Jungenpolitik beinhaltet, was Mädchen denken?

Wer auch immer geglaubt haben mag, der vom Frau­en­mi­nis­te­ri­um ein­ge­setz­te Jun­gen­bei­rat wür­de sich aus­schließ­lich für Jun­gen ein­set­zen, wurde arg ge­täuscht. Ne­ben dem sam­meln von Er­kennt­nis­sen über Le­bens­ent­wür­fe männ­li­cher Ju­­gend­­li­­cher, wird auch das Den­ken der Mäd­chen über Ge­schlech­ter­ent­wür­fe er­forscht. Ent­spre­chend um­ge­kehr­te Maß­­nah­­men bei Mäd­­chen­­stu­­dien blei­ben ver­mut­lich ein Wunsch­traum.

Konstituierende Sitzung des Beirats Jungenpolitik
Um eine zeitgemäße Gleichstellungspolitik wirkungsvoll zu gestalten, hat Bundesfamilienministerin Kristina Schröder einen Jungenbeirat ein­ge­setzt. Die ers­te Sit­zung fand in An­we­sen­heit des Par­la­men­ta­ri­schen Staats­se­kre­tärs Dr. Her­mann Kues am 26. Mai statt. Der Bei­rat soll Er­kennt­nis­se zu den Le­bens­ent­wür­fen von männ­li­chen Ju­gend­li­chen sam­meln und in ei­nem Ab­schluss­be­richt zu­sam­men­fas­sen [..]

Für je­de ge­fühl­te Be­nach­tei­li­gung von Frau­en gibt es ei­ne ei­ge­ne Web­sei­te, aber nicht für die­ses The­ma. Man ver­weist lie­ber auf „Neue We­ge für Jungs“ und glaubt an­schei­nend, da­mit sei­ner Pflicht nach­ge­kom­men zu sein.

Die begleitende Forschung beleuchtet daneben aber auch, was gleich­al­tri­ge Mäd­chen über Ge­schlech­ter­rol­len den­ken [..] BMFSFJ

Man kann sich nur immer wieder wundern! Begleitende Forschung von Jungen und Männer bei Mädchen- und Frauenthemen gibt es nicht. In diesem Zusammenhang wird gerne auf die besondere Benachteiligung verwiesen. Des weiteren wird oft feh­len­des Datenmaterial von Jungen und Männer bemängelt, was eine Ver­nach­läs­si­gung von ent­spre­chen­den Stu­dien be­grün­det. Das Jungen- und Männerpolitik tat­säch­lich et­was an­de­res beinhaltet, wurde in diesem Blog bereits hin­rei­chend do­ku­men­tiert.

Stichwort Schule: Jungen und Mädchen sollten dort in­di­vi­du­ell ge­för­dert wer­den. Das ge­schieht aber gerade in der Bild­ung schon lan­ge nicht mehr, denn diese wurde durch und durch feminisiert. Obwohl das Bil­dungs­mi­ni­ste­ri­um schon vor Jahren festgestellt hat, das Jun­gen in der Schu­le be­nach­tei­ligt wer­den, behauptet die Ge­werk­schaft Er­zie­hung und Wis­sen­schaft in einer so­ge­nann­ten Stu­die, das dem nicht so sei. Mi­cha­el Klein vom Blog „Kri­ti­sche Wis­sen­schaft – cri­ti­cal science“ hat zu die­sem The­ma meh­re­re Bei­trä­ge ge­schrie­ben und ei­nen Auf­ruf ge­star­tet.

Banale Erkenntnisse von Jungen findet man auch im Internet und deshalb wird stell­ver­tre­tend auf die nach­fol­gen­de Fra­ge ver­wie­sen.

Wieso dürfen Mädchen ihre Freunde Ohrfeigen, aber Jungen ihre Freun­din­nen nicht? Auf Grund der letz­ten Vor­komm­nis­se (bin 13) ha­be ich mich ge­­fragt wa­rum es als nor­mal gilt wen Mäd­chen Jun­gen ohr­fei­gen? Wen wir Jun­gen un­se­re Freun­din­nen ohr­fei­gen wür­den,wür­den wir si­cher­lich an­ge­zeigt wer­den! Wa­rum ist das so? Gutefrage.net

Die Antworten sind echt interessant. Da lernen die Jungen direkt fürs Leben 🙁

3 Kommentare.

  1. Wer geglaubt haben mag, der vom Frau­en­mi­nis­te­ri­um ein­ge­setz­te Jun­gen­bei­rat wür­de sich überhaupt für Jun­gen ein­set­zen, wurde arg ge­täuscht.

    Muss man wohl auch mal so sagen. Wer glaubt schon, dass ein Jungenbeirat vom Frauenministerium etwas anderes als die Interessen von Frauen verfolgen würde. Warum fragt man also die Mädchen nach ihren Vorstellungen von Geschlechterentwürfen? Um die Jungs in die von Mädchen gewünschte und genehme Rolle zu zwängen. Der Beirat erfasst nur den Ist-Zustand der Jungs und das Ziel wohin es gehen soll. Was dabei tatsächlich „begleitende Forschung“ von was ist, darf sich jeder selbst ausmalen.

  2. Die Antworten bei Gutefrage.net fallen zwar wie erwartet aus entsetzen aber doh und zeigen wie indoktriniert die menschen hierzulande sind. Gewalt ist immer ein Ausruck von Primitivität und Hilflosigkeit und kann von keiner Seite akzeptiert werden. Ich habe im GG nachgeschlagen und nirgendwo eine Sonderbehandlung für Frauen bzgl. Gewaltanwendung gefunden wie sie akutell aber gesellschaftlich und juristisch praktiziert wird. Mag sein, das in der Regel die Verletzungen beim Schlagen des Mannes stärker sind als wenn eine Frau zuschlägt, der Straftatbestand bleibt der selbe und nebenbei bemerkt Ausnahmen bestätigen die Regel.

  3. Die Frage danach, weshalb Frauen „dürfen“ und Männer eben nicht, wurde von Hera Lind (genau DER) in einer Fernsehsendung so beantwortet:“ Wenn Männer schlagen, so ist es ein Verbrechen, wenn Frauen schlagen ist es „Kindererziehung“. So paßt eben auch ihr Lebenswandel zu ihrer Auffassung über Erziehungsfragen. Grundsätzlich aber sollte jede/r Geschlagene Recht auf Verteidigung haben.

    Mir fällt beim Vergleich vieler Berichte aber ein anderes Faktum auf: Frauen werden für vergleichbare Delikte wesentlich „sanfter“ abgeurteilt. Die Begründungen dafür gleichen häufig dem Jugendstrafrecht, in dem man Kindern und Jugendlichen noch keine, resp. keine volle Strafmündigkeit zugesteht. Ähnliche Zugeständnisse werden bei psychischen Erkrankungen oder Alkoholdelikten gemacht. Weshalb ist eigentlich noch keine Frauenrechtlerin über diese „Einstufung“ durch die praktische Rechtspflege gestolpert? Immerhin betrifft es doch den zugestandenen Status wenn so viel Fürsorge und Nachsicht gewährt wird. :twistedl: