Archiv nach Schlagworten: Beschneidung - Seiten 2

Beschneidungsgegner in der Regierung mussten Plenum verlassen

Marlene Rupprecht von der SPD hat in einem Tages­schau-Interview eine klare Stellungnahme gegen die Beschneidung abgegeben. Dass aber sogar Regie­rungsmitglieder von einer Abstimmung abgehalten werden, hat mich fast ebenso bestürzt wie etliche Argumente der Befürworter. So werden also Abstim­mungen mehrheitsfähig gemacht. Wenn man sich den Gruppenzwang in der Regierung anschaut, kann man erahnen, welcher Gruppenzwang innerhalb der Religionen herrscht und Wider­sprüche bei einigen Gruppierungen nicht geduldet werden. So wundert es auch nicht, dass viele Eltern, die eine Beschneidung im Grunde genommen ablehnen, diese trotzdem durchführen lassen.

Nachfolgend nun das Interview im Wortlaut zwischen Marlene Rupprecht und Lioba Werrelmann (WDR).

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Satirebild zur Beschneidungsdebatte

Bildquelle: Jacques Tilly / www.giordano-bruno-stiftung.de

Petitionen-Briefaktionen gegen Beschneidung

Nachfolgend verweise ich auf zwei Petitionen und eine Briefaktion, die an die Justizministerin Sabine Leut­heusser-Schnarrenberger, an den Bundespräsidenten Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel gerichtet sind. Sollten weitere Aktionen folgen, werde ich diesen Beitrag aktualisieren.

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Kein neues Gesetz gegen Genitalverstümmelung

hib-Meldung Nr. 159 · 2012_03/2012_159/02

Gesetzgeberischer Handlungsbedarf bei Genitalverstümmelung besteht nicht

Recht/Antwort – 26.03.2012

Berlin: (hib/BOB) Ein zwingender gesetzgeberischer Handlungsbedarf bei Genitalver­stümmelung ergibt für die Bundesregierung derzeit nicht. Sie sei nach geltendem Recht bereits strafbar, betont die Bundesregierung in ihrer Antwort (17/9005) auf eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion (17/8811). Sie stelle eine vorsätzliche oder gefährli­che Köperverletzung mittels einer Waffe oder eines anderen gefährlichen Werkzeugs dar. Ob zusätzlich der Tatbestand der Misshandlung von Schutzbefohlenen erfüllt sei, hänge von den Umständen des Einzelfalls ab, ebenso ob eine schwere Köperverlet­zung wegen Verlustes der Fortpflanzungsfähigkeit vorliegt.

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Femokratie News 214-2011

Ja, wir wollen – die Ehe abschaffen!
Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Inkrafttretens des Lebens­part­ner­schaftsgesetzes erklärt der Bundesvorstand der GRÜNEN JUGEND: „Gegen mas­si­ve Widerstände haben die Grünen mit dem Lebenspartner­schafts­gesetz das Fundament zur rechtlichen Gleichstellung von Lesben und Schwu­len gelegt. Doch auch zehn Jahre später sind wir noch lange nicht am Ziel. Grüne Jugend

Beschneidung in Kalifornien – Doch kein Referendum
Gegner der Beschneidung von Jungen hatten 7.000 Unterschriften für ein Referendum gesammelt. Eine Richterin verhinderte dies jetzt, me­di­zi­ni­sche Ein­grif­fe seien nicht Sache der Wähler. TAZ

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Femokratie News 204-2011

Angela Merkel: „Deutschland geht es so gut wie lange nicht“
Im Rahmen einer Bundespressekonferenz hat Angela Merkel heute in Ber­lin die Fragen der Medienvertreter beantwortet und damit die Tra­di­tion fort­ge­setzt, sich mit starken Statements in die Sommerpause zu ver­ab­schie­den. Gesprochen wurde über die gestern verabschiedeten Beschlüsse des Euro-Gip­fels in Brüs­sel, über die deutsche Wirtschaftslage und über eine dritte Amts­­zeit der Kanzlerin ab 2013. Dem EU-Gip­fel bescheinigt Merkel ein „gutes und be­deu­ten­des Ergebnis“ und Deutschland geht es nach Meinung der Kanzlern „so gut wie lan­ge nicht“. Da ihr die „Arbeit Spaß macht“, steht einer dritten Amts­perio­de ab 2013 nichts im Wege. Einmal abgesehen vom Votum der Wähler. Politik Blog von Jacob Jung

