Wer glaubt, dass das Ende der Fahnenstange beim Feminismus erreicht sei, muss sich immer wieder eines besseren belehren lassen. Ich bin gestern im Zuge der Petition zur Jungenförderung auf einen Beitrag über progressive Mädchenpädagogik gestoßen, der mich zunächst einmal sprachlos gemacht hat. Was in diesem Artikel zur Diskussion kommt, kann man nur noch als Bösartigkeit bezeichnen und zeigt das Wesen des Feminismus in seiner Abartigkeit.
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Petition zur Förderung von Jungen
Dr. Bruno Köhler, ehemaliger Vorstandsvorsitzender von MANNdat, Dr. Alexander Ulfig und Kevin Fuchs haben eine gemeinsame Petition für mehr Jungenförderung auf Cuncti verkündet. In dieser Petition werden die elementaren Schwächen der derzeitigen Bildungspolitik mit dem Fokus auf Jungen aufgeführt und entsprechende Forderungen gestellt.
Beschneidung von Jungen soll erlaubt bleiben
Nachdem in der Vergangenheit die Artikel von Beschneidungsbefürworter in den Systemmedien überwogen haben, scheint langsam eine Wende einzutreten. Nachdem die Bundesregierung einen Gesetzentwurf vorgelegt hat, in der sämtlichen Forderungen von Juden und Moslems nachgegeben wurde, hat Marlene Rupprecht von der SPD sich auch dieses Mal wieder lautstark zu Wort gemeldet.
Jungen- und Mädchengenitalverstümmelungen vergleichbar
In beinahe jedem Artikel der Leitmedien zum Thema Beschneidung wird auf die angeblich wesentlich schlimmere Genitalverstümmelung der Mädchen aufmerksam gemacht. Wie man auf die Idee kommen kann, die Qualen und Schmerzen von männlichen Babys und auch die der größeren Jungen, derart zu bagatellisieren, ist schlicht unbegreiflich.
Satirebild zur Beschneidungsdebatte
Petitionen-Briefaktionen gegen Beschneidung
Ritalin für „schwierige“ Jungen
Ritalin gegen ADHS
Wo die wilden Kerle wohnten
Ritalin ist eine Pille gegen eine erfundene Krankheit, gegen die Krankheit, ein schwieriger Junge zu sein. Immer mehr Jungs bekommen die Diagnose. Die Pille macht sie glatt, gefügig, still und abhängig.
Jeder zehnte Junge in Deutschland ist krank. Zu wild und zu laut. Er testet ständig Grenzen. Er kann in der Schule nicht stillsitzen, ist ungeduldig, kann sich nicht konzentrieren, er wird wütend und aggressiv. Er stört. Er provoziert, obwohl er es nicht will, er fühlt sich missverstanden. Er bekommt schlechte Noten. Er ist schwierig und anstrengend für Eltern und Lehrer, so schwierig, dass er irgendwann beim Kinderarzt sitzt und die Diagnose bekommt: ADHS, das Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndrom. Dann ist der Junge nicht mehr schwierig, sondern krank.[..] FAZ
Ein lesenswerter Beitrag. Apropos Jungen: Auf Stadtmensch-Chronicles ist vor ein paar Tagen ein schöner Artikel erschienen, in welchem von der Heldentat eines kleinen Jungen berichtet wird 🙂
Jungenarbeit ist eine Idee der Frauenbewegung
Das meint zumindest Chantal Louis von der Emma. Man fragt sich natürlich, was Feministinnen unter Jungenarbeit verstehen? Wenn allerdings die gegenwärtigen Bildungsergebnisse als Erfolg der Frauenbewegung angesehen werden, dann muss man sich doch unweigerlich die Frage stellen, wieso die mehrheitlich im Schulsystem arbeitenden Frauen so schlechte Ergebnisse produzieren?
In diesem Zusammenhang fiel mir ein Lehrbuch zur Erzieherinnenausbildung ein, worüber ich im vorigen Jahr einen Beitrag verfasst habe. Das Resümee lautete: Männer werden in Lehrbücher als gewalttätige Patriarchen dargestellt; und das soll keine Auswirkungen auf Jungen haben?
