Femokratie News 217-2011 (1)

Netzwerk gegen Belästigungen – Finger weg, sonst Hollaback
Frauen fühlen sich oft machtlos, wenn sie belästigt werden. Das, was ihnen danach einfällt, können sie jetzt auf ihollaback.org loswerden.[..] Dietmar Müller vom Büro des Bundesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit, findet die Webseite Hollaback problematisch: „Sich über das Verhalten anderer im Internet zu beschweren, birgt große Risiken, denn ein Foto kann leicht missbraucht werden und zu einer Art Selbstjustiz führen.[..] Anzeige kann nur erstattet werden, wenn eine strafbare Handlung vorliegt. Beleidigung, sexuelle Nötigung oder Nachstellung. Damit es dazu gar nicht erst kommt, haben Julia Brilling und Claudia Johann, Aktivistinnen mit einem Abschluss in Gender Studies, Hollaback Berlin gestartet. Julia findet: „Unsere Körper sind keine Ware, wir wollen nicht konsumiert werden.“ Es geht um die Angst, die einem die Kehle zuschnürt. Gewalt ist nicht nur, was man sieht, Gewalt ist, was man spürt. TAZ

Das Familiengeheimnis der Kommunen-Kinder
Marie Kreutzers Kindebüt „Die Vaterlosen“ – Marie Kreutzer hat in ihrem Debüt-Film die Gespenster der 68er Revolte beschworen: Vier junge Leu­te treffen sich am Sterbebett ihres Vaters. Doch die Geschwister wissen nicht recht, wie genau sie miteinander verwandt sind. Denn ihr Vater war das Ober­haupt einer Kommune.[..] Der Vater steht meist im Zentrum solcher Geschichten als Urgrund aller Defizite. In „Die Vaterlosen“ geht es auch um solch einen Patriar­chen­va­ter. dradio

  • Langsam verstehe ich immer besser, warum Feministinnen meinen, das Patriarchat überwinden zu müssen. Ob konservativ oder links scheint letztendlich egal zu sein. Der Vater ist für alles verantwortlich und ob er seine Kinder nun unterdrückt oder ihnen alles gewährt, er ist und bleibt ein Patriarch.

Kinder mit ADHS – An Einzeltischen hinter abgeklebten Fenstern
Kinder mit ADHS landen oft auf der Hauptschule, obwohl sie Abitur machen könnten.
Ein Gymnasium in Esslingen bietet ihnen eine besondere Lernumgebung. Feste Strukturen, klare Ansagen, keine Ausnahmen, geplante Freizeit – das klingt nicht gerade nach Selbstverwirklichung. Doch sind für Kinder und Jugendliche, die unter der Verhaltensstörung ADHS leiden, berechenbare und klare Abläufe nötig. ADHS, die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung, ist meistens angeboren. Auslöser ist eine mangelhafte Übertragung bestimmter Botenstoffe im Gehirn. FAZ

Eine Frau zuviel
Ehegatten, die nicht dauernd getrennt leben, können gemäß §§ 26, 26 b EStG (die im Regelfall günstigere) Zusammenveranlagung bei der Ein­kom­mens­steu­er wählen. Die Ehefrau erlitt im Oktober 2003 einen Ba­de­un­fall, liegt seitdem im Wachkoma und wird seit 2003 in einem Pflegeheim betreut. Seit Oktober 2004 lebt eine Frau B im Haushalt des Ehemannes, nach dessen An­ga­ben um den Haushalt zu führen und die Kinder zu versorgen. Am 06.07.2006 gebar diese Frau B aller­dings ein Kind, dessen Vater der Ehemann ist. beck-blog

  • Ja ja… den „kleinen Mann“ von der Straße ausnehmen und ihm nichts gönnen, dafür schaut man bei den großen nicht so genau hin.

Studiengänge sind auf „Normalitätserwartung“ hin konzipiert
Hochschulberater fordert mehr Diversität an Universitäten – Streb­sam­keit, Fleiß, Konzentration: Professoren hätten eine hohe „Nor­ma­li­täts­er­war­tung“ an Stu­die­ren­de, sagt Christian Berthold, Ge­schäfts­füh­rer des deutschen Centrum für Hochschulentwicklung (CHE). Alles, was davon abweiche, werde als defizitär wahrgenommen. dradio

  • Darf man demnach heute von Studierenden nicht mehr zu viel erwarten? In­te­res­san­tes Interview…

Warum Politiker durch das Internet die Kontrolle über ihr Image verlieren
„ttt – titel thesen temperamente – Warum Politiker durch das Internet die Kontrolle über ihr Image verlieren“ vom 31.7.2011. Youtube und ARD

Spendenbereitschaft bei Katastrophen – Kampf gegen die Mit­leids­mü­dig­keit
Das Erdbeben in Haiti, die Flutkatastrophe in Pakistan oder die Hun­gers­not in Ostafrika: Große Naturkatastrophen und ihre mediale Dar­stel­lung mobilisieren immer wieder viele Spender, allerdings nur für kurze Zeit: Wie Psy­cho­lo­gen das Verhalten erklären – und wie Spendenwillige effektiv helfen können. Süd­deut­sche

  • Solange ich nicht weiß, wo das Geld genau landet, gibt es von mir keinen Cent.

65 Millionen Dollar verschwunden · Somalia-Hilfsgelder „ge­stoh­len“ 
Fast die gesamte internationale Somaliahilfe der letzten Jahre fehlt. Rech­nungs­prü­fer sagen, die Übergangsregierung habe das Geld ver­un­treut. TAZ

  • Gestern stelle ich noch einen Beitrag zur Spendenbereitschaft ein und heute flattert die Meldung ins Haus, das man nicht weiß, wo Millionen Spendengelder ge­blie­ben sind. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man glatt darüber lachen.

Kuckuckskinder – „Gefühlt ist er mein Sohn“
Erst war da die Freude, dann kam das Misstrauen. Denn er fand nur wenige Gemeinsamkeiten zwischen sich und seinem Sohn. Es dauerte Jahre, bis er Gewissheit hatte: Sein Kind ist ein Kuckuckskind. Ein Vater berichtet. FAZ

Typisch Mann! Typisch Frau! Faulenzen
Männer und Frauen sind verschieden. Das wissen alle, spätestens seit es Bestseller gibt, die alte Klischees neu aufgelegt haben: nämlich, dass Frauen nicht einparken, notorische Quasselstrippen und allesamt Schuh­fe­ti­schis­tin­nen sind. Männer dagegen – so die Allgemeinplätze – sind technisch und handwerklich begabt, können aber nicht zuhören. Aber ist das so? Sind Frauen wirk­lich und unwiederbringlich „räumlich beschränkte, quasselnde Sammlerinnen“ und Männer „schwerhörige, sehschwache, sich aber hervorragend orientierende Jäger“? WDR 5 LebensArt beleuchtet im Gespräch mit Hörern und Experten in lockerer Fol­ge den aktuellsten Stand von Forschung und Praxis zum tatsächlichen Un­ter­schied zwischen Männern und Frauen. WDR5

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