  • Da antworte ich mit einem Zitat: Die Gleichberechtigung (in Italien) ist erst dann erreicht, wenn auch einmal eine total unfähige Frau in eine ver­ant­wort­li­che Position aufgerückt ist.
    (Agata Capiello) 😉

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Femokratie News 199-2011

Wozu einen Rechtsstaat?
Auf dem Law­blog findet man einen interessanten Beitrag über das Rechts­verständnis mancher Femis zu den Strafanzeigen gegen Ka­chel­mann oder Strauss-Kahn. Der Autor des Lawblogs nimmt in seinem Ar­ti­kel Stellung zu einem Beitrag einer gewissen Nadine Lantzsch, die ihrerseits in ei­nem Text auf »Me­dien­eli­te« in einer erstaunlich primitiven Gos­sen­spra­che gegen rechts­staat­li­che Prinzipien polemisiert.[..] Und wie immer, wenn irgendwo irgendwer das Wort »Ver­ge­wal­ti­gung!« in die Welt posaunt, fühlen sich auch andere fe­mi­nis­ti­sche Ket­ten­hün­din­nen wie die unsägliche Antje Schrupp auf­ge­rufen, ihre stein­zeit­li­chen Auffassungen ei­nes frauenzentrierten Rechtsverständnisses in die Welt zu blaf­fen. Schrupp schreibt sinngemäß, es sei doch sowieso egal, ob nach rechts­­staat­li­chen Prinzipien – ins­be­son­dere bei Vergewaltigungsprozessen – vor Gericht gestritten wür­de. Das ganze Rechtssystem sei doch ein System von Männern für Männer, da kön­ne man es so­wie­so nicht ernstnehmen und ohne Männer bräuchte man auch kei­ne Jus­tiz. Stadtmensch-Chronicles

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Femokratie News 198-2011

Koch-Mehrin will Doktortitel zurück
Silvana Koch-Mehrin nimmt die Aberkennung ihres Doktortitels nicht hin. Nach Informationen des SPIEGEL hat die FDP-Politikerin Widerspruch ge­gen die Entscheidung der Uni Heidelberg eingelegt – der Streit könn­te vor Gericht landen. Spiegel

Lustobjekte – Kiffer, Künstler, Tropenarzt
Bei Martha ist es einfach. Sie hat genau zwei Kriterien bei der Part­ner­su­che. Der Mann muss gut verdienen und erfolgreich sein, alles andere ist verhandelbar. Beim Kaffee erzählt sie von ihrem neuen Freund (gut­ver­die­nend, erfolgreich). Ich gebe mir nicht mal Mühe, meine Frustration zu verbergen. TAZ

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Femokratie News 197-2011

Welche Mitspracherechte haben Männer im Feminismus?
In dem Artikel „Look, Kitten, I Am Too A Fe­mi­nist! Fauxminism and Men“ beleuchtet die Feministin Megan Milanese, die mir eher einem ra­di­ka­len Feminismus anzuhängen scheint (und deren Meinung insoweit nicht für andere Teile des Feminismus gelten muss), welche Kriterien sie an Män­ner stellt, die Feministen sein wollen. Ein falscher Feminist ist demnach ein Mann, der fol­gen­de Sachen macht Alles Evolution

Kommentar: Die Vorhaut von Jungen sei „so etwas Ähnliches wie der Blind­darm oder die Weisheitszähne“
Zum Thema Beschneidung/Genitalverstümmelung bei Jungen hat der User „Liberator“ einen sehr aus­führ­li­chen Kommentar ein­ge­stellt. Die­ser enthält etliche In­for­ma­tio­nen, die für den einen oder an­de­ren vielleicht neu und/­oder diskussionswürdig sind. Ein wei­te­rer wichtiger Bei­trag von Roslin aus dem Jahr 2009 wurde im gleichen Artikel ebenfalls als Kom­men­tar eingestellt. Femo­kra­tie­Blog

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Die Vorhaut von Jungen sei „so etwas Ähnliches wie der Blinddarm oder die Weisheitszähne“

Die Welt titelte jüngst einen Beitrag mit „Das Zerrbild vom bösen Juden mit blutigem Messer„. Der Artikel geht über­wie­gend auf die amerika­ni­sche Männerbe­we­gung ein, die massiv gegen Beschneidun­gen bei Jungen kämpft. Der Gesundheitsaspekt darf natürlich nicht feh­len, weshalb die Journalistin Hanna Rosin wohl meinte, die im Blogtitel gemachte Aussage tätigen zu müssen.