Freisings Hexen waren Jungen
Der Historiker Rainer Beck hat sich der im Bayerischen Hauptstadtarchiv München liegenden Vernehmungsprotokolle und Dokumentationen eines der letzten deutschen Hexenprozesse angenommen. In 10 Jahren hat er ungefähr 350 Verhörprotokolle untersucht, die teilweise bis zu 250 Fragen enthielten. Das Buch¹ enthält ungefähr 1.000 Seiten, woraus man ableiten kann, dass Rainer Beck sich dieser historischen Protokolle akribisch angenommen hat.
Gestolpert bin ich über dieses Thema durch einen TAZ-Beitrag, in dem es hieß: Vor allem Kinder waren die Opfer eines der letzten deutschen Hexenprozesse. Das hat mich neugierig gemacht, weshalb ich ein wenig recherchiert habe.
Netzwerk Jungenpädagogik neu eröffnet
Die Macher von Agens, Manndat und den Webjungs haben ein Netzwerk Jungenpädagogik ins Leben gerufen. Es richtet sich an alle, die an einer parteilichen Jungenpädagogik Interesse haben. Hier einige Fakten aus dem “Wir über uns”.
Netzwerk Jungenpädagogik
Das geschlechterspezifische Bildungsgefälle zuungunsten der Jungen nimmt stetig zu. Die männliche Jugendarbeitslosigkeit ist deutlich höher als die weibliche (um über 60% im März 2010) – Tendenz steigend. Gewalt gegen Jungen findet in unserer Gesellschaft noch zu wenig Aufmerksamkeit. Dies sind nur wenige Beispiele für zunehmend schwieriger werdende Zukunftsperspektiven von Jungen.[..] WebJungs
Defizite von Jungen und Männern wissenschaftlich aufgearbeitet
Der verunsicherte Mann
Ein Modernisierungsverlierer
Ein Gespräch mit dem Väterforscher Matthias Franz. Von Jürgen Liminski
[..]Beunruhigt zeigte sich die Publizistik vor einiger Zeit allerdings über das schlechte Abschneiden von Jungs in der Schule und in der Ausbildung, und schnell war man mit neuen Fragen und Bildern zur Hand.
[..]Matthias Franz nennt das Beispiel Lebenserwartung. Das werde „in erster Linie determiniert durch den Sozialstatus. Zwischen Oberschichtangehörigen und Angehörigen eines niedrigen Sozialstatus beträgt die unterschiedliche Lebenserwartung zehn Jahre, zwischen Männern und Frauen beträgt sie fünf Jahre. Die Oberschichtfrau lebt heute bei uns 15 Jahre länger als der Unterschichtmann.
Jungenfeindlichkeit in der Realität
Jungen sollen auf dem Weg zur Schule weniger gefährdet sein als Mädchen. Im eingestellten Video muss ein Junge einen von der Polizei als gefährlich eingestuften Weg zu seinem Gymnasium mit dem Fahrrad fahren, während die Mädchen mit dem Bus fahren dürfen. Aus verkehrstechnischer Sicht wäre keine Gefährdung vorhanden, aber unter dem kriminologischen Aspekt könnte es evtl. eine höhere Gefahr für Mädchen gegeben.
Gleichberechtigung – Auch für Jungen
Der nachfolgende Artikel listet Punkte zum Thema Jungenbenachteiligung auf, die für die meisten Leser nicht neu sind. Interessant sind allerdings die Kommentare in der ZEIT, denn in einem der ersten wird direkt Gejammer und Selbstmitleid angeprangert. Wenn aber beinahe täglich Artikel über Benachteiligungen von Frauen erscheinen, dann ist das kein Gejammer? Nimmt man noch die milliardenschwere Frauenförderung dazu, dann kann man die Kommentare nur noch als absurd bezeichnen.
Jungenpolitik beinhaltet, was Mädchen denken?
Wer auch immer geglaubt haben mag, der vom Frauenministerium eingesetzte Jungenbeirat würde sich ausschließlich für Jungen einsetzen, wurde arg getäuscht. Neben dem sammeln von Erkenntnissen über Lebensentwürfe männlicher Jugendlicher, wird auch das Denken der Mädchen über Geschlechterentwürfe erforscht. Entsprechend umgekehrte Maßnahmen bei Mädchenstudien bleiben vermutlich ein Wunschtraum.
