deshalb wird diese Auseinandersetzung mit so harten Bandagen geführt [Bundesregierung]

Ich kann mir nicht vorstellen, das es so viele Konsumenten von Kinderpornos gibt, wie es immer wieder dargestellt wird. Ich vermute eher, das man hier 1. ein Thema gefunden hat, welches automatisch mit Männer verbunden wird, da diese hauptsächlich Pornografie konsumieren. Pornografie = Kinderpornografie = Mann = Täter. Man muss Männer als Täter noch nicht einmal erwähnen, bei den meisten steht von vorn herein fest, wer die Tätergruppe ist. 2. glaube ich, das dieses Thema eines der wenigen ist, wo man sich des Rückhaltes der Bevölkerung gewiss ist, denn wer will schon mit Kinderpornografie in Verbindung gebracht werden?
Durch Häufung der Medienberichte und dem Interview von UvdL in der FAZ habe ich mich kundig gemacht und bin einigen Quellen nachgegangen, die ich unten verlinken werde.
Ich habe mich immer wieder gefragt, warum es unseren Politikern – allen voran Ursula von der Leyen und Wolfgang Schäuble – nicht möglich sein soll, adäquat etwas gegen entsprechende Domains zu unternehmen. Ursula von der Leyen sagt dazu in der FAZ folgendes:

FAZ: Wann und wie sind Sie darauf gekommen, diesen Vorstoß im Wahljahr zu unternehmen?

von der Leyen: In der Vorbereitung einer internationalen Konferenz zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung in Rio, die im November stattgefunden hat. Da ist mir zum ersten Mal klargeworden, was eigentlich Kinderpornographie ist. Ich habe das Ausmaß des Grauens vorher nicht gekannt.

Frau von der Leyen, es hat sie vorher schlicht nicht interessiert, da Frauenbelange in ihrem Ministerium von je her wichtiger waren als Kinderbelange.

von der Leyen: Mir war nicht klar, dass die Kinder vor laufender Kamera geschändet werden, sie zum Teil getötet werden, die Schreie der Kinder im Internet hörbar sind. Dass diese bewegten Bilder in Massen im Internet gezeigt werden. Und mir war bis zu diesem Zeitpunkt nicht klar, dass europäische Länder um uns herum, aber auch Kanada und Neuseeland seit Jahren dagegen kämpfen und an uns vorbeigezogen sind.

Andere Länder haben dagegen etwas unternommen und Frau von der Leyen hat nichts davon gewußt?

von der Leyen: Sie haben die Internetsperren eingebaut, mit großem Erfolg. Und sie kooperieren miteinander, indem sie Quellen schließen und den Internetblock einsetzen. Nachdem ich auch gesehen habe, dass das BKA seit Jahren mit den Internetanbietern verhandelt und nicht vorankommt, war für mich klar: Hier muss einer das beherzt durchfechten.

Wieso fällt es anscheinend so schwer, beim Wissen um eine Domain den Provider anzuschreiben und eine Sperrung der Seite zu verlangen, schließlich ist Kinderpornografie ein Straftatbestand? Bei etlichen rechtsradikalen Webseiten sind Sperrungen bisher doch auch erfolgreich betrieben worden.

von der Leyen: Und ich mache auch deutlich, ob Wahljahr oder nicht: Ich werde im nächsten Bundestag sitzen, und damit ist das Thema nicht vom Tisch.

Ui… das ist ja schon fast ein Drohung oder?

FAZ: Hätte also der Innenminister viel früher etwas tun müssen?

von der Leyen: Es hätten alle Beteiligten bei diesem Thema früher aufwachen müssen, auch die Familienministerin. Mir ist einfach nicht klar gewesen, dass wir eine Handlungsmöglichkeit seit Jahren sträflich liegenlassen.