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Massenbeschneidungen von Jungen sind politisch gewollt

Wie schon mehrfach in diesem Blog zum Thema Ge­ni­tal­ver­stüm­me­lung berichtet, sind (weltweit) weder Po­li­ti­ker, noch Be­hör­den oder Or­ga­ni­sa­tio­nen daran in­te­res­siert, grau­sa­me Be­schnei­dun­gen von Jun­gen an­zu­pran­gern und zu äch­ten. Da wer­den statt­des­sen Ge­set­zes­än­de­run­gen in Deutsch­land be­schlos­sen und für weib­li­che Ge­ni­tal­ver­stüm­me­lung Zu­satz­pa­ra­gra­phen ein­ge­führt. Zu dem Ta­bu­the­ma Ge­ni­tal­ver­stüm­me­lung bei Jun­gen hat MANN­dat ein In­for­ma­tions­pa­pier he­raus gebracht.

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Sind Grüne genitalverstümmelt?

maennliche-beschneidung-in-der-antike1Ich wundere mich kurioserweise immer wieder, wie dreist Politiker lügen können. Nein, es geht nicht um Freiherr zu Guttenberg, es geht um die alltäglichen Lügen unserer Politiker, die anscheinend kaum je­man­den interessieren, sobald es um Mädchen oder Frauen geht.

Da begründen die Grünen ihren Gesetzesentwurf zur strafbewehrten Ahndung weib­licher Genital­ver­stüm­me­lung tatsächlich damit, das auch Religionen oder Tradi­tio­nen keine Legitimation für Beschneidungen sein dürfen. Das ist im Prinzip richtig und be­für­wor­te ich sogar. Wie kann es aber angehen, das dieses für Jungen nicht gelten soll mit dem Hinweis, das dieses Ritual „seit Jahrtausenden eingeübt“ sei?

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Zwangsbeschneidung eines Jungen

beschneidung-genitalverstuemmelung-circumcision-babyEs gibt Dinge im Leben, die kann man kaum be­schrei­ben, wenn man sie nicht selbst erlebt hat. Nach­fol­gen­der Bericht gehört in diese Kate­gorie. Eindringlich wird im Beitrag geschildert, wie ein 3 Tage altes Baby auf eine Beschneidung im Krankenhaus ohne Be­täu­bung reagiert.

Im Anschluss an diesen Beitrag wird im verlink­ten Fo­rum noch jede Menge über die Vermarktung der Vorhaut in der Kosme­tik­branche ge­schrie­ben.

Authentischer Bericht einer Mutter zum Thema Zwangsbeschneidung

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Antidiskriminierungsstelle findet Genitalverstümmelung bei Jungen nicht schlimm

genitalverstuemmelung-beschneidung-penis-junge-zirkumzision-circumcisionVor ein paar Monaten habe ich, wie man unten ge­nann­ter Antwort entnehmen kann, die Antidiskri­mi­nie­rungs­stelle angeschrieben. Ich hatte mich darüber beklagt, das für weibliche Genitalverstümmelung ein zusätz­li­cher Strafparagraf eingeführt werden soll. Deswegen machte ich die Herren und Damen darauf aufmerksam, das in allen Ländern, wo weibliche Genital­ver­stüm­me­lung stattfindet, die Jungen ebenfalls grausam beschnitten werden. Ein Beispiel habe ich in diesem Blog unter dem Titel „Penis Beschneidung kostet Leben“ bereits eingestellt [hier]

Als ich folgende Antwort von der Antidiskriminierungsstelle erhielt, verschlug es mir allerdings die Sprache – aber lest selbst.

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MANNdat-Rundbrief 2/2010 erschienen

Die zweite Ausgabe unseres Rundbriefs für 2010 enthält wieder eine Menge interessanter Informationen und unter anderem auch einen sarkastischen Rückblick auf Presseberichte zum Internationalen Frauentag.

Klicken Sie hier, um den Rundbrief zu öffnen.

Wer in den Verteiler für den nächsten Rundbrief aufgenommen werden möchte: eine kurze Mail an newsletter@manndat.de genügt.