Massenbeschneidungen von Jungen sind politisch gewollt
Wie schon mehrfach in diesem Blog zum Thema Genitalverstümmelung berichtet, sind (weltweit) weder Politiker, noch Behörden oder Organisationen daran interessiert, grausame Beschneidungen von Jungen anzuprangern und zu ächten. Da werden stattdessen Gesetzesänderungen in Deutschland beschlossen und für weibliche Genitalverstümmelung Zusatzparagraphen eingeführt. Zu dem Tabuthema Genitalverstümmelung bei Jungen hat MANNdat ein Informationspapier heraus gebracht.
MANNdat: Zehn Jahre Ausgrenzung von Jungen gehen zu Ende
MANNdat e.V. : Zum ersten Mal in der 10jährigen Geschichte des Zukunftstages dürfen Jungen am 14. April dieses Jahres bundesweit daran teilhaben. In einem Brief an die Bundesjugendministerin Schröder (CDU) dankt ihr MANNdat e.V. für die Entscheidung, die Ausgrenzung von Jungen zu beenden und aus dem Girls-Day endlich einen bundesweiten Girls´- & Boys´Day zu machen.
Zwangsbeschneidung eines Jungen
Es gibt Dinge im Leben, die kann man kaum beschreiben, wenn man sie nicht selbst erlebt hat. Nachfolgender Bericht gehört in diese Kategorie. Eindringlich wird im Beitrag geschildert, wie ein 3 Tage altes Baby auf eine Beschneidung im Krankenhaus ohne Betäubung reagiert.
Im Anschluss an diesen Beitrag wird im verlinkten Forum noch jede Menge über die Vermarktung der Vorhaut in der Kosmetikbranche geschrieben.
Authentischer Bericht einer Mutter zum Thema Zwangsbeschneidung
Bildungsbericht belegt Jungenverliererpolitik
MANNdat e.V. • 07.07.2010
Der aktuelle nationale Bildungsbericht 2010 bestätigt, was viele Verantwortliche aus Politik und Bildungswesen ignorieren oder sogar zunehmend leugnen, nämlich dass Jungen die Bildungsverlierer sind und bleiben.
Die Zahl der männlichen Jugendlichen ohne beruflichen Abschluss stieg von 11,8 zu 16,6% deutlich an. Auch von der Auflösung von Ausbildungsverträgen sind vor allem männliche Jugendliche mit maximal Hauptschulabschluss betroffen. Im Gegensatz zu jungen Frauen ist eine Stagnation bei den Hochschulabschlüssen zu verzeichnen. Der relative Männeranteil bei Universitätsabschlüssen beträgt nur noch 40%, Tendenz fallend.
Der Schule gelingt es nach wie vor nicht, Jungen geschlechterspezifisch zu integrieren. So nehmen die geschlechterspezifischen Nachteile der Jungen in der Lesekompetenz von 10-Jährigen hin zu 15-Jährigen deutlich zu. Während der Schulzeit vergrößern sich die geschlechterspezifischen Nachteile von Jungen also sogar noch.
Obwohl der Bildungsbericht versäumt, die geschlechterspezifischen Unterschiede in der frühkindlichen Entwicklung späterer schulischer Grundkompetenzen detailliert zu betrachten, wie z.B. Motorik oder Sprachfähigkeit, ist sein Ergebnis eindeutig: „Besondere Aufmerksamkeit sollte künftig den Jungen zukommen, die an Förderschulen stark überrepräsentiert sind.“
Dies ist allerdings eine Forderung, die schon seit 10 Jahren erfolglos an die Bildungspolitik herangetragen wird. Dr. Bruno Köhler von MANNdat: „Immer noch wird jeder Junge, der im Bildungswesen scheitert, weniger als Problem, sondern eher als positiver Gradmesser einer Geschlechterpolitik verstanden, die sich immer noch ausschließlich auf die ‚Frauenfrage‘ beschränkt.“
Mit größeren Problemen bei der Gewinnung von Ausbildungsnachwuchs rechnen die Experten in männerunterrepräsentierten Berufsbereichen, wie bei den „Gesundheits- und Sozialberufen“, den „künstlerischen, Medien-, geistes- und sozialwissenschaftlichen Berufen“ und bei den „Gastronomieberufen“. Während aber bei Technikberufen Frauenförderung selbstverständlich ist, bleibt eine Empfehlung zur Erhöhung des Männeranteils in diesen Berufen aus. Auch der geringe Männeranteil in pädagogischen und erzieherischen Berufen wird vom Bildungsbericht nicht weiter analysiert, sondern eher als gottgegebene Selbstverständlichkeit zur Kenntnis genommen. Die Geschlechterpolitik bleibt damit weiterhin doppelzüngig.