Frau Ministerin, wenn man sich fast ausschließlich um Frauenbelange kümmert, dann bleibt für Kinderbelange nicht mehr so viel Zeit übrig, denn auch ihr Tag hat nur 24 Stunden.

von der Leyen: Mir war nicht klar, dass die Kinder vor laufender Kamera geschändet werden, sie zum Teil getötet werden, die Schreie der Kinder im Internet hörbar sind. Dass diese bewegten Bilder in Massen im Internet gezeigt werden. Und mir war bis zu diesem Zeitpunkt nicht klar, dass europäische Länder um uns herum, aber auch Kanada und Neuseeland seit Jahren dagegen kämpfen und an uns vorbeigezogen sind.

So so… in Massen sind diese Bilder und Filme vorhanden. Mir ist so etwas noch nicht begegnet, noch nicht einmal normale Pornos. Desweiteren gibt Frau von der Leyen zu, geschlafen zu haben und das, obwohl einige westliche Länder da bereits sehr aktiv sind. Ein Armutszeugnis sondergleichen. Leider befürchte ich, das sie mit dieser Argumentation bei vielen Leuten Punkte sammeln kann.

Nun ja, wenden wir uns anderen Argumentationen zu. Durch diverse Links bin ich auf der Homepage von CareChild gelandet, die einen Versuch – kinderpornografische Seiten zu schließen – nicht nur unternommen, sondern auch erfolgreich durchgezogen haben. Ich zitiere:

Beschämendes Ergebnis
Das Ergebnis ist beschämend für die Politik, insbesondere für Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble. Die Deutsche Sperrliste wird zu grossen Teilen identisch mit der Liste der anderen Länder sein, insbesondere was die Qualität der Seiten angeht. Das diese so leicht und mit derart geringem Aufwand aus dem Netz zu fegen sind, sollte nachdenklich stimmen.

Denn dies hätte letztendlich schon längst in Angriff genommen werden können, statt sich mit naiven Zensurwünschen und der Präsentation brutaler Kinderpornos vor Journalisten und Providern noch vor der Wahl profilieren zu wollen. An dem eigentlichen Problem der kommerzialisierten Kinderpornografie ändert dies alles ohnehin nichts. Diese ist weder von Zensur und Sperrlisten beeinflussbar noch von der schnellen Abschaltung durch Informationen an Provider. Dafür funktionieren die Abläufe und Methoden der überaus gut organisierten kriminellen Strukturen einfach zu gut.

Besser hätte ich es nicht erklären können 😉

Auch der Jurist Thomas Stadler hat sich in seinem Blog mit diesem Thema beschäftigt.

Wenn man zudem berücksichtigt, dass ein ganz erheblicher Teil der Server, auf denen sich nach verschiedenen Sperrlisten kinderpornografisches Material befindet, in der EU und den USA stehen, verstärkt sich der gewonnene Eindruck. Die Behörden könnten die Kinderpornografie im Netz effektiv bekämpfen, tun es aber nicht.

Warum wohl nicht? Weil unsere Regierung ohne solche Fälle gesetzlich keine Zensur implementieren könnte! Weiter schreibt Herr Stadler:

Solange deutsche Staatsanwälte Blogger verfolgen, die Links auf ausländische Sperrlisten setzen und Frau von der Leyen sich mit einheimischen Zugangsprovidern über sinnlose Netzsperren streitet, können sich die Täter wohl wirklich einigermaßen sicher fühlen.

Richtig! Würde Frau von der Leyen mit der gleichen Vehemenz gegen Provider vorgehen, wie sie in der Öffentlichkeit über dieses Thema „diskutiert“, wäre dieses womöglich schon vom Tisch. Aber… dann gäbe es ein Wahlkampfthema weniger und das ist die Krux an der Geschichte.

Der Versuch von Care Child zeigt, dass die deutsche Politik und die Sicherheitsbehörden handeln könnten, es aber nicht tun. Frau von der Leyen versucht eine Straße zu sperren, während die Navis der Täter die Ausweichroute bereits vorgeben. Vielleicht sollte die Ministerin sich endlich mit den Fakten befassen und solche Maßnahmen fordern und veranlassen, die tatsächlich dem Schutz der Kinder dienen.

Statt effektiv vorzugehen, gibt sie vor, ihr gehe es um die Kinder! Ich gestehe allerdings, das ich ihr das sogar abnehme, denn immerhin hat sie selber Kinder. Ich kreide ihr allerdings an, das sie dieses Thema weder in der Vergangenheit, noch aktuell ernst genug nimmt, da Frauenbelange stets wichtiger waren/sind.
Eine weitere Vermutung von mir ist allerdings und die trifft vermutlich am ehesten zu, das Frau von der Leyen keine Ahnung hat, wovon sie spricht und damit meine ich nicht die Kinderpornografie als solches.
Die Mitarbeiter des Innenministerium werden vermutlich dazu grinsen und lassen in diesem Fall ihrer Kollegin großzügig den Vortritt. Auf diese Weise erreicht Herr Schäuble u.U. das, was er auf anderen Wegen nicht erreichen konnte. Lassen wir bei diesem Thema ebenso großzügig Frau Zypries den Vortritt.

Links
Internetzensur: CareChild-Versuch blamiert Deutsche Politiker
Thomas Stadler: Kinderpornografie im Web kann effektiv bekämpft werden
Bundestag Gutachten zur Filterung
wgvdl-Forum: Zugangssperren im Internet gegen Kinderpornografie

Jugendamt Münster auf der Anklagebank

Prozessbeobachter gesucht Münster für Sascha Do 02.04.2009 10 Uhr

Herzliche Einladung zur mündlichen Verhandlung – die besten Beobachtungen des innersten eines Jugendamtes erfolgen naturgemäß in aller Öffentlichkeit. Die Öffentlichkeit ist der beste Schutz!

am Do 2. April 2009 um 10.00 Uhr, Raum 126

Verwaltungsgericht Münster
Piusallee 38

48147 Münster
Tel. (0251) 597-258/-658
Fax (0251) 597-200

Klage Az. 6 K 1929/07

Familie E. gegen Oberbürgermeister der Stadt Münster (Jugendamt)

Hauptstreitgegenstand ist eine im Mai/Juni 2007 versuchte Kindeswohlgefährdungsanalyse nach § 8a Abs. 1 SGB VIII des Jugendamtes der Stadt Münster und weiterer im Nachhinein aufgedeckter Rechtsverstöße, welche früher unter Aktenzeichen 1 K 1135/08, 6 K 1229/08, 6 K 1230/08, 6 K 1231/08 und 6 L 14/08 geführt worden sind.

Der Vorsitzende Richter Labrenz, der die Klage als Einzelrichter führen wird, sieht sich schon mit einer Rüge der Verletzung von Art. 6 Abs. 2 Satz 1 GG und Art. 8 EMRK konfrontiert. Der Vorsitzende Richter Labrenz hält es entgegen des Wortlautes von Art. 8 Abs. 2 EMRK für unbedenklich, wenn das Jugendamt auch ohne gesetzlicher Grundlage Eingriffe in das Familienleben tätigt solange sie nicht unverhältnismäßig sind. Auch diesbezüglich verspricht die Verhandlung spannend zu werden.

Dieser Fall wird Einblick in die Arbeit des System Jugendamt geben und verständlich machen, wie politische Fehler im System Jugendamt (z.B. keine Fachaufsicht) dazu führen, dass sich Jugendamtsmitarbeiter schizophren [1] verhalten.

Um zahlreiche Prozessbesucher wird gebeten.

Alles Gute – Sascha

Einen Kommentar zu einem unbekannten Fall zu schreiben, unterlasse ich, zu vielschichtig ist die Problematik. Das Jugendamt im allgemeinen ist mir allerdings ein Dorn im Auge, ein Behörde ohne Kontrollfunktion, die ergo schalten und walten kann, wie sie will. Leider gibt es immer noch zu viele Richter, die wegen Arbeitsüberlastung keine Zeit haben, sich ein persönliches Bild zu machen und deshalb Urteile fällen, die man in vielen Fällen zumindest haarsträubend nennen kann. Nicht das Wohl der Kinder steht im Mitelpunkt, sondern meistens das der Mütter.
Es wäre schön, wenn einige dem Aufruf folgen würden, damit die Staatsmacht und hier insbesondere das Jugendamt nicht dem Glauben verfällt, wir würden uns für ihre Aktivitäten nicht interessieren.

Link zum Fall Sascha