MANNdat Brief: Gesetz gegen Beschneidung

Rasierklingen für Genitalverstümmelung

Nachtrag
Dem Deutschen Bundestag liegt zurzeit ein Gesetzentwurf vor, der jegliche Art der Beschneidung von Mädchen ächtet, die Beschneidung von Jungen jedoch nicht.
Angesichts der oft schwerwiegenden, zum Teil tödlichen Konsequenzen, die Genitalverstümmelung auch bei Jungen und jungen Männern hat, ruft MANNdat dazu auf, unseren Offenen Brief an den Deutschen Bundestag zu schicken und gegen diesen Gesetzentwurf zu protestieren [MANNdat]

Offener Brief von MANNdat an den Deutschen Bundestag in Berlin vom 23.02.2010

Gesetzentwurf des Bundesrates
Drucksache 867/09 (Beschluss) 12.02.10
Gesetz gegen Beschneidung

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit o.g. Drucksache wird dem Bundestag ein Gesetzentwurf vorgelegt, der jegliche Art der Beschneidung von Mädchen auch außerhalb von Deutschland ächtet, Beschneidung von Jungen jedoch nicht, unabhängig davon, wie und mit welchen Konsequenzen sie durchgeführt wird.

Die Initiatoren und Initiatorinnen dieses Gesetzes ignorieren, dass eine Beschneidung an Jungen gleichermaßen einen irreparablen Eingriff an einem Kind darstellt, gegen den es sich nicht wehren kann. Es geht dabei um nichts weniger als um eine Verletzung der körperlichen Unversehrtheit und der Selbstbestimmung – und somit um Gewalt gegen Jungen.

Selbst bei einem operativen Eingriff mit strenger medizinischer Indikation können schwerste Komplikationen auftreten. Allein die Anzahl der Narkoseunfälle bei Beschneidungen von Babys in den USA wird auf mehrere hundert pro Jahr geschätzt. Weltweit werden aber Beschneidungen von Jungen mit primitivsten Werkzeugen und ohne Narkose vorgenommen, was nicht selten zu bleibenden Schäden, Zeugungsunfähigkeit oder gar zum Tode führt. In Südafrika sterben beispielsweise jährlich etwa 100 Jungen infolge solcher Beschneidungen.

Durch die Ausgrenzung von Jungen aus der Schutzwürdigkeit wird Gewalt gegen Jungen toleriert, wird die Unteilbarkeit der Menschenrechte ignoriert und die Verpflichtung zu einer geschlechtsneutralen Gesetzgebung missachtet.

Wir appellieren an Sie, den Gesetzesentwurf dahingehend zu ändern, dass auch die Beschneidung von Jungen weltweit zu ächten ist. Eine Beschneidung darf, außer bei akuten medizinischen Indikationen, überhaupt nur an volljährigen Personen mit deren ausdrücklichem Einverständnis vorgenommen werden [hier]

© MANNdat e.V.

Politiker ignorieren weiterhin männliche Genitalverstümmelung

Was bei Mädchen gegen Menschenrechte verstößt, soll bei Jungen erlaubt sein. Sind Jungen Menschen 2. Klasse?

maennliche-beschneidung-in-der-antike1

Der Bundesrat will die Beschneidung weiblicher Genitalien mit einem eigenen Straftatbestand sanktionieren. Auch Auslandstaten sollen strafbar sein, wenn das Opfer zur Zeit der Tat in Deutschland wohnt. Die Strafverfolgungsver-
jährung soll künftig bis zur Vollendung des 18. Lebensjahrs des Opfers ruhen.

Der Bundesrat möchte jeden Zweifel über die strafrechtliche Einordnung der Tat als schwerwiegenden Verstoß gegen das Recht auf körperliche Unversehrtheit des Opfers beseitigen und ein eindeutiges Signal setzen, dass der Staat solche Menschenrechtsverletzungen keinesfalls toleriert, sondern energisch bekämpft.

[..]Die Länder betonen, dass die Verstümmelung weiblicher Genitalien eine schwerwiegende Grundrechtsverletzung an Mädchen oder Frauen darstellt.

Der Staat sei verpflichtet, die gefährdeten Mädchen und Frauen vor diesem schwerwiegenden Eingriff in das Recht auf körperliche Unversehrtheit zu schützen.