Gefunden unter MANNdat e.V. „Akuelles“
WikiMANNia: Bildungsmisserfolg der Jungen • Jungenbildung
Die Schlusslichter bei Jungenförderung
MANNdat Pressemitteilung: Freiburg und Heidelberg sind Schlusslichter bei Jungenförderung
In diesem Jahr, zehn Jahre nach Einführung des bundesweiten Zukunftstages für Mädchen, führt Baden-Württemberg zum ersten Mal parallel zum Girls‘ Day flächendeckend einen Boys‘ Day durch, an dem Jungen geschlechteruntypische Berufsbereiche vorgestellt werden sollen.
Betrachtet man die Aktionslandkarte der zentralen Boys‘ Day-Datenbank von Baden-Württemberg mit Stichtag vom 5. April 2010, zeigen sich deutliche Unterschiede in der Beteiligung zwischen den Kommunen. Der Vergleich der neun Großstädte in Baden-Württemberg ergibt für Karlsruhe etwa 60, für Mannheim, Heilbronn und Pforzheim jeweils etwa 30, Stuttgart und Reutlingen jeweils etwa 25 und Ulm etwa 10 angebotene Praktikumsplätze. Schlusslichter mit lediglich zwei bzw. einem Platz sind Freiburg und Heidelberg.
Fast jeder 10. Junge ohne Migrationshintergrund und fast jeder 4. Junge mit Migrationshintergrund verlässt heute die Schule in Deutschland ohne einen Abschluss. Die männliche Jugendarbeitslosenquote ist in manchen Regionen um über 40% höher als die weibliche. Der nationale Bildungsbericht 2008 bestätigt, dass das Risiko für Jungen und junge Männer, im Bildungssystem zu scheitern, nach wie vor zunimmt. Die Shell-Jugendstudien zeigen zunehmend schlechtere Zukunftsperspektiven für Jungen und männliche Jugendliche. Jungenförderung ist deshalb dringend notwendig, das Thema ist aber noch nicht überall angekommen.
„Die zunehmenden Bildungsmisserfolge von Jungen werden oft nicht als Problem erkannt, sondern mehr als positive Rückmeldung einer einseitigen Mädchenförderung gesehen“, meint Dr. Bruno Köhler von MANNdat, einem Verein, der sich für Jungenförderung stark macht [PDF]
In diesem Zusammenhang möchte ich noch auf einige Threads im Forum Männerrechte von MANNdat aufmerksam machen, die ich sehr informativ fand.
Männerrechte-Forum: Koedukativer Unterricht schadet Jungen
Männerrechte-Forum: Die Jungen sind selber schuld
Männerrechte-Forum: Woher kommen denn eigentlich die Bildungsmängel?
WikiMANNia: Jungen • Jungenbildung• Bildungsmisserfolg der Jungen
Wichtig ist eine männliche Hauptfigur
MANNdat Interview: Autorin Charlotte Habersack gibt Tipps für lesefaule Jungs
MANNdat: Sie sind bekannt als Autorin verschiedener Mädchenbücher und Mitautorin von Sachbüchern. Mit „Feuerfalle Kran“ und „Der Geisterzug“ erschienen von Ihnen hervorragende Bücher, mit denen Sie auch gezielt Jungen ansprechen wollen. Was hat Sie persönlich dazu motiviert?
Charlotte Habersack: Eines Tages habe ich in der Zeitung von einem Bauarbeiter gelesen, der auf einem brennenden Kran gefangen saß und nicht mehr herunter konnte. Mein Neffe, ein echter Lesemuffel, saß plötzlich neben mir und wollte alles ganz genau wissen. Er wich mir nicht von der Seite, bis ich ihm den ganzen Artikel vorgelesen hatte. Da war mir klar: Das sind die Geschichten, die lesefaule Jungs fesseln! Wahre Geschichten von Menschen, die in brenzlige Situationen geraten, sich aber selbst daraus befreien können. Kurz darauf ist die “Feuerfalle Kran” entstanden. Ich habe mich so weit wie möglich an die Fakten gehalten, nur dass in meinem Buch kein Bauarbeiter, sondern ein neunjähriger Junge die Geschichte erlebt [mehr]
Ein aus meiner Sicht interessantes und lesenswertes Interview.
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