[..]Der Gesetzentwurf wird zunächst der Bundesregierung zugeleitet, die ihn innerhalb der nächsten sechs Wochen dem Bundestag vorlegen muss, wobei sie ihre Auffassung darlegen soll [mehr]

Als ich am 13. Mai 2009 einen Artikel mit dem Titel „Nur weibliche Genitalverstümmelung soll bestraft werden“ schrieb, meinten einige, die Gesetzeslage würde das nicht hergeben. Vielleicht hat das damals gestimmt. Auf jeden Fall ist es Politikern sämtlicher Parteien anscheinend nicht weit genug gegangen und so wurde ein neuer Gesetzesentwurf verfasst. Wie verlogen die Moral der Politiker ist, sieht man an den oben gemachten Aussagen. Demnach haben Jungen kein Recht auf körperliche Unversehrtheit. Eine Verstümmelung der männlichen Genitalien ist nach deren Aussage also keine Menschen- bzw. Grundrechtsverletzung. Man kann Politiker aus diesem Grund nur noch als feiges Pack hinstellen, denn sie geben Moslems und Juden recht, die ihre Jungen heute noch unter teils barbarischen Umständen beschneiden lassen.

Zeiten, in denen Menschen aussortiert wurden, sollten bei uns eigentlich vorbei sein, besonders wenn es vorrangig um finanzielle Interessen geht (Kosmetikindustrie).

Links
Gesetzentwurf des Bundesrates: BR-Drs. 867/09(B) PDF – 15 Seiten
FemokratieBlog: Penis Beschneidung kostet Leben
FemokratieBlog: Nur weibliche Genitalverstümmelung soll bestraft werden
WikiMANNia: GenitalverstümmelungGenitalverstümmelung (Tabelle)Video
Kosmetik-Industrie
WGvdL-Forum zum Thema

Internationaler Aktionstag gegen weibliche Genitalverstümmelung

Rasierklingen für Genitalverstümmelung Niebel: Verstärktes Engagement auch in Deutschland

Zum Internationalen Aktionstag gegen weibliche Genitalverstümmelung fordert Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel: „Genitalverstümmelung bei Mädchen und Frauen ist eine schwere Menschenrechtsverletzung. Im Kampf gegen diese Grausamkeit ist auch in Deutschland mehr Einsatz gefordert. Für Genitalverstümmelungen darf es in unserer Gesellschaft keinen Raum geben.“

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation leiden weltweit etwa 140 Millionen Frauen unter den Folgen von Genitalverstümmelung. Jedes Jahr werden schätzungsweise drei Millionen Mädchen an ihren Genitalien verstümmelt. Das sind mehr als 8.000 Eingriffe pro Tag. Der Eingriff verursacht schwerwiegende psychologische und körperliche Verletzungen, mit denen Frauen ihr Leben lang zu kämpfen haben. Weibliche Genitalverstümmelung wird in 28 afrikanischen Ländern sowie einigen Ländern des Mittleren Ostens und Asiens praktiziert. Durch Immigration aus diesen Ländern ist auch Deutschland von der Praktik betroffen.

Das Bundesentwicklungsministerium unterstützt daher den jüngsten Gesetzentwurf von Baden-Württemberg und Hessen zur Änderung der Strafbarkeit weiblicher Genitalverstümmelung in Deutschland. Er sieht vor, dass Genitalverstümmelung als eigener Straftatbestand ins Strafgesetzbuch aufgenommen wird. Zudem soll das deutsche Strafrecht auch dann gelten, wenn die Tat im Ausland begangen wurde und das Opfer seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthaltsort in Deutschland hat [mehr]

Keine Frage, weibliche Genitalverstümmelung ist grausam – nur – die männliche ist es auch. Da ich in diesem Jahr bereits einen Bericht mit dem Titel „Penis Beschneidung kostet Leben“ zu männlichen Beschneidungsritualen mit tödlichem Ausgang gebracht habe, verweise ich darauf [hier]

Gleichzeitig möchte ich nochmals betonen, das es Frauen sind, die Beschneidungen bei Mädchen durchführen. Dieses wurde sogar in einem Spiegel-Artikel vor fast einen Jahr dokumentiert.

Rache der Beschneiderinnen

Bedroht und nackt durchs Dorf getrieben: Verfechter der Genitalverstümmelung haben in Sierra Leone eine Journalistin malträtiert.

[..]Mit drei Kolleginnen wurde die Radio-Reporterin vor einer Woche verschleppt und gezwungen, sich auszuziehen. Ihre gesamte Ausrüstung wurde zerstört. Danach musste Balama-Samba nackt durch die Straßen Kenemas laufen, eine Stadt im Osten Sierra Leones, rund 200 Kilometer von Freetown entfernt. „Ich hatte riesige Angst und flehte die Entführerinnen an, mich gehen zu lassen“, erzählt Balama-Samba [Spiegel]

Gegen die Macht der Frauen, die sich lediglich gegen weibliche Genitalverstümmelung wendet, ist nichts entgegen zu setzen. Schaut man sich bei Google um, muss man nach Berichten über männliche Beschneidung lange suchen.

Genitalverstümmelungen – mehr Aufklärung

maennliche-beschneidung-in-der-antike1 hib-Meldung • 2009_12/2009_308/04

Fraktionen fordern mehr Aufklärung im Kampf gegen Genitalverstümmelungen

Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung • 16.12.2009

Berlin: (hib/JOH/LEU) Die Mitglieder des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung haben in ihrer Sitzung am Mittwochmorgen Genitalverstümmelungen an Mädchen und Frauen scharf verurteilt. Die schwere Menschenrechtsverletzung, die vor allem in vielen afrikanischen Ländern praktiziert werde, müsse durch gezielte Aktivitäten und mehr Aufklärung intensiv bekämpft werden, forderten die Fraktionen. Allerdings sei es schwer, Genitalverstümmelungen wegen ihrer traditionellen Verankerung in einigen Gesellschaften zu stoppen, betonten insbesondere Linksfraktion und Bündnis90/Die Grünen. Ein wesentlicher Ansatz müsse es daher sein, aufzuklären und die Traditionen in den jeweiligen Ländern zu verändern. Die Grünen schlugen vor, besonders Frauen zu unterstützen, die bereit sind, in die Dörfer zu gehen und auf die Beschneiderinnen einzuwirken. Auch in Deutschland müssten afrikanische Familien darin bestärkt werden, keinesfalls Genitalverstümmelungen an ihren Töchtern vorzunehmen.

Die SPD-Fraktion hob hervor, dass die Bundesregierung in der vergangenen Legislaturperiode bereits Gesetzesänderungen vorgenommen habe. Seither würden Straftatbestände im Zusammenhang mit einer Genitalverstümmelung in Deutschland nicht mehr verjähren. Jedoch bedauerten die Sozialdemokraten, dass seither keine neuen Rechtsverstöße mehr gemeldet worden seien. Dies sei eine Tatsache, ”die uns bekümmern muss“. Mädchen und Frauen müssten in Zukunft stärker ermutigt werden, ihren Rechtsanspruch auch tatsächlich wahrzunehmen und sich gegen Genitalverstümmelungen zu wehren, forderte die Fraktion [mehr]

Ich begreife beim besten Willen nicht, wie – nicht nur – Politiker so ignorant sein können. Weshalb ziehen sie männliche Genitalverstümmelung noch nicht einmal in Erwägung und schweigen lieber darüber? 🙁

WikiMANNia: GenitalverstümmelungGenitalverstümmelung (Tabelle)Video

Penis Beschneidung kostet Leben

©by Dieter Schütz/Pixelio.de

©by Dieter Schütz/Pixelio.de

Junge Südafrikaner bezahlen den Eintritt ins Erwach­senenalter oft mit dem Leben. Sie sterben bei einer stümperhaften Beschneidung, die ihnen richtiges Männersein verheißt.

Wer Glück hat, überlebt das archaische Beschnei­dungsritual mit verstümmeltem Penis und beschä­men­den Narben. Wer Pech hat, stirbt daran. Für den Übertritt ins Erwachsenenleben bezahlen junge Män­ner im ländlichen Südafrika einen hohen Preis. Beim Volk der Xhosa in der Eastern Cape-Provinz markiert das Ritual einen buchstäblich wichtigen Einschnitt im Leben der jungen Männer. Jedes Jahr aber sterben Teenager an Kom­plikationen, da die Initiationsriten oft von traditionellen und schlecht ausgebildeten Medizinmännern vorgenommen werden [mehr]

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